9. Juni 2011

Lena Klassen - Magyria. Die Seele des Schattens

Magyria Teil 2

2011, Gebunden mit Schutzumschlag, 573 Seiten
€ (D) 18,99 | € (A) 19,60
ISBN 978-3764530792

Mattim ist ein Vampir, der aus der geheimnisvollen Welt Magyria nach Budapest gekommen ist. Doch durch die Liebe der jungen Deutschen Hanna ist es ihm gelungen, das Gute in sich zu bewahren. Nun hofft er, mit Hannas Hilfe den König von Magyria – seinen Vater – davon zu überzeugen, dass Menschen und Vampire gemeinsam in Frieden leben können. Doch der König ist verblendet, weil er all seine Söhne an die Finsternis verloren hat. Lieber will er Mattim hinrichten lassen, als erneut vergebliche Hoffnung auf Rettung zu hegen. Hat Hanna ihren geliebten Mattim etwa nur vor der Dunkelheit bewahrt, um ihn nun durch die Kämpfer des Lichts zu verlieren? Da steht plötzlich Mattims finsterer Bruder Kunun mit einer Armee von Vampiren vor den Toren der Stadt, und Hanna könnte ihm ohne es zu wollen den Weg hinter die Mauern ermöglicht haben. Plötzlich kämpft die junge Frau nicht mehr nur um das Leben ihrer großen Liebe – jetzt steht das Überleben des Guten in Magyria auf dem Spiel!


Was ich denke ...
Gleich vorweg: Die "Magyria"-Bücher sind KEINE typischen Vampir-Romane! Sonst würde ich sie auch gar nicht lesen, besonders weil mir die Blutsauger im Allgemeinen schon ein wenig auf die Nerven gehen.
Lena Klassen aber hat ihre Vampire völlig neu aufgerollt. Da spielen Wörter wie "Schatten", "Wölfe" und "Lichtprinz" eine Rolle, da geht es um Parallelwelten und den Kampf um eine mittelalterlich anmutende Stadt. Man könnte sagen: Urban Fantasy mit einem Twist historisches Feeling.

Ich weißt nicht genau warum, aber aus irgendeinem Grund habe ich nach dem Ende von Teil 1 eigentlich gar nicht mit einer Fortsetzung gerechnet. Klar, "Das Herz des Schattens" hatte kein vollkommenes Happy End, aber es war ein relativ abgeschlossenes Ende und Happy End muss ja auch nicht immer sein.
Entsprechend war ich ein bisschen skeptisch, als ich mit dem zweiten Teil begonnen habe. Ich muss auch leider sagen, dass für die ersten 150 Seiten von meiner Seite ein wenig Geduld gefragt war. Diese Seiten ziehen sich etwas und sind gefüllt mit Ausrichtungen der Handlung, die dann aber sehr schnell und auf spannendste Weise an Fahrt annimmt!

Wie gewohnt verfolgt der Leser in "Magyria" zwei Handlungsstränge. Der eine spielt in der ungarischen Hauptstadt Budapest, wo die Protagonistin Hanna, die erfreulich aktiv daherkommt, ein Jahr als Au-pair verbringt. Der andere in der Parallelwelt Magyria mit der Lichtstadt Akink, die von Schatten und Kriegern des Lichts heißt umkämpft ist. Aus den unterschiedlichsten Perspektiven, die am laufenden Band wechseln und so die Handlung vorantreiben, wird erzählt - mir ist es dadurch sehr leicht gefallen, für alle Seiten gewisse Sympathien zu entwickeln.

Tatsächlich schafft es Lena Klassen, ohne Schwarz-Weiß-Zeichnerei auszukommen. Die "Bösen" haben Motive, die ich nicht nur gut nachvollziehen sondern teilweise sogar gutheißen kann. Die Beweggründe der "Guten" sind hingegen nicht immer die besten. Ich konnte mit beiden Parteien mitfiebern und war mir bis zum Schluss nicht sicher bzw. bin ich es mir immer noch nicht, wer schlussendlich gewinnen sollte.

So toll Charaktere, Handlung und Schreibstil der Autorin auch sind, am meisten fasziniert mich doch Magyria selbst. Klassens inovatives Vampirkonzept, das mittelalterliche Setting und das Lesefeeling, das dabei aufkommt, haben mich schon in Teil 1 und jetzt auch wieder in Teil 2 für sich eingenommen. In dieses Buch kann man vollständig eintauchen und will gar nicht mehr aufhören zu lesen.
Das Ende schließlich kam dann leider etwas hastig, ist aber wieder kein absolutes Happy End (Pluspunkt!) und lässt Platz für einen weiteren Roman. Erneut bin ich mir aber nicht sicher, ob es den überhaupt geben wird. Das Buch könnte auch leicht so stehen bleiben.

Positiv erwähnen möchte ich noch den Coverwechsel, der mir die Bücher noch ein Stück sympathischer gemacht hat. Wurde Teil 1 noch mit einem nichtssagenden Mädchengesicht-Cover vor Stadt- und Mondkulisse auf den Markt geschickt, gibt es jetzt neue, rein grafisch gestaltene, aber in meinen Augen um Längen schönere Cover. "Das Herz des Schattens" ist mit türkisem Farbton im April 2011 als Taschenbuch erschienen, "Die Seele des Schattens" durfte gleich als Hardcover in silber und violett durchstarten. Toll gemacht!


Bewertung
"Magyria" ist vieles: eine großartige Fortsetzung, ein ganz anderer Vampirroman, eine herzzerreißende Liebesgeschichte, plastische Charaktere und Spannung. Vor allem aber: Urban Fantasy auf höchsten Niveau!







Die Magyria-Reihe
1. Teil: Das Herz des Schattens
2. Teil: Die Seele des Schattens
3. Teil ?

2 Kommentare:

samecookiesdifferent hat gesagt…

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literaturbegeistert hat gesagt…

Schöne Rezension!
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