30. Juli 2010

L.J. Smith - The Forbidden Game

Klappentext
When Jenny buys a game for her boyfriend, Tom, she finds herself inexplicably drawn t the guy behind the counter. There is something mysteriously alluring about Julian's pale eyes and the bleached-blond hair. And when he places the Game into her hands, she knows their connectin is something deeper.
But as Jenny and her six friends begin to play the Game at Tom's birthday celebration, a night of friends and fun quickly turns into a night of terror and obsessive love. Because the Game isn't just a game - it's the seven friends' new reality, where Julian reigns as the Prince of the Shadows.
One by one the friends must confront their phobias to win the Game. To lose the Game is to lose their lives. And that is only the beginning ...


Inhalt
Jenny weiß, dass sie viel zu spät dran ist, die Geburtstagsfeier für ihren Freund Tom zu planen. Doch sie hat eine fixe Idee im Kopf: Zusammen mit ihren sechs Freunden will sie ein Spiel spielen - eines, dass sieben komplett verschiedene Teenager unterhalten kann.

Ein solches Spiel, verpackt in eine glänzende weiße Schachtel, findet sie in dem versteckt liegenden "More Games"-Laden, in dem Julian arbeitet. Er verspricht ihr ein mystisches, gefährliches und auch verführerisches Spiel.

Wie recht er damit hat erfahren Jenny und ihre Freunde nur wenige Stunden später am eigenen Leib.
Denn in der weißen Schachtel befindet sich ein Papphaus, ein Stapel Kärtchen und Papierpuppen - für jeden Spieler eine. Nachdem jeder der sieben Freunde seinen schlimmsten Albtraum gemalt hat, beginnt das Spiel. Ein Spiel, das plötzlich realer wird, als Jenny es je für möglich gehalten hätte - und niemand anderer als Julian ist ihr Gegner wenn es darum geht, sich ihren Albträumen zu stellen und, vor allem, zu überleben.


Meinung
Gleich vorweg: "The Forbidden Game" ist die Gesamtausgabe einer Trilogie, die in den Einzelbänden "The Hunter", "The Chase" und "The Kill" bereits 1994 erschienen ist. Diese Bücher waren sehr lange nicht erhältlich, und nachdem ich die Serie nun verschlungen habe, kann ich Holly nur darin zustimmen, dass es höchste Zeit wurde, "The Forbidden Game" neu aufzulegen!

Dieses Buch rockt (in Ermangelung eines besseren Ausdrucks)! Am Anfang hatte ich ja noch diese leise Skepsis, immerhin wurde die Trilogie 1994 (!!) rausgebracht und könnte daher schon etwas seltsam auf Leser 2010 wirken, aber jetzt muss ich sagen, eigentlich merkt man der Geschichte ihr Alter kaum an - abgesehen von den technischen Details wie zum Beispiel fehlende Handys und Gameboys, die "in" sind, aber darüber lässt sich ja leicht hinwegsehen wenn ein Buch so fesselnd und spannend dargebracht wird.


The Hunter, der erste Teil, steigt direkt bei der Situation "Jenny kauft das Spiel" ein. Sie lernt Julian kennen, geht nach Hause und sobald ihre Freunde alle anwesend sind wird das Spiel ausgepackt. Ich mag diese direkten Einstiege, die ohne viele Erklärungen auskommen.

Schon auf diesen ersten Seiten fühlt man sich bei Jenny und ihren Freunden sehr wohl, die alle sehr unterschiedliche Charaktere sind. Ich mochte sie alle sofort, irgendwie fühlt man sich als Leser gar als achter in der Truppe.
Im Mittelpunkt der Gruppe stehen Jenny und Tom, die sich schon seit der Grundschule kennen und inzwischen ein Paar sind. Gerade ihre Beziehung wird durch das Spiel mit Julian in ihren Grundfesten erschüttert.

In diesem ersten Teil müssen alle ihrem schlimmsten Albtraum gegenübertreten. Der Schattenmann (shadow man) Julian zwingt sie, das Spiel zu spielen - das im Prinzip daraus besteht, sich bis zum Morgengrauen durch das Haus bis in den Dachboden zu kämpfen - ansonsten wird er Jenny, die er ihr Leben lang beobachtet und geliebt hat, bei sich im Schattenreich behalten.

Die Person des Julian hat mir sehr gefallen, weil er trotz seines sofortigen Liebesgeständnisses total undurchsichtig und mysteriös wirkt. Man weiß nie, woran man bei ihm ist. Gerade als jemand stirbt (oh ja, richtig gelesen! zwar ohne großes Blutvergießen, aber deswegen nicht weniger horror-mäßig) habe ich ihn und seine Reaktion bzw. Nichtreaktion völlig falsch eingeschätzt.

Wie auch die beiden folgenden Teile hat "The Hunter" etwa 250 Seiten, ist also sehr schnell gelesen. Doch obwohl man durch die letzten Sätze weiß, dass es noch nicht vorbei sein kann, konnte ich mir wirklich nicht vorstellen, was da noch kommen sollte. Denn das Spiel, in dem Jenny und ihre Freunde durch das Haus gejagt werden, ist eigentlich zu Ende gespielt.

The Chase, der zweite Teil, beginnt auch etwas langatmig verglichen mit Teil 1. Nach den Erlebnissen in "The Hunter" sind die Freunde sehr verunsichert, teilweise sogar richtige Nervenbündel. Die Ahnung, dass Julian noch immer hinter ihnen, besonders hinter Jenny, her ist, bestätigt sich sehr bald.

Es dauert zwar länger als bei Teil 1 bis Schwung in die Sache kommt, dass ist "The Chase" aber genauso spannend wie "The Hunter". Und - soviel kann ich verraten - Julian betätigt sich erneut als Meister der Spiele, und es ist natürlich nicht das selbe Spiel wie aus Teil 1.

Das Ende von "The Chase" ist schon ziemlich niederschmetternd, ein echter Cliffhanger - bei dem man nur froh sein kann, wenn man einfach nur umblättern muss um direkt bei "The Kill" weiterzulesen!

In The Kill werden Jenny und ihre Freunde schließlich zu einem dritten und letzten Spiel gezwungen. Mehr wird dazu nicht verraten, nur, dass es selbstverständlich wieder ein ganz neues ist, das ich von allen drei Spielen am aufregendsten gefunden habe.


Ganz ehrlich, zuerst dachte ich: Keiner dieser vielversprechenden Charaktere macht auch nur in irgendeiner Weise eine Entwicklung durch. Aber das stimmt so überhaupt nicht!
 Im Verlauf der Trilogie wird die Beziehung zwischen Jenny und Tom auf eine harte Probe gestellt, denn Julian hat nur ein Ziel: Jenny an seiner Seite zu haben. Dadurch wird Tom zu einer Weiterentwicklung gezwungen, er muss erkennen, dass Jenny nicht selbstverständlich zu ihm gehört. Das verlangt Tom, der eigentlich nicht daran gewöhnt ist, für irgendetwas kämpfen zu müssen, gewaltige Stärke ab.
Jenny hingegen, die sich immer für alles verantwortlich fühlt - und sich an allem die Schuld gibt, was ich manchmal (das muss ich zugeben) ein bisschen übertrieben fand - muss lernen, sich als einzelne Person und nicht als Teil einer Einheit zu sehen.

Aber auch die anderen fünf Teenager machen eine gewaltige Entwicklung durch, die erst in den letzten beiden Büchern richtig durchscheint. Alle werden reifer und wachsen in ihren Fähigkeiten. Während der Spiele mit Julian wird oft auch der psychologische Effekt herausgearbeitet und beleuchtet - gerade dieser Aspekt hat mir sehr gefallen. Die Jugendlichen müssen sich ihren Ängsten stellen, ihren Freunden vertrauen und genau daran wachsen sie und werden stärker.

Noch ein letztes Wort zu Julian: Wie erwähnt ist er ein Schattenmann, er repräsentiert die dunkle, gefährliche Seite, dessen Natur es ist, mit den Menschen zu spielen. Er ist aufregend, nicht nur wegen seines Aussehens, sondern auch wegen seiner Uneinschätzbarkeit. Es dauert, bis man als Leser wirklich weiß, zu was er fähig ist - und selbst dann überraschen einen die Vorkommnisse noch.
 Ich bin bis zum Schluss an den Seiten geklebt, habe Band 2 und 3 heute in einem Rutsch gelesen. Sehr empfehlenswert!


Bewertung
Eine großartige Trilogie, die ich jedem, der Spannungs-Romane mit Horror-Elementen (die aber nicht sehr schlimm sind) mag, nur ans Herz legen kann!

28. Juli 2010

Maggie Stiefvater - Linger

Klappentext
the longing.
Once Grace and Sam have found each other, they know they must fight to stay together. For Sam, this menas a reckoning with his werewolf past. For Grace, it means facing a future that is less and less certain.

the loss.
Into their world comes a new wolf named Cole, whose past is full of hurt and danger. He is wrestling with his own demons, embracing the life of a wolf while denying the ties of being human.
the linger.
For Grace, Sam, and Cole, life is a constant struggle between two forces - wolf and human - with lve baring its two sides as well. It is harrowing and euphoric, freeing and entrapping, enticing and alarming. As their world falls apart, love is what lingers. But will it be enough?


Inhalt
Sam, geheilt vom Wolf-Sein, hat den Winter überstanden - als Mensch. Mit Grace an seiner Seite führt er endlich jenes Leben, nachdem er sich Sommer für Sommer gesehnt hat.

Doch während Sam mit der Zeit lernt, auf seine Menschlichkeit zu vertrauen, droht Grace die ihre zu verlieren. Seit einigen Wochen plagen sie Kopf- und Bauchschmerzen - sie hat das Gefühl, als würde plötzlich etwas in ihr erwachen.

Der Probleme nicht genug stellt sich bald heraus, dass Cole, ein neuer Wolf in den Reihen des Rudels, alles andere als unbekannt ist. Er hat mit seiner ganz eigenen Vergangenheit zu kämpfen, will um alles in der Welt seinen menschlichen Körper verlassen um ein Wolf zu sein - und sein menschliches Leben vergessen zu können.


Meinung
Grünes Cover, grüne Schrift - "Linger" ist endlich da! Und das Warten hat sich definitiv gelohnt!

Da all jene, die die englische Ausgabe von "Shiver" nicht gelesen haben, sich erst im September an "Nach dem Sommer" erfreuen werden können, werde ich versuchen, in dieser Rezension nicht allzuviel von "Shiver" zu verraten.
Und auch von "Linger" nicht. Denn dieses Buch ist g-r-o-ß-a-r-t-i-g, und selbst diese Ausdrucksweise kommt mir noch untertrieben vor. Eigentlich sollte man  möglichst wenig über den Inhalt des Buches wissen, sich einfach hinsetzten und es lesen, sich hineinziehen lassen in die Seiten und sich von Maggie Stiefvaters Worten verzaubern lassen.

Wie schon erwähnt, ist "Linger" in grüner Schrift gedruckt (zumindest in der Hardcover-Ausgabe), passend zum blau-gedruckten Vorgänger "Shiver". Auch das Cover passt, ist wie das von "Shiver" wunderschön anzusehen und macht sich - das habe ich getestet, sobald das Buch hier war - extrem gut im Regal. ;D

Wie gewohnt wird in Ich-Perspektive erzählt, wobei sich Grace und Sam relativ regelmäßig abwechseln. In "Linger" aber, und das ist wohl der Unterschied, der am meisten ins Auge springt, übernehmen auch Isabel und Cole einen Teil der Erzählung. Alle vier schildern die Vorkommnisse jeweils in der Ich-Perspektive.
Wie schon bei "Shiver" hat man dadurch eine direkte Verbindung zu ALLEN Protagonisten - eine Verbindung, die Maggie Stiefvater in ihrer, ich möchte schon fast sagen einzigartigen, Art zu Schreiben, perfekt rüberbringt.

Dass auch Isabel und Cole ihre Chance zu Erzählen erhalten, finde ich großartig! Isabel mochte ich schon in "Shiver" wegen ihrer grandiosen sarkastischen Bemerkungen und zusammen mit Coles Schilderungen bildet sie den idealen Kontrast zu Grace und Sam.
"Linger" kommt mir dadurch noch vielschichtiger und aufwühlender vor als "Shiver" - und DAS hätte ich vor einem Jahr, nach Beendigung von "Shiver", wirklich nicht für möglich gehalten.

Isabel hat in "Shiver" ihren Bruder verloren, und das nagt noch immer an ihr, auch wenn sie nicht gern darüber spricht oder es gar zugibt. In "Linger" ist sie die treibende Kraft wenn es darum geht, herauszufinden, was wissenschaftlich gesehen hinter der Wolf-Sache steckt. (Ein Aspekt übrigens, der mir außerordentlich zusagt, weil ich ja selbst sehr analysierenden angehaucht bin.)

Cole, der ein bisschen die Rolle des "bad boy" einnimmt, hat ebenfalls eine an ihm nagende Vergangenheit. Vor seinem Wolf-Leben war er Frontman einer berühmten Band, hatte Kontakt zu Drogen und stand im Prinzip kurz vor dem Selbstmord. Er will seinem früheren Leben entkommen und hat sich deshalb für eines entschieden, zu dem Sam nie wieder zurückkehren will.
Gerade Cole macht im Laufe des Buches eine enorme Entwicklung durch. Und weil er derjenige ist, von dem man als Leser am wenigsten weiß, bin ich wohl gerade wenn er an der Reihe war, zu erzählen, besonders an den Seiten geklebt.

"Linger" sticht des Weiteren durch seine wunderschöne Sprache, die teilweise sogar richtiggehend poetisch wird, hervor. Die weiteren Sichtweisen von Isabel und Cole geben der Geschichte mehr Tiefe und fesseln den Leser geradezu an die Worte. Das Ende ist in einer gewissen Weise dramatisch und ich bin im Moment sehr froh, dass der dritte Teil der Trilogie "Forever" heißen wird - zumindest das lässt Hoffnung auf ein gutes Ende aufkommen!

Was soll ich noch sagen? Lest es!
Bravo, Maggie Stiefvater!




Bewertung
Ich habe nichts mehr hinzuzufügen. "Linger" hat meine Erwartungen übertroffen!






The Wolvs of Mercy Falls:
1. Teil: Shiver (2009)
2. Teil: Linger (2010)
3. Teil: Forever (coming 2011)



Deutsch bei Script5:
1. Teil: Nach dem Sommer (September 2010)
2. Teil: Ruht das Licht
3. Teil: In deinen Augen

Waiting on Wednesday #1

Ebenfalls bei Katha gesehen nachdem es mir schon öfter auf englischen Blogs aufgefallen ist: Waiting on Wednesday!

Bei dieser Aktion, die gehostet wird von Breaking the Spine, geht es darum, jeden Mittwoch ein Buch vorzustellen, auf dessen Erscheinen man schon ungeduldig wartet. Da ich fast täglich über neue Bücher stolpere - hauptsächlich englische, aber auch viele deutsche Neuerscheinungen - und ich immer irgendwie eine Möglichkeit suche, euch das Buch vorzustellen ohne mich dabei zu überschlagen oder das ganze zu unorganisiert werden zu lassen, ist WoW genau das richtige für mich - einmal pro Woche ein Buch. :)

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Für diesen ersten Beitrag zu "Waiting on Wednesday" habe ich mich für ein Buch entschieden, dass ich erst vor wenigen Tagen entdeckt habe:

Nightshade von Andrea Cremer

Calla Tor has always known her destiny: After graduating from the Mountain School, she'll be the mate of sexy alpha wolf Ren Laroche and fight with him, side by side, ruling their pack and guarding sacred sites for the Keepers. But when she violates her masters' laws by saving a beautiful human boy out for a hike, Calla begins to question her fate, her existence, and the very essence of the world she has known. By following her heart, she might lose everything - including her own life. Is forbidden love worth the ultimate sacrifice?

Erscheint: 19. Oktober 2010


Der Klappentext erinnert mich ja ein bisschen an "Blood and Chocolate" von Annette Curtis Klause, das ich vor ein paar Jahren gelesen habe. Na gut, "ein bisschen" ist untertrieben - für mich klingt es nach genau der gleichen Story.
Aber das Cover hält mich gefangen sobald ich nur kurz drauf sehe und an sich ist es ja keine schlechte Story, also ... Ich will das Buch unbedingt!! :D

26. Juli 2010

[In My Mailbox] #1

Bei Katha entdeckt nachdem ich es schon öfter auf englischen Blogs gesehen habe. Einfach eine gute Idee, die die Übersichtlichkeit verbessern soll. Gehostet wird das ganze von The Story Siren.

In Zukunft wird dieser Post wöchentlich am Sonntag erscheinen. (Heute bin ich nur etwas verspätet dran. ^^)

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Letzte Woche sind also bei mir angekommen:


Andreas Schlußmeier - Grimmige Zeiten
(für die Fantasy-Challenge von Soleil)






Sleepless von Cyn Balog
Schon gelesen und rezensiert!












Linger von Maggie Stiefvater
Wird gerade gelesen und ja, was soll ich sagen? Großartig!

25. Juli 2010

Cyn Balog - Sleepless

Klappentext
Eron DeMarchelle isn't supposed to feel this connection. He is a Sandman, a supernatural being whose purpose is to seduce his human charges to sleep. Though he can communicate with his charges in their dreams, he isn't encouraged to do so. After all, becoming too involved in one human's life could prevent him from helping others get their needed rest.

But he can't deny that he feels something for Julia, a lonely girl with fiery red hair and sad dreams. Just weeks ago, her boyfriend died in a car accident, and Eron can tell that she feels more alone than ever. Eron was human once too, many years ago, and he remembers how it felt to lose the one he loved. In the past, Eron has broken rules to protect Julia, but now, when she seems to need him more than ever, he can't reach her. Eron's time as a Sandman is coming to a close, and his replacement doesn't seem to care about his charges. Worse, Julia is facing dangers she doesn't recognize, and Eron, as he transitions back to being human, may be the only one who can save her. . . .

Even once they've become human again, Sandmen are forbidden to communicate with their charges. But Eron knows he won't be able to forget Julia. Will he risk everything for a chance to be with the girl he loves?


Inhalt
Eron ist ein Sandmann, ein "sleepbringer", und das seit beinahe 100 Jahren, seit er 1910 bei einem Arbeitsunfall ums Leben kam. Jetzt ist er nur wenige Wochen davon entfernt wieder ein Mensch zu werden und davon, seine Schützlinge - jene Menschen, denen er Nacht für Nacht das Einschlafen ermöglicht - an seinen Nachfolger zu übergeben.

Dieser Nachfolger ist Griffin, der gerade verstorbene Freund von Julia - eine von Erons Schützlingen. Während Griffin immer mehr zum Sandmann wird, verwandelt sich Eron zurück zum Menschen, doch schon bald ist beiden klar, dass Julia in Gefahr schwebt.

Griffin aber ist, ob er sich das nun eingestehen will oder nicht, weit davon entfernt, mit seinem menschlichen Leben und Julia im Besonderen abzuschließen. Und je mehr Sandmann-Regeln er bricht, desto unmöglicher wird es für Eron, wieder Mensch zu werden.
Eron will Julia beschützen und immer mehr wird klar, dass es ihr Freund ist, vor dem sie beschützt werden muss, wenn sie jemals wieder ruhig schlafen soll.


Meinung
"Sleepless" ist eine richtig süße, liebe Geschichte über einen Sandmann, wie wir ihn uns bisher NIE vorgestellt haben!
Kennt ihr den Sandmann von KIKA? Ich weiß ja nicht, ob der noch aktuell ist, aber er wars vor etwa 15 Jahren. Bisher hatte ich mir unter dem Begriff "Sandmann" nichts anderes vorgestellt als das kleine Puppengesicht mit dem weißen Spitzbart. Damit ist jetzt Schluss! In "Sleepbringer" stellt Cyn Balog eine ganz eigene - wie ich finde sehr erfrischende - Version des Sandmanns vor.

Eron ist einer von vielen. Er ist jung (mehr oder weniger, immerhin macht er den Job schon seit 100 Jahren), sieht gut aus, läuft in einem Anzug herum, der zu seinen Lebzeiten in Mode war - mit Hut und Taschenuhr natürlich -, und widmet sein Dasein einzig und allein seinen drei Schützlingen.
Ab dem ersten Satz war mir Eron sympathisch. Er erklärt seine Lage immer so nachvollziehbar, man versteht immer gleich, um was es ihm geht, was wichtig für ihn ist, wie die Dinge in seinen Augen stehen.

Bei Julia fiel mir dieses "Verstehen" schon schwerer.
Die beiden, Julia und Eron, erzählen abwechselnd, jeweils in der Ich-Perspektive, sodass man einen sehr persönlichen Einblick in das Leben bzw. Dasein der beiden erhält. Sollte man zumindest.
Bei Eron ist diese Rechnung wie gesagt von der ersten Seite weg wunderbar aufgegangen, mit Julia hatte ich am Anfang so meine Probleme. Denn obwohl sie sehr einnehmend erzählt, konnte ich ihr Verhalten (besonders nach dem Tod ihres Freundes) nicht nachvollziehen. Die ersten 50 bis 75 Seiten hindurch habe ich mich gar ab und zu gefragt, ob sie mir überhaupt sympathisch ist.

Erst als Eron als Mensch in ihr Leben tritt (denn Eron der Sandmann ist unsichtbar für Menschen) taut Julia von der Leser-Perspektive aus gesehen auf. Für mich war es, als ob ihr Charakter plötzlich hinter einem Vorhang hervortreten würde, ich konnte sie das erste Mal als ganze Person wahrnehmen, ihre Handlungen verstehen und nachvollziehen.
Schon vorher wird immer wieder erwähnt, dass ein "Ereignis in ihrer Vergangenheit" sie sehr geformt hat, aber wirklich verstehen konnte ich Julia erst, nachdem das Vorgefallene auch erklärt wurde.

Alles in allem muss ich sagen, "Sleepless" ist eindeutig zu kurz geraten! Diese Geschichte hätte meiner Meinung nach ausgebaut gehört und nicht auf 215 Seiten gequetscht. Besonders das Ende ging mir viel zu schnell, vom einen Satz auf den anderen war alles wie es sein sollte. Eindeutig zu wenig Komplikationen, die das Buch zu einer mehr als nur lieben, netten Geschichte gemacht hätten.

Positiv ins Auge gestochen ist mir aber der Schreibstil der Autorin, der einnehmend und sehr angenehm zu lesen ist.
Auch die Gestaltung des Buches kann sich sehen lassen. Das Cover ist schlicht aber trotzdem bezaubernd. Darüber hinaus finden sich die beiden Motive - der Mond und die Blume - an den Kapitelanfängen wieder: Julias Kapitelanfänge haben in der rechten unteren Ecke die Blume (groß, sodass die Schrift drum herum fließt), Erons Kapitel sind mit dem Mond gekennzeichnet.


Bewertung
Kurzweilig, aber absolut bezaubernd. Eron hätte ich selbst gern als meinen Sandmann. ;-)

23. Juli 2010

Rainer Wekwerth - Damian. Die Stadt der gefallenen Engel

Klappentext
Eine düstere Prophezeiung und ein altes Geheimnis.
Der Kampf dunkler Mächte um unsere Welt.
Und eine Liebe, größer als der Tod.

Lara will eigentlich nur ein paar aufregende Tage in Berlin verbringen. Doch hinter der Fassade der Großstadt verbirgt sich eine Welt, in der Engel und Dämonen einen verbitterten Kampf austragen. Als Lara Damian kennenlernt und sich in ihn verliebt, weiß sie nicht, dass er dazu ausersehen ist, eine dunkle Prophezeiung zu erfüllen. Ein gut gehütetes Familiengeheimnis legt sich wie ein Schatten über sie - und bedroht nicht nur ihre Liebe zu Damian, sondern auch ihr Leben.


Inhalt
Schon seit Jahren hat Lara ihre Großeltern nicht mehr gesehen. Umso mehr freut sie sich auf den anstehenden Besuch in Berlin - außerdem kommt es ihr ganz gelegen, dass sie Ben ein paar Tage nicht mehr sehen muss.

Doch kaum in Berlin angekommen ergeben sich Ereignisse, die Lara unerklärlich sind. Und alles scheint mit Damian zu tun zu haben, jenem attraktiven, geheimnisvollen jungen Mann, der ihr bei einem Überfall im Park zur Seite steht.
Zu allem Überfluss benehmen sich dann auch noch ihre Großeltern sehr seltsam und bald ist sich Lara sicher, dass nicht nur Damian, sondern auch ihre Verwandten eine Menge vor ihr verheimlichen. Wie gefährlich dieses Geheimnis ist - und dass der Satan darin eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt-, ahnt Lara nicht im Geringsten. Bis es zu spät ist.


Meinung
Ich habe zwar fast eine Woche gebraucht, um "Damian" zu lesen - das lag aber einzig und allein daran, dass ich kaum Zeit zum Lesen hatte. Eigentlich ist "Damian" eines jener Bücher, die ich an einem Tag (maximal zwei Tage) weglese!

Das liegt zum Einen schon einmal daran, dass der Klappentext sehr vielversprechend klingt - zum größten Teil werden diese Versprechen auch eingehalten. Rainer Wekwerth lässt Engel auf der Erde wandeln, aber nicht nur die "guten", sondern auch jene Engel, die Satan dienen - die gefallenen Engel. Seinen Cast an übernatürlichen Figuren spickt der Autor noch mit Dämonen. Und alle - Engel und Dämonen - haben ein unerklärliches Interesse an Lara, einem einfachen Mädchen, das seine Großeltern in Berlin besucht.
Als Leser kann man hier mit so einigen spekulieren und ganz überrascht hat mich die Auflösung schließlich auch nicht, aber das ganze wird trotz allem sehr spannend dargebracht.

Was einen beim Lesen sehr schnell voran kommen lässt sind neben den spannenden Ideen die sehr kurzen Kapitel, die zusätzlich noch in Abschnitte gegliedert sind. Besonders gegen Ende des Buches gibt es durchschnittlich auf jeder zweiten Seite einen Perspektivenwechsel - das peitscht die Handlung regelrecht vorwärts und die Seiten fliegen nur so an einem vorbei.

Trotz allem hat das Buch meiner Meinung nach aber auch ein paar Makel.
Der wichtigste ist in meinen Augen sicherlich, dass ich keine Bindung zu den Charakteren aufbauen konnte, und das obwohl das Buch mehr als 400 Seiten hat. Lara und selbst Damian kamen mir etwas blass vor, einzig für Laras Großeltern und ihr offensichtliches Geheimnis habe ich mich wirklich sehr interessiert.

Dazu kommt noch, dass ich die "Beziehung" zwischen Lara und Damian nicht ganz nachvollziehbar fand - das romantische Prickeln hat hier einfach gefehlt, was wirklich schade ist, weil das Buch an sich von einer tollen Idee ausgeht und auch mit einigen Überraschungen aufwartet, die das Lesen zu einer Freude machen.


Bewertung
Ich muss wegen erwähnter Mängel leider ein Blümchen abziehen. "Damian" ist äußerst spannend zu lesen - wie gesagt, ein Buch, das man in wenigen Tagen verschlungen hat - die fehlende Charaktertiefe der Protagonisten hat mich aber doch etwas enttäuscht.







Herzlichen Dank an Arena!

22. Juli 2010

Jeri Smith-Ready - Shade

Klappentext
Love ties them together. Death can't tear them apart.

Best. Birthday. Ever. At least, it was supposed to be. With Logan's band playing a critical gig and Aura's plans for an intimate after-party, Aura knows it will be the most memorable night of her boyfriend's life. She never thought it would be his last.

Logan's sudden death leaves Aura devastated. He's gone.
Well, sort of.
Like everyone born after the Shift, Aura can see and hear ghosts. This mysterious ability has always been annoying, and Aura had wanted nothing more than to figure out why the Shift happened so she can undo it. But not with Logan's violet-hued spirit still hanging around. Because dead Logan is almost as real as ever. Almost.
It doesn't help that Aura's new friend Zachary is so understanding--and so very alive. His support means more to Aura than she cares to admit.

As Aura's relationships with the dead and the living grow ever complicated, so do her feelings for Logan and Zachary. Each holds a piece of Aura's heart...and clues to the secret of the Shift.


Inhalt
Aura und Logan sind nicht nur zusammen aufgewachsen, seit einem Jahr sind sie ein Paar - und Aura kann sich nicht einmal vorstellen, mit jemand anderem zusammenzusein. Auch wenn sie immer befürchtet, Logans Band "The Keeley Brothers", in der er zusammen mit seinen Geschwistern spielt, könnte sie eines Tages von Position 1 in Logans Leben verdrängen.

Niemals hätte Aura gedacht, dass Logan einfach so sterben könnte. Und dann auch noch in der Nacht seines 17. Geburtstags.
Doch Aura wurde nach dem "shift" geboren - genau eine Minute danach - und kann somit wie alle anderen, die nach ihr geboren wurden, Geister sehen und hören. Als Logan von einer Minute auf die andere als violetter Schemen vor ihr steht, kann sie das im ersten Moment gar nicht glauben.

In ihrem bisherigen Leben hatte Aura nach einer Möglichkeit gesucht, den "shift" zu erklären und wenn möglich rückgängig zu machen, doch nun würde sie damit die einzige Aussicht auf Kommunikation mit Logan zerstören.
Aura weiß nicht, was sie tun soll. Der schottische Austauschschüler Zachary, der sich ihr gegenüber so verständnisvoll benimmt, macht ihr die Entscheidungen auch nicht leichter.


Meinung
"Shade" ist ein Buch, das man nicht so leicht aus der Hand legen kann. Spannend, emotional erzählt, sympathische Charaktere, grandiose Ideen - das sind die Faktoren, die "Shade" ausmachen.

Aura ist 16, sie wurde genau eine Minute nach dem "shift" geboren. Sie liebt Logan über alles, als er stirbt, weiß sie gar nicht, wie ihr geschieht. Sie kann sich ein Leben ohne ihn nicht vorstellen, doch das muss sie auch nicht, denn die Fähigkeit, Geister zu sehen und zu hören, erlaubt es ihr, weiterhin Kontakt zu ihm zu haben.

Logans Tod reißt ein Loch in Auras Leben. Trotzdem entwickelt sich das Buch an dieser Stelle nicht in ein tief-trauriges, tränen-genässtes Drama. Dadurch, dass Aura weiterhin mit ihm sprechen kann, fällt das Abschiednehmen fast völlig aus. Nicht dass Aura nicht mit der neuen Situation zu kämpfen hätte - das ganz und gar nicht - aber sie fällt eben nicht in ein Loch und vergräbt sich völlig.
Auras Charakter zeichnet sich vor allem durch Stärke aus. Sie reißt sich zusammen, verliert nicht völlig den Kontakt zu ihrer Umgebung, tut sich mit der Zeit vielmehr schwer, die Welt der Lebenden und die der Toten auseinander zu halten.

Denn gleichzeitig mit Logans Tod tritt Zachary, ein Austauschschüler aus Schottland, in Auras Leben. Die beiden arbeiten nicht nur zusammen an einem Projekt, sondern haben auch am gleichen Tag Geburtstag. Während Aura in der Minute nach dem "shift" geboren wurde (und somit Geister sehen kann), wurde Zach in der Minute davor geboren - er kann also keine Geister sehen, hat aber ein anderes, weit gefährlicheres Geheimnis. Was das für eine Bedeutung hat, will ich an dieser Stelle nicht verraten, das hätte zuviel von einem Spoiler.

Auras Emotionen betreffend Logan und Zachary, der Zwiespalt ihrer Gefühle, wurde von der Autorin wirklich großartig herausgearbeitet. Das ganze hätte ziemlich schräg wirken könnten - tut es aber nicht.

Neben dem Tod, Freundschaft und Liebe stehen bei "Shade" auch die Themen Alkohol und Drogen im Mittelpunkt, Gott sei Dank aber auf die unaufdringliche Art.
Die Idee des Buches insgesamt finde ich einfach toll beschrieben. Jeri Smith-Ready hatte die Geister betreffend ein paar super Einfälle - es gibt zum Beispiel sogenannte "black boxes", die Geister aus einem bestimmten Raum halten könnten. Außerdem hassen Geister die Farbe Rot.
Doch über allem steht auch die Notwendigkeit, dass Geister die Erde irgendwann auch wieder verlassen müssen, dass sie mit dem Leben in unserer Welt abschließen müssen. Wenn sie das nicht schaffen, wenn sie praktisch "depressiv" werden, verwandeln sie sich in sogenannte "shades" - Geister, denen keine Grenzen gesetzt sind, die aber auch nie zur Ruhe kommen können.

Neben Auras Bedürfnis, Logan so lange wie möglich um sich zu haben, will sie zusammen mit Zach das Rätsel des "shift" lösen. Wodurch wurde er ausgelöst, was haben ihre tote Mutter und die Megalithen in Newgrange und Stonehenge damit zu tun.
Gerade dieser Handlungsstrang hat etwas mystisches und wird, wie das ganze Buch, sehr spannend erzählt.

Ein weiterer wichtiger Faktor im Buch ist Musik! Zum einen ist da Logans Band "The Keeley Brothers", andererseits werden generell viele bekannte und weniger bekannte Musikgruppen angesprochen - Flogging Molly, Snow Patrol, Death Cab for Cutie um nur ein paar zu nennen.
Jedes Mal wenn irgendein bestimmter Song erwähnt wurde, hatte ich automatisch das Bedürfnis, das Lied zu hören! Leider ging das am Strand nicht, deshalb muss ich das unbedingt noch nachholen. Ein Song, den ich aber nicht mehr aus dem Kopf bekomme ist "I will possess your heart" von Death Cat for Cutie. Deshalb kann ich auch nicht wiederstehen, euch den Song zu posten.




Der Vollständigkeit halber gibts hier auch noch den Buchtrailer für "Shade", der mich jetzt nicht grade von den Socken reißt, aber das Buch trotzdem schön zusammenfasst:




Der zweite Teil "Shift" wird im Mai 2011 veröffentlicht!


Bewertung
Ein sehr gelungener erster Teil, nach dem ich jetzt ungeduldigst auf Band 2 warten werde!

21. Juli 2010

Rachel Vincent - My Soul to Take

Klappentext
Something is wrong with Kaylee Cavanaugh

She doesn't see dead people, but…
She senses when someone near her is about to die. And when that happens, a force beyond her control compels her to scream bloody murder. Literally.

Kaylee just wants to enjoy having caught the attention of the hottest guy in school. But a normal date is hard to come by when Nash seems to know more about her need to scream than she does. And when classmates start dropping dead for no apparent reason, only Kaylee knows who'll be next…


Inhalt
Kaylee leidet an unerklärlichen Panikattacken. Erst beim Besuch eines angesagten Clubs erkennt sie, dass diese Panikattacken - oder mehr das drängende Bedürfnis, schreien zu müssen - gar nicht so unerklärlich sind, wie sie dachte. Denn immer wenn Kaylee schreit, stirbt eine Person in ihrer Umgebung.

Dass Kayle Halbwaise ist, ihr Vater sie aber bei ihrem Onkel, ihrer Tante und ihrer unausstehlichen Cousine Sophie abgeladen hat, macht die Sache auch nicht besser. Nur ihre Freundin Emma und Nash stehen Kaylee bei. Doch Nash scheint mehr über Kaylee zu wissen als sie selbst. Und als eine Serie von Todesfällen - alles junge, hübsche Mädchen - die Stadt erschüttert, und Kaylee jedes Mal einen schier erdrückenden Schrei zurückhalten muss, eröffnet ihr Nash, was ihr wahre Natur ist ...


Meinung
Bei "My Soul to Take" ist mir sehr positiv aufgefallen, dass man sich als Leser gleich mitten in der Handlung befindet, der Einstieg in die Geschichte ist direkt und sofort. Von der Art her hat mich das an "City of Bones" erinnert.

Außerdem erfährt Kaylee schon sehr bald von ihren Fähigkeiten, die Handlung schreitet insgesamt sehr flott voran, es gab eigentlich keine Seite dieses Buches, die ich nicht als unglaublich spannend empfunden hätte.

Neben den schön verwobenen mythologischen Themen beschäftigt sich Rachel Vincent in ihrem Buch auch mit ganz prinzipiellen Fragen. Es geht um den Tod im Allgemeinen, dazu wird auch eine Theorie geliefert, die mir persönlich sehr zusagt - dass nämlich jedem Menschen von vornherein vorherbestimmt ist, wann er sterben wird. Wenn es soweit ist, kann man dem auch nicht entgehen.
Kaylee muss sich aber im Zusammenhang mit ihrer neu-entdeckten Natur auch damit beschäftigen, ob es klug ist, in den Tod einzugreifen. Ein Satz ist mir besonders hängengeblieben: "A life for a life." Sprich, wird der Tod eines Menschen verhindert, muss dafür ein anderer gehen. Kaylee ringt mit sich, ob sie die Verantwortung dafür tragen sollte, jemanden zu retten wenn sie weiß, dass jemand anderer - ein Unschuldiger - dafür sterben muss. Gerade diese Problematik fand ich sehr schön beschrieben.

"My Soul to Take" ist spannend von Anfang bis Ende. Es wird ein GANZ neues Thema aufgegriffen, wer also von Vampiren, Feen und Engeln genug hat sollte unbedingt zu diesem Buch greifen!

Nach Ende des Buches hatte ich eigentlich nur einen Gedanken: Teil 2 muss her! Und das schnell! Kein Wunder also, dass ich - kaum zu Hause - zu Amazon gestürzt bin und die beiden Nachfolgebände "My Soul to keep" und "My Soul to save" bestellt habe. ;D



Bewertung
5 Sterne für ein zwar kurzweiliges (nur 280 Seiten) aber dennoch sehr intensives Leseerlebnis. Meine Erwartungen an die Folgebände sind hoch!

Jane Austen - Stolz und Vorurteil

Klappentext
"Stolz und Vorurteil" erzählt mit viel Ironie von den Anstrengungen einer Familie, fünf Töchter standesgemäß unter die Haube zu bringen.


Meinung
Ich lasse die Inhaltsangabe heute mal ausfallen, denn die Geschehnisse von "Stolz und Vorurteil" sind ja - wenn nicht durch das Buch, dann doch wenigstens durch die Verfilmungen - hinreichend bekannt.
Dass Jane Austens Bücher englische Klassiker sind ist ebenfalls unumstößlich. Deshalb habe ich mich entschieden, anstatt meiner üblichen Rezension lediglich eine kurze Wiedergabe meiner Leseeindrücke zu schildern.

Als vor einigen Jahren die "Stolz und Vorurteil"-Verfilmung mit Keira Knightley und Matthew Macfadyen rauskam, musste ich mir die natürlich ansehn. Und, ganz ehrlich, beim ersten mal Ansehen habe ich nicht ganz verstanden, was an der Geschichte so toll sein soll. Mag vielleicht daran liegen, dass der Film im Vergleich zum Buch recht kurz gehalten ist, viel wahrscheinlicher aber daran, dass ich nicht wirklich Zugang zu dem Film gefunden habe.
Inzwischen ist das ganz anders. Ich LIEBE den Film! Und jetzt, da ich das Buch kenne, LIEBE ich das Buch!

Beim Lesen ist mir, gerade weil ich den Film vorher gesehen habe, aufgefallen, dass ich immer wieder vermeintliche Filmzitate entdeckt habe, die doch eigentlich Buchzitate sind! Gerade die Unterhaltung zwischen Elizabeth, Miss Bingley und Mr Darcy während die beiden ersteren im Raum herumgehen und Mr Darcy einen Brief an seine Schwester schreibt wurde beinahe wortwörtlich im Film verwendet.

Außerdem - und das ist eine der Sachen, die ich während des Lesens am beeindruckensten fand - kann man, auch wenn man den Film gesehen hat, nie sicher sein, was auf der nächsten Seite passiert. Jane Austen hat vor gut 200 Jahren eine Geschichte gesponnen, die dicht und packend ist, trotzdem unglaublich romantisch und in der jedes Wort irgendwie eine Bedeutung zu haben scheint.

Da ich vor kurzem erst Emma gelesen habe kann ich einen kleinen Vergleich nicht ganz unter den Tisch fallen lassen. Die Beziehung zwischen Elizabeth und Darcy, oder mehr die Entwicklung der Beziehung, steht in "Stolz und Vorurteil" viel mehr im Mittelpunkt und wird stärker beleuchtet als jene zwischen Emma und Mr Knightley. Ich finde beide Bücher großartig, werde beide auf jeden Fall noch mal lesen sobald ich dazu komme, dieser Aspekt ist mir nur besonders aufgefallen.

Ach, was red ich eigentlich. Falls ihr es noch nicht kennt, lest es unbedingt! Jane Austen ist einfach unvergleichlich!

Übrigens, da ja immer wieder Diskussionen laufen wegen der besten Übersetzung und so weiter, ich habe die Version des Insel-Verlages gelesen und fand sie richtig toll! Außerdem hat die wunderschöne Schwarz-Weiß-Zeichnungen in den Text integriert, die das Vorstellen der Handlung noch zusätzlich intensivieren.


Bewertung
Hier eigentlich unnötig, aber der Vollständigkeit halber gibt es trotzdem die mehr als würdigen 5 Blümchen. :)

[Award] One-little-Sparkling-blog-Award

Ich hab es vorhin schon erwähnt: Ich freue mich wie ein Quitsch-Entlein über den Sparkling-Blog-Award, der mir von Lisa, Kari, Chrisu, Laura , Alexandra, Miss Bookiverse und Ivi verliehen wurde! Danke euch! (Ich hoffe, ich habe alle Posts gefunden und niemanden vergessen!)
Es ist immer wieder schön, wenn man auf irgendeine Art und Weise erfährt, dass der eigenen Blog gelesen wird - nein, dass er GERN gelesen wird. :D

Mit dem Award verbunden ist eine Frage: Was magst du am liebsten an deinem Blog?

Das ist ganz leicht zu beantworten.

Ins Leben gerufen habe ich den Blog damals weil ich einen Platz für meine Bücher haben wollte - was habe ich gelesen, was will ich gerne lesen, was gefällt mir warum besonders gut. Erst nach und nach haben sich all die anderen Möglichkeiten eines Blogs eröffnet, an die ich vorher gar nicht gedacht hatte!
Durch meinen Blog habe ich wundervolle Menschen kennengelernt, die wie ich leidenschaftlich gern lesen. Ich kann Rezensionen verfassen, bekomme direkt die Reaktionen darauf geliefert, manchmal entspinnen sich sogar Diskussionen. Außerdem habe ich eine ganze Menge anderer Blogs entdeckt (und entdecke fast täglich neue), auf denen ich stundenlang rumklicken könnte (wenn ich nur die Zeit dazu hätte ^^).


Nun zu den Nominierungen. Ich sollte den Award jetzt eigentlich 10 anderen Bloggern verleihen, aber da das ganze schon fast eine Woche kursiert und (fast?) jeder schon einen erhalten hat - außerdem fällt es mir immer so schwer, mich zu entscheiden, weil ich alle Blogs in meiner Blog-Roll super finde! - lasse ich das jetzt unverschämter Weise ausfallen. Ich hoffe, ihr seid deswegen nicht enttäuscht. Aber ihr wisst ja selbst am besten, auf welchen Blogs ich mir immer so rumtreibe - ich hinterlasse ja immer wieder Mal meine Spuren. :)

[UPDATE] Wieder da!

Ihr Lieben, ich bin wieder da! Um das kleine Rätsel zu lösen: Ich war im Urlaub, 10 Tage Sonne und Lesen - und Shoppen +hust+
Trotzdem, jetzt bin ich froh, wieder hier zu sein und habe natürlich eine Menge nachzuholen. Das ganze wird etwas Zeit in Anspruch nehmen, aber ich hoffe doch, dass in ein paar Tagen alles wieder in den gewohnten Bahnen verlaufen wird - auch was den Blog betrifft.

Also dann ...


Während ich weg war, habe ich natürlich gelesen. Leider ist es nicht ganz so viel geworden, wie ich gerne gehabt hätte - die Sonne hat mich die meiste Zeit völlig lahmgelegt, da ging nur noch schwimmen und Kaffee trinken ^^

Rezensionen wird es in den nächsten Tagen geben zu:
  • Jane Austen - Stolz und Vorurteil
  • Rachel Vincent - My Soul to Take
  • Jeri Smith-Ready - Shade

Angefangen habe ich außerdem "Damian" von Rainer Wekwerth, die Rezi dazu dürfte auch noch diese Woche fällig sein.



Als ich zurück gekommen bin haben mich selbstverständlich auch neue Bücher erwartet:
  • Sleepless von Cyn Balog (hatte ich vorbestellt)
  • Grimmige Zeiten von Andreas Schlußmeier (gebraucht, weil's das so nicht mehr gibt. Für Soleil's Fantasy-Challenge übrigens)

"Linger" von Maggie Stiefvater hätte heute hier sein müssen, leider ist mein Postbote im Urlaub und seine Vertretung weiß offensichtlich nicht, dass sie die Pakete einfach hier lassen kann auch wenn keiner unterschreibt +grrr+ Wird morgen sofort abgeholt!! Ich freu mich schon so :D



Was die "Summer Reading List" angeht, ich habe ich fehlenden Listen verlinkt und ich kann euch nur empfehlen: Klickt euch mal durch die ganzen Listen, die sind toll und bergen so manchen vielleicht noch unentdeckten Buchschatz! :)


So, dann komme ich langsam zum Schluss. Update das letzte:
Award, Award, Award! Ich hab wieder einen bekommen und es freut mich sooooooo dermaßen, dass ich gestern als ich die Nachrichten gelesen habe einen fetten Grinser auf dem Gesicht hatte. DANKE! :D

Ein extra Post hierzu kommt später noch (heute oder morgen), sobald ich mal eure ganzen Blogs durchgesehen habe - ich hab so viel verpasst! Am Rande hab ich schon ein bisschen mitbekommen, dass eine ganze Reihe neuer Aktionen am Laufen ist, neue Ideen, die ganz viel Spaß versprechen und ich will nur mitmachen! :D

Wie hab ich euch und die ganze Blogosphäre vermisst! :D

9. Juli 2010

Ich bin dann mal internetlos ...

Hallo ihr Lieben :)

Bitte wundert euch nicht, wenn es in den nächsten 10 Tagen nichts Neues auf meinem Blog gibt - ich tauche unter ;)

Anfälliges, wie etwa zur Summer Reading List, wird dann natürlich nachgeholt, sobald ich wieder Internet zur Verfügung habe.
Ich habe vor, in den nächsten Tagen viel zu lesen - die Rezensionen dazu werde ich euch natürlich auch nicht vorenthalten sondern schön brav nachliefern wie sich's gehört. ^^

Ich freu mich schon wieder auf euch!

Ganz liebe Grüße und fröhliches Summer-Reading-List-Lesen,

StefanieEmmy

Ian Beck - Pastworld

Klappentext
PASTWORLD - der größte Themenpark, der je errichtet wurde!
Im London des Jahres 2048 gibt es eine atemberaubend reale Welt - Die Welt des 19. Jahrhunderts.

Caleb ist eigentlich nur Tourist in Pastworld. Doch er gerät in einen Hinterhalt und steht plötzlich unter Mordverdacht - ein Verbrechen, worauf im Viktorianischen London die Todesstrafe steht ...

Eve ist in Pastworld aufgewachsen und ahnt nichts von der Existenz der Außenwelt. Doch sie spürt den Atem eines schattenhaften Verfolgers, flieht vor einer unsichtbaren tödlichen Bedrohung.

Calebs und Eves Fluchtwege kreuzen sich und ihre Schicksale werden untrennbar miteinander verbunden - denn als Kreatur der Vergangenheit und der Zukunft ist das Phantom für Caleb und Eve der Schlüssel zum Überleben und zugleich die größte Gefahr, der sie sich stellen müssen!


Inhalt
London 2048 - Die Leute finden Gefallen daran, Urlaub in der Vergangenheit zu machen, einer Stadt namens Pastworld-London, die das Leben des 19. Jahrhunderts so authentisch wie möglich nachahmt. Bevölkert wird die Stadt von Schauspielern, aber auch von Menschen wie Eve, die ihr ganzes Leben in Pastworld verbracht haben und nicht wissen, dass es eine Außenwelt - außerhalb der riesigen Glaskuppel - gibt.

Nachdem die Touristen, von den Einheimischen "Gaffer" genannt, einen Einschulungs-Kurs durchlaufen haben, werden sie per Luftschiff nach Pastworld gebracht. Caleb ist einer dieser Touristen. Zusammen mit seinem Vater will er einige Wochen im viktorianischen London verbringen, doch Caleb merkt bald, dass seinen Vater noch etwas ganz anderes zu erledigen hat - ihn belastet etwas und es hat mit einer Fremden namens "Eve" zu tun.

Kaum in Pastworld angekommen vervielfachen sich Calebs Probleme auf einen Schlag. Er und sein Vater geraten in einen Hinterhalt der Handlanger des Phantoms, das schon seit geraumer Zeit die Straßen Pastworlds unsicher macht. Calebs Vater wird niedergeschlagen, er selbst des Mordes an einem alten, blinden Mann bezichtigt. Dem jungen Mann bleibt nur eine Möglichkeit: Flucht vor der Todesstrafe, die in dieser alten Zeit natürlich noch Gültigkeit hat.
Völlig hilflos irrt Caleb durch die dunklen, nebelverhangenen Gassen und wird schließlich von BibleMac, einem Langfinger, aufgegabelt. Doch dadurch wird er erst Recht in die dunkle Geschichte hinter den Fassaden hineingezogen.


Meinung
Was für eine Idee! Ein Themenpark, in dem man vollkommen - inklusive Kostüm und authentischem Verhalten - in die Vergangenheit eintauchen kann! Gäbe es soetwas wirklich, oder falls es soetwas einmal geben sollte, ich wäre garantiert eine der faszinierten Kundinnen von Pastworld.

Ian Beck hat sich, wie mir scheint, sehr genau überlegt, wie er diese Zukunfts-Vision (oder sollte man es als Vision der Vergangenheit bezeichnen?) anlegen will. Pastworld gleicht bis auf die kleinste Nebengasse dem viktorianischen London, selbst die Themse windet sich durch die nachgebaute Stadt. Die Bevölkerung der Stadt besteht neben Schauspielern auch aus Leuten, die ihr ganzes Leben in Pastworld verbracht haben.
Eve zum Beispiel ahnt nicht einmal, dass es eine Welt außerhalb der ihren geben könnte, die so ganz anders ist als sie es sich jemals vorstellen könnte. Erst Jago, ein Gaukler, der Eve zu sich nimmt um ihr das Seiltanzen beizubringen, erklärt ihr die Illusion.
"Die gesamte City und alles, was dazu gehört, bis an den äußersten Rand, ist eine wiederaufgebaute, restaurierte Nachbildung ihrer eigenen Vergangenheit. Sie ist jetzt nur noch eine Illusion - eine Erinnerung an die Stadt, die es früher mal gegeben hat. Leute wie wir verbringen hier unser Leben. Wir leben so wie früher und andere Leute bezahlen dafür, dass sie uns zusehen können. [...] damit sie selbst die Vergangenheit erleben können, als hätten sie eine Zeitreise gemacht."
- S. 64

Daneben gibt es aber auch noch sogenannte "Illegale", Ausreißer, die das Leben in Pastworld dem in der realen Welt vorziehen. BibleMac kam als Kind nach Pastworld und schlägt sich seitdem als Langfinger auf der Straße und in den Diensten eines Meisterdiebes durch.

Neben diesen kleinen Verbrechen geschehen jedoch noch ganz andere in den Straßen von Pastworld. Seit einiger Zeit treibt das Phantom sein Unwesen. Es wird schon bald klar, dass Ian Beck diesen Mörder an den allseits bekannten Jack the Ripper angelehnt hat.
Als Leser rätselt man, wer dieses Phantom ist und vor allem, warum er hinter Eve und Calebs Vater her ist. Damit verbunden ist auch die Frage, wer Eve überhaupt ist und was sie mit Caleb verbindet.
Ich hatte da ja einige Theorien aber auf die tatsächliche Lösung wäre ich nie gekommen!

Zum Aufbau des Buches muss ich sagen, dass es dann schlussendlich nicht gar so nervenzehrend war, wie ich dachte. Aber trotzdem überaus spannend! Abwechselnd begleitet man Caleb, Eve und Inspector Catchpole von Scotland Yard (Abteilung Pastworld) durch das viktorianische London. Inspector Catchpole ist damit betraut, Eve und Caleb zu finden und das Rätsel um das Phatom zu lösen - gerade dieser Handlungsstrang war immer sehr informativ und raffiniert gestaltet.

Stichwort "raffiniert gestaltet": Zwischen dem eigentlichen Text sind immer wieder Seiten aus einem Touristenführer, Polizeiberichte, Briefe, "original" Fahndungsaufrufe und Steckbriefe eingefügt. Dabei handelt es sich manchmal sogar um Bilder, Briefe zum Beispiel werden mit einer anderen Schriftart hervorgehoben. Das verleiht dem Ganzen schon eine gewisse Authentizität. Auf jeden Fall eine grandiose Sache!

Angesichts dieser Aufmachung und der wirklich spannenden Geschichte, deren Lösung mich sehr überrascht hat, hatte ich also keine Schwierigkeiten über die manchmal leicht holprigen Dialoge hinwegzusehen - denn das ist wirklich der einzige Makel, den ich diesem Buch zuschreiben kann.

Noch ein letztes: Wer der Begegnung von Eve und Caleb entgegenfiebert sollte wissen, dass die beiden sich erst in der zweiten Hälfte des Buches treffen! Nach Lesen des Klappentexts hatte ich ein bisschen den Eindruck, dass sie ziemlich bald aufeinander treffen, aber das ist nicht der Fall. Nur, dass ihr nicht enttäuscht seid. ^^


Bewertung
Sehr empfehlenswert für alle, die selbst gern einmal in die Vergangenheit reisen würden! Ich habe meinen kleinen Ausflug sehr genossen.





Herzlichen Dank an Loewe!

8. Juli 2010

Rezensionsindex aktualisiert!

Nur eine kurze Notiz: Ich habe die letzte Stunde damit verbracht, alle meine Rezensionen der letzten 1 1/2 Jahren zusammenzusuchen und die Links in eine alphabetische Liste zu kopieren. (Nebenbei: Über ein paar der alten Rezensionen bin ich direkt schockiert!)

Dieser Index soll die Übersichtlichkeit ein wenig verbessern. Zusätzlich könnt ihr natürlich immer noch - wie gewohnt - die Rezensionen nach den Genres aufrufen (Liste rechts in der Spalte).

Rezensionsexemplar: Damian von Rainer Wekwerth

Und noch ein Buch für meine Summer Reading List ... die wird irgendwie immer länger anstatt kürzer. :D


Rainer Wekwerth - Damian. Die Stadt der gefallenen Engel
Eine düstere Prophezeiung und ein altes Geheimnis.
Der Kampf dunkler Mächte um unsere Welt.
Und eine Liebe, größer als der Tod.

Lara will eigentlich nur ein paar aufregende Tage in Berlin verbringen. Doch hinter der Fassade der Großstadt verbirgt sich eine Welt, in der Engel und Dämonen einen verbitterten Kampf austragen. Als Lara Damian kennenlernt und sich in ihn verliebt, weiß sie nicht, dass er dazu ausersehen ist, eine dunkle Prophezeiung erfüllen soll. Ein gut gehütetes Familiengeheimnis legt sich wie ein Schatten über sie - und bedroht nicht nur ihre Liebe zu Damian, sondern auch ihr Leben.


Herzlichen Dank an den Arena-Verlag!

7. Juli 2010

Melissa Fairchild - Himmelsauge. Die Geheimnisse des Brückenorakels

Klappentext
"Lauf so schnell du kannst - du bist nicht mehr sicher in der Welt der Sterblichen!"

In einem Londoner Krankenhaus kommt ein Junge ohne Gedächtnis zu sich. Den Ärzten ist er unheimlich, denn er hat einen schweren Unfall überlebt - und nun heilen die Verletzungen mit übernatürlicher Geschwindigkeit. Doch diese Gabe nutzt ihm wenig, als er kurze Zeit später auf der Flucht vor einem mächtigen Gegner ist, der alles daransetzt, ihn in seine wahre Heimatwelt zurückzubringen, aus der er geflohen ist. Doch zum Glück ist der Junge nicht ganz allein: Hilfe bekommt er von hannah, einem ganz normalen Mädchen, und den im Verborgenen lebenden magischen Bewohnern von London ...


Inhalt
Als Avi in einem Londoner Krankenhaus zu sich kommt findet er sich eingegipst und gedächtnislos wieder. Er hat keine Ahnung wer er ist, erfährt allerdings nach und nach, dass er sich offensichtlich voller Angst vor eine U-Bahn geworfen hat - und das ganze auch noch überlebt hat! Damit nicht genug ist er den Ärzten ein Rätsel, denn seine Knochen heilen innerhalb von wenigen Tagen vollständig.

Als jedoch plötzlich ein unheimlicher Mann vor ihm steht - eine Erscheinung, der Avi nicht trauen kann - und ihn "zurück nach Hause" bringen will, beginnt Avis Flucht durch London. Er schleppt sich aus dem Krankenhaus und kann seinem Verfolger nur kanpp entkommen.

Doch zum Glück begegnet ihm dabei das Mädchen Hannah, das ihm, obwohl sehr skeptisch, tatkräftig zur Seite steht. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach Hilfe - und auf die Suche nach Avis verlorenem Gedächtnis.


Meinung
"Der Junge schlug die Augen auf, doch die Welt um ihn herum blieb dunkel."
- S. 7
Mit diesem Satz beginnt Melissa Fairchild ihre Geschichte von Avi, dem Himmelsauge. Der Leser wird also direkt in die unwissende Situation des "Jungen" hineingeworfen. Man weiß nicht, wer er ist, woher er kommt, warum er so verzweifelt war sich vor eine U-Bahn zu werfen.
Gemeinsam mit Avi macht man sich als Leser auf die Suche nach seiner Vergangeheit und je mehr man erfährt, desto unsicherer wird man. Ich wusste tatsächlich nie, welchen Gefährten Avi trauen sollte und welchen nicht - und wer zuvor recht vertrauensvoll erschien entpuppte sich oft schon wenig später als der Feind. Was das angeht, standen meine Nerven während der Lektüre des fast 400-Seiten starken Buches also ständig unter Spannung.

Avi selbst ist ein sympathischer Junge von etwa 16 Jahren, dessen Verzeiflung man gut nachfühlen kann. Ich konnte nur zu gut verstehen, wie verloren er sich in der Millionenstadt London fühlen musste und wie dankbar er deshalb für Hannahs Hilfe war.

Neben Avi begegnen einem in "Himmelsauge" aber noch eine ganze Reihe anderer teilweise sehr kauziger, lustiger Figuren. Die Wahrheitselfe Brucie zum Beispiel, die wegen des "Pinocchio-Effekts" keine Nase hat - sie KANN ja nicht einmal lügen - erinnert schon von der äußeren Beschreibung sehr an Peter Pans kleine Gefährtin Glöckchen. Und sie ist auch genauso frech. Gerade auf den ersten Seiten ihres Auftauchens musste ich ein paar Mal laut auflachen wegen ihrer komischen Kommentare. Zum Schießen!
Auch Avis Beschützer, dem Wächter Roosewelt, fällt es sehr schwer, seine Meinung für sich zu behalten. Diese äußert er sehr oft in Shakespeare-Zitaten - und ich habe es wieder Mal als Schande empfunden, nie Shakespeare gelesen zu haben! (Auch etwas, das nachgeholt gehört ...)

Neben den schon erwähnten Charakteren spielt natürlich auch das Mädchen Hannah eine wichtige Rolle. Sie ist ein Mensch - was Avi natürlich nicht ist, das ist schon nach wenigen Seiten klar. Hilfe bekommt Avi außerdem noch von Brucies Bruder Foster (mit dem sich die kleine Wahrheitselfe nicht sonderlich gut versteht) und von Fugit, der die Zeit beeinflussen kann.

Melissa Fairchild hat nicht nur was ihre Figuren angeht einige gute Ideen, auch die Umwelt eben jener Figuren strotzt nur so vor Ideenreichtum und gut kombiniertem Vorwissen. Besonders reizend fand ich die Erinnerungsbücher - aber dieses Lese-Erlebnis will ich euch wirklich nicht vorwegnehmen.

Positiv aufgefallen an "Himmelsauge" ist mir außerdem, dass die Handlung ständig in Bewegung ist. Zuerst wird Avi durch das London unserer Welt gejagd und dann ... ja, es gibt noch ein "anderes" London, in dem auf Avi und seine Gefährten nicht weniger gefährliche Abenteuer warten als in der Welt der Sterblichen.

"Himmelsauge" lässt mich auf jeden Fall gespannt auf Teil 2 wartend zurück. Dieser 2. Teil wird "Weltenwanderer" heißen und am 1. Dezember 2010 im PAN-Verlag erscheinen.


Bewertung
4 Blümchen, die Geschichte ist noch steigerungsfähig. "Weltenwanderer" kann nicht schnell genug kommen!






Herzlichen Dank an den PAN-Verlag!

Rezensionsexemplare: Pastworld und Totenreise

Hach, das lässt sich die liebe Bücherseele gefallen. Gleich zwei Bücher sind heute vom Loewe-Verlag hereingetrudelt - schön gruslig für heiße Sommertage!


Ian Beck - Pastworld
PASTWORLD - der größte Themenpark, der je errichtet wurde!
Im London des Jahres 2048 gibt es eine atemberaubend reale Welt - Die Welt des 19. Jahrhunderts.

Caleb ist eigetnlich nur Tourist in Pastworld. Doch er gerät in einen Hinterhalt und steht plötzlich unter Mordverdacht - ein Verbrechen, worauf im Viktorianischen London die Todesstrafe steht ...

Eve ist in Pastworld aufgewachsen und ahnt nichts von der Existenz der Außenwelt. Doch sie spürt den Atem eines schattenhaften Verfolgers, flieht vor einer unsichtbaren tödlichen Bedrohung.

Calebs und Eves Fluchtwege kreuzen sich und ihre Schicksale werden untrennbar miteinander verbunden - denn als Kreatur der Vergangenheit und der Zukunft ist das Phantom für Caleb und Eve der Schlüssel zum Überleben und zugleich die größte Gefahr, der sie sich stellen müssen!


David Lozano Garbala - Puerta Oscura. Totenreise
Eigentlich ist Pascal nur wegen Michelle zu der Gothic-Party in die Pariser Wohnung der Familie Marceaux gekommen. Doch bei der Suche nach passenden Klamotten für seine Kostümierung findet er in einer alten Truhe die Puerta Oscura, den geheimen Zugang zum Reich der Toten. Nur alle 100 Jahre, in der Nacht zu Allerheiligen, wird die Pforte geöffnet und gestattet einem einzelnen Wanderer den Eintritt in die Unterwelt. Aber das Gleichgewicht zwischen dem Totenreich und unserer Welt ist fragil. Wann immer ein Lebender in das Totenreich geht, gelangt ein Wesen aus der Unterwelt in die Wirklichkeit. Pascal hat einen Vampir befreit, der nun Michelle entführt, und sie in den tiefsten Winkeln der Hölle verstecken lässt. Zögernd, und nur mit einem magischen Medaillon bewaffnet, begibt sich Pascal erneut in das Reich der Toten. Er hat nur sieben Tage Zeit. Und die vergehen schnell - in der Ewigkeit!

Herzlichen Dank an den Loewe-Verlag!



Außerdem kam gestern "My Soul to Take" (der erste Teil der Soul Screamers) von Rachel Vincent bei mir an. Wer daran Schuld ist, muss ich wohl nicht erwähnen - ja, DU, fühl dich ruhig angesprochen! ;D

Rachel Vincent - My Soul to Take
She doesn't see dead people, but…

She senses when someone near her is about to die. And when that happens, a force beyond her control compels her to scream bloody murder. Literally.

Kaylee just wants to enjoy having caught the attention of the hottest guy in school. But a normal date is hard to come by when Nash seems to know more about her need to scream than she does. And when classmates start dropping dead for no apparent reason, only Kaylee knows who'll be next…