10. April 2009

Kathleen Duey - Die Gabe der Magie

Um ehrlich zu sein, ich wollte Die Gabe der Magie ursprünglich auf Englisch lesen (Skin Hunger), dann hab ich aber gesehen, dass die deutsche Ausgabe schon so bald erscheint - außerdem war nicht unwesentlich, dass mir das deutsche Cover besser gefällt. ;)

Die Gabe der Magie ist der erste Teil einer Trilogie, deren zweiter Teil diesen Sommer auf Englisch erscheint (Sacred Scars). Es wird also wahrscheinlich noch ein Weilchen dauern, bis er auch in deutscher Sprache erhältlich ist.
Prinzipiell hat Kathleen Duey ein sehr solides Buch vorgelegt, es ist spannend, ich konnte es zwei Tage lang nicht aus der Hand legen. Einige Kritikpunkte hab ich dann allerdings doch, aber beschäftigen wir uns zuerst mit dem Inhalt.

Hinter vielen bösen Taten steckt eine gute Absicht ...- Nachdem ich das Buch jetzt kenne, verstehe ich diesen Satz und ja, das stimmt, trifft auf Die Gabe der Magie zu.

Eine romantische Liebesgeschichte im Schatten eines unbarmherzigen Schicksals - der atemberaubende Auftakt einer packenden Trilogie der amerikanischen Erzählerin Kathleen Duey!
Romantisch?
Liebesgeschichte, ja, aber romantisch war sie in meinen Augen nicht wirklich. Ich gebe gerne zu, dass da Ansatzpunkte waren, aber die Teile, die romantisch hätten sein können, wurden jedes Mal so schnell abgewickelt, dass es mir richtig weh tat. Ein kurzer Satz und das romantische Flirren war schon wieder vorbei. Kann sein, dass das an den Amerikanern liegt, aber eigentlich hab ich auch schon amerikanische Fantasy gelesen, bei denen mehr passierte als "Sie küsste ihn.". Bitte nicht falsch verstehen. Ich meine nicht, dass sie miteinander schlafen sollen und dabei jedes Detail beschrieben wird, sondern einfach ... mehr ... Stimmung! Die hat völlig gefehlt. Gut, es ist nicht absolut notwendig, dass da mehr steht, aber ich mag es und es hätte außerdem den Vorteil, dass sich der Aufbau einer Beziehung nicht allzu abrupt liest. Lassen wir das.
Der Rest der Ankündigung stimmt nämlich im Großen und Ganzen. Packend auf jeden Fall.

Seit Sadimas Mutter bei ihrer Geburt durch die Machenschaften einer betrügerischen Magierin starb, hasst ihre Familie alle, die sich der Zauberei verschrieben haben. Doch Sadima verfügt selbst über magische Kräfte und bricht auf, um mehr über ihre Gabe herauszufinden. Bald darauf lernt sie den jungen Magier Franklin kennen - und verliebt sich in ihn. Doch Franklin sieht sich außerstande, Sadimas Gefühle zu erwidern. Denn er und sein ehrgeiziger Freund Somiss haben sich einer großen Aufgabe verschrieben - der Gründung einer Akademie der Magier.
Viele Jahre später tritt der naive Hahp als Novize in eben diese Akademie ein. Groß sind seine Erwartungen, als er das Studium der Zauberei beginnt. Doch noch viel größer ist der Schock, als die Lehrer Hahp und seinen Mitschülern verkünden, dass nur einer von ihnen die Ausbildung überleben wird. Denn der Weg zur Magie ist gefährlich. Und bereits der kleinste Fehltritt kann den Tod bedeuten ... Berauschend düster, fantastisch beklemmend und absolut fesselnd!

In dem Absatz sind ein paar inhaltliche Fehler, aber die sind nicht grob.
Sadima lernt Franklin nicht erst kennen nachdem sie ihr Dorf verlassen hat, es ist eigentlich so, dass Franklin sie bittet, zu sich in die Stadt zu kommen.
Somiss würde ich nicht grade eben als Franklins "Freund" bezeichnen, aber gut, in gewisser Hinsicht ist er das. Nur eben viel viel mehr - oder weniger, je nach dem wie man das sehen will.

Wie sich herauslesen lässt, teilt sich das Buch in zwei Handlungsstränge. Da hätten wir einmal den um Sadima, Franklin und Somiss. Und dann jenen um Hahp, der viele Jahre später lebt. Die Handlungen wechseln sich immer ab, ein Kapitel über Sadima und ihre Gefährten, die fleißig daran arbeiten, die zu Grunde gegangene Magie wieder lebendig zu machen, dann eines über Hahp und seine Erlebnisse in der Akademie. Die Kapitel sind meistens kurz und prägnant, die Wortwahl sehr treffend - um den heißen Brei herumgeredet wird hier nicht, dadurch war das Ganze nochmal um einiges spannender.

Bevor man jetzt den Eindruck bekommt, ich würde die Geschichte bis ins kleinste Detail zerpflücken, hör ich lieber auf. Und ich muss sagen: Die beschriebenes Mankos haben eigentlich nur bewirkt, dass Die Gabe der Magie keines meiner Lieblingsbücher ist. Ich habe es trotzdem gerne gelesen, es war temporeich und hatte seine schönen Momente. Besonders Hahp kann einem echt Leid tun - ah, da fällt mir noch eine Kleinigkeit ein. Nicht schlimm. Mir ist nur aufgefallen, dass in dem Buch jeder ständig Hunger hat! Vielleicht deshalb der englische Titel: Skin Hunger. Aber gut, das wird wohl eher Zufall sein. :)

7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich bekomm das Buch demnächst als Rezensionsexmeplar und bin jetzt schon echt gespannt...

StefanieEmmy hat gesagt…

Ich bin gespannt wies dir gefällt. :) Ich hab nämlich schon von ein paar Leuten gehört, dass sies demnächst lesen werden und langsam interessiert mich wirklich, ob das mit der fehlenden Romantik anderen auch auffällt - und vor allem, ob es stört. :)
Hm, darf ich fragen ... Arbeitest du in einem Verlag oder im Buchhandel? Oder woher bekommst du die Rezensionsexemplare?

Anonym hat gesagt…

Ich bin freie Mitarbeiterin bei einem Online-Literaturmagazin. (www.booklove.de) *Werbung mach* Da bin ich durch Zufall dran gekommen und werde regelmäßig mit Büchern zugedeckt, die ich mir so rausgesucht habe ^^
Momentan hab ich noch acht Bücher auf meinem Rezi-SuB, die hoffentlich langsam aber sich abgebaut werden... :)

StefanieEmmy hat gesagt…

Ah, so funktioniert das. xD
Die Seite werde ich mir mal ansehen (damit deine Werbung auch was bringt ;) ^^), Rezensionen kann ich immer gebrauchen. :)

Anonym hat gesagt…

Ich habe das Buch gerade zu ende gelesen und finde die fehlende Romantik nicht schlimm, im gegenteil, ich finde es sogar erfrischend, dass der Schwerpunkt hier nicht auf der Liebesgeschichte sondern eher auf den Machenschaffen Sommiss' und der Magie liegt.
Ich freue mich schon auf den 2. Band in dem zwar sicher nicht mehr Romantik, aber auf jeden Fall mehr Drama zu finden sein wird (denke ich).
Alles in allem finde ich ein gelungenes Buch, das, meiner Meinung nach, durchaus das Zeug zum Erfolg hat.
Mfg, Mimi

Anonym hat gesagt…

Hi,
Ich habe gerade eigentlich nach dem Erscheinungsdatum des 2. teils gesucht als ich hierrauf gestoßen bin.
Und wollte nur mal sagen, dass ich deine Beschreibung sehr treffend finde! Auch die Fehler von der Buchrückseite wären mir vorher gar nicht aufgefallen, aber jetzt wo ich es gelesen habe hast du vollkomen recht!
lg

Anonym hat gesagt…

Also ich hab Die Gabe der Magie förmlich verschlungen. Ich finde es klasse. Und die Fehler sind mir erst garn nicht aufgefallen.
Trotzdem ein sehr spannendes Buch
lg