26. Juni 2009

Urlaub

Es ist doch echt nicht zu glauben. Nicht mal in den Wochen direkt vor den Prüfungen hab ich so wenig gelesen wie diese vergangene Woche NACH den Prüfungen! Das soll mal einer erklären ... xD
Na, jetzt gehts jedenfalls erst mal in die Türkei für 1 Woche (endlich Sonne!!). Nächsten Samstag komm ich zurück, hoffentlich mit der ein oder anderen Rezension im Gepäck. :)

Ich wünsch euch allen eine tolle Woche mit vielen schönen Buch-Stunden! ;)

22. Juni 2009

Das Leben eines freien Bücherwurms ...

... ist bisher noch nicht so spannend, wie ich mir das gedacht hatte.
Es tröpfelt irgendwie nur so dahin - wie übrigens der Regen vor dem Fenster (gar kein schönes Ferienwetter). Vielleicht hab ich noch zu viele Prüfungs-Gedanken im Kopf. Also hab ich heute beschlossen, mir selber Feuer unterm Hinterteil zu machen. Mit neuen Büchern natürlich. ;)
Gewartet bis mein Vater mit dem Auto heimgekommen ist, ihm den Schlüssel direkt aus der Hand genommen und rein in die Stadt. *hihi* Und jetzt hab ich zwei, die ich am liebste gleich weglesen würde. *tadaaaa*



Nach der Bienenhüterin hatte ich nicht mal gezielt gesucht, weil ich eigentlich nicht dachte, dass meine Mini-Buchhandlung sie aufliegen hat. Jaa, so kann man sich täuschen. Das Cover hat mich direkt angesprungen, sehr schönes Orange und die Bienchen sind glänzend. :)
Auf Wir können es schaffen, wenn wir rennen bin ich auch sehr gespannt. Die erste Seite ist schon mal vielversprechend.

Ich werde aber wohl vorher Herrin der Lüge von Kai Meyer fertig lesen und die beiden Neu-gekauften mit in den Urlaub nehmen. (Herrin der Lüge ist mir einfach zu dick als Strandbuch - bei dem Buch hebt man sich schon ohne Sand- und Wind-Abwehrübungen beinahe einen Bruch).

18. Juni 2009

BESTANDEN!! :D

:) DANKE EUCH ALLEN FÜR DIE LIEBEN, AUFMUNTERNDEN WORTE!!! :)



Ich hab die Matura gut überstanden, obwohl ich gestern einem Nervenzusammenbruch sehr nahe gekommen bin. xD Mit Auszeichnung bestanden - da bin ich schon sehr stolz drauf. Und ich werde mich auch entsprechend belohenen, mit ganz viel Feiern und - vor allem - MIT EINER GANZEN MENGE BÜCHER! ;)

Liebe Grüße an euch alle! :)

16. Juni 2009

Bücherkarenz -.-

Ich bin egoistisch, ich muss die Welt einfach an meinem Leid teilhaben lassen. ;)

Also leidet mal ordentlich mit mir mit: Ich hab seit vier Tagen, seit ich Rubinrot ins Regal gestellt hab (wo das schöne Rosa übrigens ganz toll wirkt!), kein Buch mehr angefasst - einmal abgesehen von Biologie-, Mathe- und Englisch-Büchern. Langsam nähere ich mich einem Zustand absoluter, psychisch und physisch nicht zu ertragender Verzweiflung.
Ich sehne Donnerstag Nachmittag herbei. Frei von schulischen Zwängen! Ich kann es kaum erwarten, diese mündlichen Prüfungen endlich hinter mich zu bekommen - gaaanz weit hinter mich. Einmal noch Winken und dann nie wieder umdrehen ...

13. Juni 2009

Rubinrot - Kerstin Gier

AHH, DANKE! Danke, danke, danke. All jenen, die diese wundervollen Rezensionen geschrieben haben und ein extra Danke an Lisa, die mir den final kick verpasst hat, auf Grund dessen ich das Buch schlussendlich bestellt habe! ;)

In Gwendolyns Familie geht es zur Zeit drunter und drüber, denn Charlotte, Gwendolyns Cousine, ist endlich in dem Alter, in dem sie zum ersten Mal in der Zeit springen soll. Nur kündigt sich die vorangehende Übelkeit plötzlich bei Gwendolyn an und nicht bei Charlotte. Und als sie sich dann von einem Moment auf den anderen in der Vergangenheit befindet, ist sie sich endgültig sicher, dass nicht Charlotte sondern sie selbst das Zeitreise-Gen ihrer Familie geerbt hat.
Um nicht ständig von den unvorhersehbaren Zeitsprüngen überrascht zu werden (und sich zu allem Überfluss auch noch in der Öffentlichkeit in Luft aufzulösung nur um dann nach ein paar Stunden wieder aufzutauchen) muss sich Gwendolyn mit den de Villiers zusammentun. Der arrogante Gideon ist wie sie ein Gen-Träger und ausgerechnet mit ihm soll Gwen die Arbeit ihrer Vorfahren zu Ende bringen und damit das große Geheimnis lüften. Nur scheint niemand so wirklich zu wissen, was denn das Große Geheimnis überhaupt ist.

Rubinrot - Damit wagt sich Kerstin Gier in neues Terrain, wenngleich nicht völlig unbekanntes (Jungs sind wie Kaugummi - süß und leicht um den Finger zu wickeln war ihr ersten Jugendbuch). Diesmal packt sie noch ein bisschen Fantasy mit rein. Was ich ganz besonders schön fand, war, dass die Geschichte in London spielt (ich liebe diese Stadt!). Dadurch ist mir das ganze noch einmal plastischer erschienen - in London kann man sich Zeitreisen einfach sehr gut vorstellen, die Stadt ist ein einziges Museum, ein Besuch dort gleicht ja an sich schon selbst einer Zeitreise.

Wie von Kerstin Gier gewohnt, fährt sie mit einer ganzen Reihe wundervoller Figuren auf. Aber Gwendolyn ist neben Giers Protagonistinnen aus anderen Büchern schon etwas Besonderes, zumindest habe ich das beim Lesen so empfunden.
Auch die "schräge Familie" ist Leserinnen der Kerstin Gier-Bücher bekannt, aber auch hier: Gwendolyns Familie hat einfach etwas Außerordentliches. Genau wie Gideons Verwandtschaft, die zwar nicht so seltsam, dafür aber richtig geheimnisvoll ist. Ah und Madame Rossini! Die darf man ja nicht vergessen - ich finde sie ist sowas von lieb! Mit dem netten Akzent, den Gwendolyn so schön in Klammer schreibt! :D

Erwähnenswert ist dann ja sicher noch das Cover: Zum Lesen habe ich es zwar abgenommen, aber gleich danach wieder um den Einband geschlagen. Seit einer vollen halben Stunde streiche ich jetzt über dieses Ding - ich kann einfach nicht die Finger davon lassen, das rosa mit den kleinen Rillen drin sieht irgendwie aus wie Erdbeereis ... (Ich sollte solche Vergleiche wirklich nicht aufstellen, es fehlt nicht mehr viel und ich fang an, das Papier zu probieren) ... das Spinnennetz rechts oben hat es mir ja besonders angetan (ja, geht nur mal selber fühlen xD) ...

Also, ich kann es nicht lassen, nochmal ein fettes DANKE an alle für diesen wundervollen Buchtip! Jetzt müssen wir ja nur noch irgendwie die Zeit rumbringen ... bis es endlich Jänner ist ... *seufz*

11. Juni 2009

Evermore - Alyson Noel

Wenn man erst mal die Twilight-Bücher von Stephenie Meyer gelesen hat, wird es schwierig, Bücher zu finden, die in etwa in die gleiche Ecke gehören, einen aber trotzdem fesseln können. Alyson Noel könnte es mit dem ersten Band ihrer Immortals-Serien Evermore tatsächlich schaffen, in einer Liga, angeführt von Stephenie Meyer, zu bestehen. Das nötige Potential ist zweifellos vorhanden:

Wir haben eine Heldin, direkt aus dem Leben gegriffen, eigensinnig, alleine, die ihre Familie in einem Autounfall verloren hat und nicht verstehen kann, warum ausgerechnet sie mit dem Leben davon gekommen ist und plötzlich die Gedanken der Menschen um sie herum hören kann. Zudem sieht sie ihre Auren (mal was ganz was neues! Wirklich interessant, das mit den verschiedenen Farben hat mir sehr gefallen) und erhält regelmäßig Besuche von ihrer toten Schwester.
Durch die Ich-Erzählperspektive und das Präsens lebt man direkt mit Ever mit. Am Anfang fand ich das etwas verwirrend, aber ich hab dann richtig gemerkt, wie ich es mit der Zeit gar nicht mehr beachtet habe und mir auf einmal sicher war: Dieses Buch hätte gar nicht anders geschrieben werden können!

Tjaja, und dann haben wir da Damen ... Um das ganze mal in Twilight-Sprache zu vervollkommnen: Ich hab versucht, ihn mit Edward zu vergleichen, aber, ganz ehrlich, Damen ist nur äußerlich ein Edward, sonst ist er vielmehr ein Jacob. Was ich ganz gut so fand. Wer will schon einen zweiten Edward, einen billigen Abklatsch vielleicht auch noch?! Neeein, Damen ist Damen. Den kann man nicht vergleichen.
Also der gute Damen. Er ist der einzige, der es schafft, dass Ever sich normal fühlt. Und dann wieder nicht - was ich ganz nachvollziehbar fand. Zumindest schafft er es, die vielen Stimmen in Evers Kopf zum Schweigen zu bringen, aber gerade das macht ihn für Ever so seltsam. Und wieso hat er keine Aura wie alle anderen?

Wir haben also Ever und Damen, dazu kommen noch ein paar schön ausgearbeitete Nebenfiguren wie zum Beispiel Evers tote Schwester Riley, die echt unglaublich süß ist. Evers Freude Miles und Haven fand ich auch sehr interessant, vor allem weil sie keine "Mainstream"-Figuren abgegeben haben. Miles ist schwul, Haven ziemlich auf der Gothic-Schiene.
Und dann natürlich Drina, von der Ever nicht recht weiß, wer sie eigentlich ist und was sie mit Damen zutun hat.

Insgesamt ein empfehlenswertes Buch.
Es hat mich nicht so begeistert wie Twilight und meine "All-Time-Favorits", aber das kann man ja auch nicht von jedem Buch erwarten. Ich werde Alyson Noels Serie sicher weiterverfolgen, der zweite Band Blue Moon erscheint ja schon im Juli.

7. Juni 2009

Der Junge im gestreiften Pyjama

Um ganz ehrlich zu sein, ich weiß nicht, was ich jetzt schreiben soll (und das muss ich ja auch eigentlich nicht, denn ich vermute mal, ich bin als eine der letzten auf diesen Zug aufgesprungen).
Ich hab das Buch eben gelesen und kann nur über den letzten Absatz nachdenken.

Dies ist das Ende der Geschichte von Bruno und seiner Familie. Natürlich geschah dies alles vor langer Zeit, und etwas Ähnliches könnte nie wieder passieren.
Nicht in diesen Tagen. Nicht in diesem Zeitalter.

John Boyne, was für eine Ironie. Diese Zeilen sind anders gemeint als sie wirklich schwarz auf weiß hier stehen. Und nur um es gesagt zu haben: Schriftstellerisch ein Geniestreich - wie könnte man seine Leser auch besser zum Nachdenken anregen als mit einer derartigen Anti-Botschaft ...
Jeden Tag lese ich Zeitung. Und erst vor wenigen Wochen war da wieder die Rede von ein paar Jugendlichen, die sich unmöglich aufgeführt haben, als sie die Gedenkstätte des KZ Auschwitz besichtigten. Zwei Tage später: Schmierereien und Hackenkreuze auf Holocaust-Mahnmälern.
Wie oft zum Teufel muss sich das Schreckliche eigentlich wiederholen bis es allen ins Hirn gesickert ist?

Ich bin vom Lesen noch ziemlich aufgewühlt. Nichtsdestotrotz hab ich mir den Trailer zum Kinofilm angesehen und dazu noch ein paar Filmausschnitte und ich bin jetzt wirklich sehr gespannt auf das ganze Endprodukt.

Die Tribute von Panem

Haha! Endlich!

Letzten Herbst hab ich ein Wahnsinns-Buch gelesen: The Hunger Games von Suzanne Collins. Eine Art Zukunftsvision, sehr spannend und romantisch (aber nicht zu viel).
Nordamerika existiert nicht mehr. Kriege und Naturkatastrophen haben das Land zerstört. Aus den Trümmern ist Panem entstanden, geführt von einer unerbittlichen Regierung im Capitol, der Hauptstadt. Alljährlich finden grausame Spiele statt, bei denen nur ein Einziger überleben darf. Als ein Zeichen der Unterwerfung muss jeder der 12 Distrikte, die verteilt um das Capitol herum liegen, einen Jungen und ein Mädchen im Alter von 12 bis 18 Jahren als Teilnehmer zu den "Hunger Games" schicken. Die 24 Jugendlichen werden anschließend in eine Arena gesteckt, ein weitläufigeres Gebiet, und müssen sich gegenseitig umbringen, bis nur noch einer lebt. Dabei werden sie immer überwacht und die Familien der Kinder werden gezwungen, sich die Bilder im Fernsehen anzusehen. Der Sieger erhält Essen für seinen Distrikt - daher der Name "Hunger Games".
Als die sechzehnjährige Katniss erfährt, dass ihre kleine Schwester ausgelost wurde, meldet sie sich an ihrer Stelle und nimmt Seite an Seite mit dem gleichaltrigen Peeta den Kampf auf. Wider allen Regeln rettet er ihr das Leben. Katniss beginnt zu zweifeln – was empfindet sie für Peeta? Und kann wirklich nur einer von ihnen überleben?

Gerade hab ich gelesen, dass Anfang August die deutsche Ausgabe erscheint: Die Tribute von Panem. Tödliche Spiele.
Wie gesagt, sehr empfehlenswert, auch wenn es sehr blutig erscheinen mag.

Marie-Aude Murail - Simpel

In diesem Buch der französischen Schriftstellerin Marie-Aude Murail wird ein Thema aufgegriffen, das mir - soweit ich mich erinnern kann - noch in keinem Jugendbuch begegnet ist.

Simpel ist ein junger Mann von 22 Jahren, doch mental ist er auf der Stufe eines dreijährigen Kindes. Und er verhält sich auch dementsprechend. Er spielt mit Playmobil. Er spricht mit seinem Stofftier Monsieur Hasehase und lässt sich von ihm dreinreden, wenn er es doch eigentlich besser wüsste. Und er sagt, was er denkt. Wie ein Kind, das sprichwörtlich immer die Wahrheit sagt.

Colbert, Simpels siebzehnjähriger Bruder, kümmert sich um ihn, doch das ist nicht immer so einfach. Denn schon der Kontakt mit anderen Personen führt häufig zu Problemen - den Leuten fällt es sehr schwer mit Simpel umzugehen.
Und ich muss ehrlich zugeben, am Anfang hab ich daran gedacht, das Buch gleich wieder zur Seite zu legen. Es ist wirklich seltsam zu lesen. Schon allein sich vorzustellen, wie wohl ein 22-Jähriger aussieht, der sich wie ein 3-Jähriger benimmt, ist eine Herausforderung. Erst nach einem Drittel des Buches hatte ich wirklich ein Bild im Kopf. Aber auch dieses Bild hat sich wieder verändert.
Zuerst war es das einen bemitleidenswerten Mannes, der sein Leben lang von anderen abhängig sein wird, der von seinem Vater in eine Einrichtung gesteckt wird, vor der Simpel offensichtlich furchtbare Angst hat (er spielt immer Krieg mit dem Personal der Einrichtung), der ständig beschimpft wird, weil die Menschen nicht wissen, was sie sonst zu ihm sagen sollten.
Doch mit der Zeit merkt man, wie sich Simpel wohler fühlt, erst recht nachdem er mit Colbert in eine WG zu vier Studenten zieht. Simpel bekommt eine Rolle. Die Rolle eines Kindes, das die Wahrheit sagt.

Jeder der vier Studenten hat seine eigenen Probleme, die sie sogar manchmal gar nicht realisieren und erst durch Simpel setzten sie sich damit auseinander und finden Lösungen.
Corentin raucht zu viel, bewegt sich zu wenig und findet einfach keine Freundin. Enzo, sein bester Freund, ist in Corentins Schwester Aria verliebt. Außerdem schreibt er an einem Roman, in dem Aria unwissentlich eine Hauptrolle übernimmt. Aria aber ist mit Emmanuel zusammen, der mit einem Mal von ihr verlangt, ihn zu heiraten.
Und dann ist da natürlich noch Simpels Bruder Colbert, der sich nicht zwischen zwei Mädchen aus seiner Klasse entscheiden kann. Für Simpel aber ist schon von der ersten Begegnung mit den zweien weg klar, dass Béatrice rücksichtslos ist, Zahra aber diejenige, die bereit ist, sich mit dem ganzen "Colbert-Packet" - also inklusive seinem geisitg behinderten Bruder - auseinanderzusetzten.

Denn Colbert, das merkt man auch als Leser schnell, weigert sich, seinen Bruder wieder in die Einrichtung zurückzuschicken, in der er so leidet. Er will sich um ihn kümmern, auch wenn er erst 17 ist. Und dieses Verhalten ist mehr als bemerkenswert. (Natürlich weiß ich, dass ich hier von Romanfiguren schreibe, aber so simpel ist das hier nicht. Das ganze Buch wirkt nämlich wie direkt aus dem Leben gegriffen. Es geht sehr nah.)

Zusammenfassend: Den Deutschen Jugendliteraturpreis gab es zu Recht!

6. Juni 2009

Ungeduld ...

Heute war es soweit. Ich hab es nicht mehr ausgehalten, die Leseprobe auf Amazon gelesen und *schwupps* lag Rubinrot auch schon in meinem Einkaufswagen. Dazu gibt es Schneller lesen - ich mein, wenn ich schon dabei bin, mein Geld zu investieren, muss ich das schon richtig machen ... ;)




Du findest mich am Ende der Welt

Du siehst mich und siehst mich nicht.
Du kennst mich und kennst mich nicht.

In Nicolas Barreaus zweiten Roman (nach Die Frau meines Lebens) geht es darum, dass man bisweilen jemanden hunderte Male sieht, bevor man ihn wirklich erkennt.
Diesmal muss der Galerist Jean-Luc Champollion, genannt der Duc, dran glauben. Seit Jahren hat er das Wort Liebe nicht mehr in den Mund genommen, doch sein Leben ändert sich von einer Minute auf die andere schlagartig, als er den Brief einer Frau in seinem Briefkasten findet. An den Duc, von der Principessa.

In ihrem Brief gesteht die Principessa, ihn zu lieben. Doch ihren Namen verrät sie nicht, hinterlässt nur eine E-Mail-Adresse, an die Jean-Luc antworten soll. Was er auch tut, denn natürlich will er wissen, wer sich hinter dem Pseudonym verbirgt.
Doch die Principessa bleibt hartnäckig, sie will sich erst zu erkennen geben, wenn sie es für richtig hält. Als Leser merkt man dann sehr eindrucksvoll, wie Jean-Luc sich windet, dann aber doch nachgeben muss - dafür ist er viel zu interessiert an der mysteriösen Unbekannten. Oder Nicht-Unbekannten, denn die Principessa weiß so einiges über Duc den Frauenhelden.

Jean-Luc beginnt plötzlich hinter die schöne Oberflächer der Frauen in seinem Leben zu schauen, er geht den Hinweisen aus den Briefen und E-Mails, die inzwischen tagtäglich gewechselt werden, nach, doch die Identität der Principessa kann er bis zuletzt nicht aufdecken, als er sich schon längst in ihre Worte verliebt hat.

Sehr leicht und luftig geschrieben, ideal für Zwischendurch. Wem Die Frau meines Lebens gefallen hat, der dürfte auch Du findest mich am Ende der Welt ganz bezaubernd finden. Mir hat es sogar noch ein Stückchen besser gefallen als Barreaus Debütroman.

2. Juni 2009

Andrew Davidson - Gargoyle

Marianne Engel und der große Namenlose.

Ein nicht gerade sympatischer, drogenabhängiger Pornodarsteller, der ziemlich stolz auf seinen Beruf zu sein scheint. Genau so präsentiert sich der Erzähler zu Beginn des Buches. Seinen Zynismus kann man ihm aber eigentlich nicht übel nehmen, erlitt er doch bei einem Autounfall schwerste Verbrennungen und den Verlust einiger Finger, Zehen und seines Penis'.
Nachvollziehbar, dass diese Entwicklung das Leben eines Mannes, der bisher immer von seinem Äußeren profitiert hat, unerträglich werden lässt. Während er im Krankenhaus Operation für Operation über sich ergehen lässt, kann er eigentlich nur daran denken, dass er sich umbringen wird sobald er aus seinem "Gefängnis Krankenhaus" entlassen wird.

Aber dann erscheint eine Frau in seinem Zimmer, eine Besucherin der Psychatrie. Ihr Name ist Marianne Engel, ihr Körper übersäht mit Tätowierungen, ihr Haus eine regelrechte Festung, ihre Bestimmung das "Befreien" der Gargoyles aus ihren Steinklötzen.
Und sie erzählt Geschichten von ihrem früheren Leben als Nonne im 14. Jahrhundert (deswegen würde ich das Buch auch teilweise als einen Historisches Roman bezeichnen). Aber noch mehr: Sie behauptet doch tatsächlich, sie wäre dem Verbrannten schon damals begegnet, als er wegen Verletzungen zu ihr gebracht wurde. Sie heilte ihn und die beiden wurden ein Liebespaar.

Obwohl der Verbrannte all das nicht glauben kann und will, macht ihm Marianne Engel das Leben, mehr noch das Überleben, möglich. Sie nimmt ihn mit zu sich nach Hause und fährt dort mit dem Erzählen ihrer Geschichten fort. Das sind nicht nur Erzählungen von ihnen beiden, sondern auch solche über fremde Paare, die in irgendeinem Zusammenhang zu Marianne Engel stehen.
Dann verkündet Marianne plötzlich, dass sie nur noch 27 Gargoyles fertigen kann, bevor sie stirbt, und sieht sich offensichtlich gezwungen, diese so schnell wie möglich aus dem Stein zu schlagen. Denn die letzte ihrer Schöpfungen soll etwas ganz Besonderes werden, etwas wofür sie sich Zeit nehmen wird ...

Mehr will ich euch wirklich nicht verraten, denn dieses Buch, diese Geschichte, bietet so viel, dass man es einfach selber lesen muss ... ich könnte es nie so wiedergeben, dass in etwa die gleiche mystische, romantische, zum Weiterlesen zwingende Spannung aufkäme.

Nur eines muss ich noch loswerden: Nina hat mich schon bevor ich Gargoyle begonnen habe darauf hingewiesen, dass es eklig sein soll. Kann ich jetzt bestätigen. Besonders am Anfang und nochmal gegen Ende ist Gargoyle nicht gerade ein Buch für schwache Nerven. Der Ich-Erzähler versucht begreiflich zu machen, wie es sich anfühlt am ganzen Körper verbrannt zu werden - was ihm ziemlich gut gelingt. Wem das noch nicht reicht, für den gibt es später noch eine schöne Beschreibung eines Debridements (=medizinische Vorgehen zur Entfernung von abgestorbenem Gewebe - in diesem Fall Haut) bei vollem Bewusstsein. Echt nett. Zeitweise ist's mir kalt den Rücken runtergelaufen, obwohl ich da sonst nicht empfindlich bin. Das sollte man wohl wissen, bevor man das Buch liest - aber man merkt eh gleich am Anfang (eindeutig der schlimmste Teil), ob man dem gewachsen ist oder nicht. ;)
Sonst würd ich empfehlen, nicht unbedingt was nebenher zu essen, das könnte helfen. ^^

Aber trotzdem: Gargoyel ist eines der besten Bücher, die ich überhaupt gelesen habe!