14. August 2009

Ingrid Noll - Die Apothekerin


Ingrid Noll ist eine der erfolgreichsten deutschen Krimi-Autorinnen und als ich vor zwei Wochen ihr Buch Die Apothekerin ganz günstig bei booklooker entdeckt habe, musste es natürlich gleich her. Der Roman hat nur 250 Seiten, da ist man also recht schnell durch.

Klappentext
Hella Moormann liegt in der Heidelberger Frauenklinik - mit Rosemarie Hirte als Bettnachbarin. Um sich die Zeit zu vertreiben, vertraut Hella der Zimmergenossin die abenteuerlichsten Geheimnisse an. Von Beruf Apotherkerin, leidet sie unter ihrem Retter- und Muttertrieb, der daran schuld ist, dass sie immer wieder an die falschen Männer gerät - und in die abenteuerlichsten Situationen: eine Erbschaft, die es in sich hat, Rauschgift, ein gefährliches künstliches Gebiss, ein leichtlebiger Student und ein Kind von mehreren Vätern sind mit von der Partie. Und nicht zu vergessen Rosemarie Hirte in der Rolle einer unberechenbaren Beichtmutter ...

Inhalt und Meinung
Bei Ingrid Noll sterben die Leute ganz nebenbei, eigentlich sogar nebensächlich. Man hat nicht das Gefühl, als wäre ein Mord passiert - wie man das von anderen Autoren kennt - sondern vielmehr, als gehöre das Sterben und manchmal eben auch das Morden zum Leben.

Hella Moormann erzählt vorderrangig von ihrem acht Jahre jüngeren Freund Levin, der schon seit Jahren auf den Tod seines Großvaters und damit auf sein beträchtliches Erbe spekuliert. Nur deshalb kümmert er sich um das Haus des Alten. Als er mit Hella zusammen kommt nimmt er sie mit zu diesen Besuchen und der Großvater findet Gefallen an ihr, ihrer Art und ihrem Einfluss (so hofft er zumindest) auf Levin und ändert das Testament dahingehend, dass Hella fast alles erbt wenn Levin sie innerhalb eines halben Jahres heiratet.

Ein Mord, bei dem der angehende Zahnarzt Levin, die Apothekerin Hella, die Zugang zu allen möglichen Giften hat, und das Gebiss des Großvaters eine große Rolle spielen, folgt. Levin heiratet Hella gezwungener Maßen, doch die weigert sich, ihm eine Vollmacht über "ihr" Vermögen auszustellen.
Als dann noch Dieter auftaucht, der mit seinem alten Freund Levin noch eine Rechnung offen hat, findet sich Hella plötzlich zwischen zwei Männern wieder, die beide als Vater ihres ungeborenen Kindes in Frage kommen.

Die Geschichte, die Hella erzählt, ist durchwegs spannend. Zwischendurch gibt es Blicke in die Gegenwart, in der Hella in einem Krankenhaus liegt. Ihre Bettnachbarin Rosemarie gibt dann Kommentare, Vorschläge und bissige Bemerkungen von sich.
Und ganz zum Schluss taut dann plötzlich die zuvor recht kühle Rosemarie auf und macht einen Vorschlag, der Hellas Probleme ein für alle mal lösen würde ...

Fazit: Ein unterhaltsamer Krimi, den ich so noch nie gelesen habe. Weitere Noll-Bücher werden folgen ;)