€ (D) 14,00 | € (A) 14,40
ISBN 978-3453526235
Es gibt Lieder, die können unser Leben für immer verändern.
Es gibt Lieder, die auf magische Weise von einer Wahrheit künden.
Und es gibt Lieder, in denen die Melodie durch eine Lüge verloren ging und deren Texte neu geschrieben werden müssen. So wie bei dem Musiker Danny Darcy, dem eine Hexe die Liebe seines Lebens zu stehlen droht ...
Inhalt
Danny Darcy hat es nicht leicht. Er ist Sänger einer Folkband, schreibt für sein Leben gern Songs, doch in letzter Zeit bringt er einfach nichts mehr zu Wege. Dass ihn seine geliebte Frau Sunny auch noch mit einem angeblichen Seitensprung gesehen hat, hat Danny seiner Mutter Helen zu verdanken. Denn sie ist eine Sherazade: Wenn Helen Darcy Geschichten erzählt, dann kann sie Lügen hineinflechten, die sich direkt in den Köpfen ihrer Zuhörer verankern.
Danny und Sunny, die ein Kind erwartet, haben nur eine Möglichkeit diese Lüge wieder loszuwerden. Sie müssen nach New Orleans, in den Bayou, wo die Sirenen - die Vorfahren der Sherazaden - leben. Doch die Sirenen sind gefährlich, sie spielen mit den Schicksalen ihrer Opfer, betören und verführen sie, bis sie nicht mehr wissen, was wirklich ist.
Meinung
Das wird eine kurze Rezension, ich hab nämlich total verschlafen, mir Notizen zu machen. ;-)
"Die meisten Lügen sind wie Träume, die ein Kind sich singt, um nicht allein zu sein."
- S. 11
Christoph Marzi ist nicht nur der Meister der Ersten Sätze, sondern hat auch einen ganz eigenen, die Dinge umschreibenden Schreibstil, der mich jedes Mal wieder völlig fasziniert zurücklässt. Da ist es mir bei "Lyra" nicht anders ergangen als bei "Lycidas", "Lilith" und "Malfuria".
Bei "Lyra" fällt jedoch auf, dass Songtexte - ob nun von Danny Darcy geschrieben oder bekannten Songs von Bruce Springsteen, Johnny Cash oder Bob Dylan entnommen - eine sehr wesentliche Rolle spielen. Dannys Figur ist die eines Musikers, der gar nicht anders kann, als das Leben ständig mit Songs zu umschreiben. Das Buch ist also definitiv etwas für Leute, die selbst gern genauer auf die Texte von Songs hören.
Was die Handlung angeht, die schreitet hier chronologischer voran als zum Beispiel in "Lycidas", ein paar Rückblenden und erst nach und nach zusammengeschachtelte Szenen gibt es aber auch in "Lyra", was eigentlich nichts anderes bedeutet, als dass der Leser aufmerksam bei der Sache sein muss. Dank Marzis außergewöhnlichen Schreibstil sollte es da aber eigentlich keine Probleme geben.
"Nichts ist so, wie es aussieht. Und unter der Oberfläche ist meist alles anders, als man denkt."
- S. 246
Ein weiteres Aushängeschild Marzis sind seine Charaktere. Sowohl Danny als auch Sunny, sowie all die den verschiedensten Mythologien entliehenden Figuren, wirken auf mich jedes Mal wieder so real. Eine solche Realität schaffen in der deutschen Fantasy nur wenige, Kai Meyer wäre da ein Beispiel.
Was mir leider entgangen ist, ist, dass "Lyra" der Folgeband von "Fabula" ist. Macht aber eigentlich nichts, ich zumindest hatte keine Schwierigkeiten, der Geschichte zu folgen.
Zum Schluss bleibt mir nur wieder einmal all jenen, die Marzi noch nicht kennen, zu empfehlen, eines seiner Bücher zu lesen. Das ist Fantasy und Sprachgebrauch vom Feinsten!
Bewertung
4,5 Blümchen für einen fantastischen, fesselnden Roman, der aus dem Einheitsbrei heraussticht! Leider muss ich mein Exemplar demnächst an die Bücherei zurückgeben - am liebsten würd ich ja ein Post-It draufkleben: "Überleg nicht lange, lies mich!"
13 Kommentare:
Huch, so ein Zufall :D Gerade erst den anderen Beitrag kommentiert, kommt hier schon der nächste :D
Ich habe aber nur unten das Fazit gelesen, da ich "Lyra" demnächst selbst lesen will :D
Und bei dem letzten Satz muss ich dir zustimmen, deswegen könnte ich mir NIE ein Buch von Herr Marzi nur ausleihen <3 ;D
Ich werde Lyra auch definitiv irgendwann nachkaufen! Das muss in mein Regal, auch weil das Cover wieder Mal so richtig, richtig schön ist! :D
Klingt sehr interessant. Ich hab bisher Christoph Marzi völlig gemieden, weil einige Bekannte von mir, die einen ähnlichen Lesegeschmack wie ich haben, überhaupt nicht davon begeistert waren.
Aber ich sollte es wohl einfach mal unvoreingenommen mit einem Buch von ihm versuchen. :-)
Ich weiß gar nicht mehr wie das bei mir war, aber ich könnte mir vorstellen, dass sein Schreibstil am Anfang recht gewöhnungsbedürftig sein könnte. Trotzdem, falls du einen Tipp brauchen kannst, solltest du es mal mit "Lycidas" versuchen - das hatte mich schon auf Seite 1 völlig völlig für sich gewonnen, nicht ganz unschuldig daran war der berühmte erste Satz (und der ist echt richtig (!) gut):
"Die Welt ist gierig, und manchmal verschlingt sie kleine Kinder mit Haut und Haaren."
Außerdem spielt das Buch in London!! :D
Hmm... ist das nicht ne ganze Reihe von Marzi?? Ich meine, ich hab da sowas bei amazon gesehen... aber stehen ja eh alle auf meiner Wunschliste. ^^
Bevor ich mir die zulege, muss ich aber meinen SuB wieder auf zehn Bücher wenigstens runterlesen. ;D
Jap, Lycidas ist der erste Teil der Uralten Metropole. Die Kerntrilogie umfasst dann noch Lilith (auch sehr gut!) und Lumen (hab ich noch vor mir +freu+). Außerdem gibt's dann noch Somnia, da gehts aber nicht um Emily Laing und spielt außerdem als einziger Teil nicht in Europa sonder in New York.
Gute Strategie das mit dem Runterlesen auf 10 Bücher :D Würd bei mir niemals funktionieren, dafür bin ich zu wenig konsequent wenn es um Bücher geht - die müssen einfach immer gleich her wenn mich irgendeines interessiert xD
Kann ich vollkommen nachvollziehen, aber es geht jetzt langsam an Weihnachten und ich habe drei kleine süße Nichten, denen möchte ich auch gern eine Freude machen. Also muss ich etwas auf den Geldbeutel achten. ;)
Das klingt ja richtig toll, ich glaube ich werde mir Marzi jetzt auch bald vornehmen müssen :-)
@Mandy: Kann ich verstehen ^^ Aber dir will sicher auch jemand eine Freude machen - vielleicht mit einem Marzi-Buch? ;D
@Ella: Unbedingt! :D
Ich muss mal wieder aus dem Rahmen fallen und kann mich nicht bezähmen loszuwerden, dass ich "Lyra" ziemlich schlecht fand und Marzi überhaupt für relativ gewöhnungsbedürftig halte. Ich glaube, vor allem wenn er so richtig tief in die Metaphernkiste packt, gibts nicht viel zwischen Liebe und Hass bei diesem Autor! ;)
Zu meiner Entschuldigung sei gesagt: "Lycidas" und "Lilith" fand ich auch toll. :)
Marzi ist gewöhnungsbedürftig, da hast du sicher nicht ganz Unrecht. ^^ Und Lyra ist auch sicher nicht sein bestes Buch - da steht die Uralte Metropole eine ganze Stufe höher! :)
Gute Entschuldigung übrigens ;D
ach. das liegt ja schon ewig auf meiner wunschliste...
Re: Kleine Welt mit buch Lyra
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