Broschiert, 397 Seiten
€ 14,95
ISBN 978-3800095049
In Edinburgh lebt eine geschlossene Gemeinschaft, deren Mitglieder über die Gabe der Hellsichtigkeit verfügen. Um diese Gabe zu stärken, ließ sich eine Handvoll Wissenschaftler zu einem gefährlichen Experiment verleiten: Sie pflanzten ausgewählten Sehern einen Dämon ein. Statt jedoch die Fähigkeiten der Seher zu steigern, nähren sich die Kreaturen daran, bis sie schließlich stark genug sind, um ihren Wirt zu töten.
Während der Ermittler Logan Drake von Dämonen besessene Seher jagt und eine damit verbundene Mordserie aufzuklären versucht, gerät die junge Alessa Flynn zwischen die Fronten.
Sie ist selbst eine Dämonenseherin und vor den Wissenschaftlern auf der Flucht, die ihre tödlichen Experimente an ihr fortsetzen wollen. Plötzlich findet sie sich im Mittelpunkt der Mordermittlungen wieder und muss ihre wahre Identität vor Logan verheimlichen, obwohl er der Einzige zu sein scheint, der ihr helfen könnte. Dass sie sich zu allem Überfluss auch noch zu Logan hingezogen fühlt, wird Alessa in tödliche Gefahr bringen, denn der Dämon in ihr kann es kaum erwarten, auszubrechen.
Was ich denke ...
Brigitte Melzer ist eigentlich eine jener jungen deutschen Autorinnen, deren Bücher mich von Seite 1 weg überzeugen können. Mit "Die Dämonenseherin" habe ich jetzt jedoch eines entdeckt, das ich nur mit Bauchweh zu Ende lesen konnte.
Die Grundidee des Buches ist alles andere als schlecht, sogar ziemlich gut. Brigitte Melzer verbindet Hellsichtige, Dämonen und illegale Experimente an eben jenen Sehern mit spannend inszenierter Polizeiarbeit. Das ist ein guter Ansatz, der meiner Meinung nach Potential hat. Oder hätte haben sollen.
Leider entwickelt sich "Die Dämonenseherin" nach einem überaus fesselnden ersten Kapitel zu einer vorhersehbaren, flachen Erzählung.
Am meisten gestört haben mich die Charaktere, die zwar sympathisch aber völlig unglaubwürdig sind. Für meinen Geschmack entwickelt sich die Beziehung zwischen Alessa und Logan viel zu schnell, zudem fehlt ihr jegliche Tiefe, wodurch sie überflüssig erscheint.
Darüber hinaus finde ich es unlogisch und auch ziemlich merkwürdig, dass Alessa bei zwei Männern einzieht, die sie kaum kennt, und das obwohl sie eigentlich als sehr vor- und umsichtig beschrieben wird.
Für Logan gilt das selbe. Er wird als ein guter Ermittler dargestellt, wurde von der Behörde als Leiter einer Spezialeinheit rekrutiert. Trotzdem denkt er bis Seite 200 nicht mal daran, die Akte zu seinem derzeitigen Fall zu lesen, wodurch er Alessa natürlich als eine Dämonenseherin identifizieren hätte können. Als er es schließlich doch tut, hat das auf mich sehr erzwungen gewirkt - so als hätte es die Autorin eben in jenem Moment gebraucht und geschrieben, ohne auf den Fluss der Handlung zu achten.
Das Buch wird gerettet vom angenehmen, flüssigen Erzählstil der Autorin. Nur deshalb, und weil ich wissen wollte, ob das Ganze tatsächlich so vorhersehbar ist wie ich dachte (ist es!), habe ich "Die Dämonenseherin" zu Ende gelesen.
Bewertung
Ich habe schon bessere Bücher der Autorin gelesen. Empfehlen kann ich zum Beispiel ihre historischen Schottlandbücher, die sie unter dem Pseudonym Morgan Grey veröffentlicht hat. Laut einer Freundin, auf deren Urteil ich absolut vertraue, soll auch "Der Schatten des Dämons" richtig gut sein. Ich werde es wohl damit mal versuchen.
Danke an den Otherworld-Verlag
5 Kommentare:
"Die Dämonenseherin" fand ich auch nicht besonders gut, mir sind ihre Jugendbücher einfach lieber, aber dem Urteil deiner Freundin solltest du vertrauen, für mich ist "Der Schatten des Dämons" eines der besten Bücher von Brigitte Melzer :-D
"Der Schatten des Dämons" gibts jetzt eh als TB, das kann ich mir grad noch leisten ;)
Eines der einzigen TB's von ihr, das einigermaßen gut aussieht... Es kommt zwar auf den Inhalt an, aber all die Romane von ihr, die ich als TB habe sehen echt scheußlich aus... :-/
Oje. Naja, ich versteh zwar (noch) nicht, warum das Mädchen auf dem "Schatten des Dämons"-TB-Cover so angemalt ist, aber Style hat es irgendwie :D
Ich verstehe es auch nicht, das Cover passt mMn überhaupt nicht zur Geschichte, aber es sieht gut aus :D
Was soll die Bemalung und dieses komische Kopftuch? Ich würde da eher ein Geschichte über eine byzantinische Kriegerin erwarten (wo ist da das mittelalterliche Flair?) und Cait ist nun wirklich keine Kriegerin...
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