8. März 2011

Julia Karr - XVI

Taschenbuch, 325 Seiten
ca. € 6,60
ISBN 978-0142417713

Nina Oberon's life is pretty normal: she hangs out with her best friend, Sandy, and their crew, goes to school, plays with her little sister, Dee. But Nina is 15. And like all girls she'll receive a Governing Council-ordered tattoo on her 16th birthday. XVI. Those three letters will be branded on her wrist, announcing to all the world-even the most predatory of men-that she is ready for sex. Considered easy prey by some, portrayed by the Media as sluts who ask for attacks, becoming a "sex-teen" is Nina's worst fear. That is, until right before her birthday, when Nina's mom is brutally attacked. With her dying breaths, she reveals to Nina a shocking truth about her past-one that destroys everything Nina thought she knew. Now, alone but for her sister, Nina must try to discover who she really is, all the while staying one step ahead of her mother's killer.


Was ich denke ...
Der Fluss an Dystopien nimmt keinen Abbruch, da könnte man ja glatt langsam den Überblick verlieren. Mit "XVI" hat Julia Karr ihren Debütroman vorgelegt und das auch noch sehr eindrücklich - untergehen wird "XVI" unter all den anderen Dystopien, die derzeit und in naher Zukunft auf den Markt geschmissen werden, also sicher nicht!

Die Protagonistin Nina lebt im Jahr 2150, einer Zukunft, in der der Mond besiedelt wurde, in der ein "tier"-System gilt, das die Menschen in zehn soziale Stufen unterteilt, in der Überwachung das um und auf ist. Am schlimmsten jedoch, es ist eine Zukunft, in der von 16-jährigen Mädchen erwartet wird, sich freizügig zu kleiden und Männern Sex zu gewähren.

Nina ist 15, fürchtet sich vor ihrem Geburtstag, der nur noch wenige Wochen entfernt ist. Im Gegensatz zu ihrer Freundin Sandy, die förmlich nach männlicher Aufmerksamkeit giert, ist Nina zufrieden damit, unbemerkt zu bleiben. Zumindest bis Sal auftaucht, mit dem sie sich plötzlich mehr vorstellen kann, als sie jemals gedacht hätte.
Besonders Ninas Gefühle, ihr innerlicher Konflikt - "sex-teen" vs. Sal - werden von der Autorin meistens sehr nachvollziehbar beschrieben. Durch ihre Umgebung und die Eindrücke, die man beim Lesen von Julia Karrs Zukunfts-Gesellschaft gewinnt, lassen den Lesenden verstehen, warum Nina sich gegen die Vorstellung, ein "sex-teen" zu sein, sträubt.
Weniger verständlich fand ich hingegen die Beziehung zwischen Nina und Sal, dieses anfängliche voneinander abwenden und doch wieder zueinanderfinden hat mir zu gewollt gewirkt. Zu "ach hier muss Nina mal 40 Seiten alleine durch die Gegend ziehen damit das und das passieren kann und dann kann Sal ja wieder auftauchen".

Doch auch dieses Ärgernis (in meinen Augen) konnte nicht darüber hinwegtäuschen wie spannend die Handlung ist, immer in Bewegung! Obwohl sich Nina in einem sehr kleinen Kreis von Personen und Orten bewegt, schafft es Julia Karr, zu jeder Zeit etwas passieren zu lassen. Ich wurde praktisch von Seite zu Seite getragen, wirklich großartig!
Da merkt man auch die meiste Zeit nicht, dass eigentlich kaum etwas an Hintergrundinformationen gebracht wird. Das realisiert man (mit einem leichten Stirnrunzeln) erst im letzten Drittel des Buches, wenn Nina plötzlich aufhört, um alle zusätzlichen Informationen nur Herumzuschleichern, und auch mal anfängt, nachzuhacken.

Wie bei anderen Dystopien in den letzten Monaten (Matched, Delirium) habe ich das Gefühl - schon wieder - nur einen Einführungsband gelesen zu haben. Langsam nervt das ein bisschen, denn das Ende ist - wieder mal - so konzipiert, dass man ganz neugierig auf den 2. Teil warten wird.


Bewertung
Gelungen, wenn auch mit Informationen gegeizt wird. Zumindest das System mit den "sex-teens" bietet einige neue Wendungen, die Handlung ist ständig in Bewegung und Nina ist eine Protagonistin, die man einfach mag.

7 Kommentare:

Pia hat gesagt…

Das ist keine Reihe, oder? Ich habe mal bei Goodreads geguckt und da war von nur einem Band die Rede. Mich nerven Reihen im Moment auch total, ich meine ja, wenn es sein "muss" (wenn man nicht gerade ein Buch von dreitausend Seiten oder so schreiben muss um eine Reihe zu beenden) sind Fortsetzungen ja auch gut. Aber ich blicke da echt nicht mehr durch, ich muss 14 Reihen oder so noch beenden die ich angefangen habe (bzw. beenden will -.-)...

XVI hört sich aber trotzdem gut an. Seit TvP hat man mich sowieso wenn man von Dystopien redet. Ich schreibs mal auf meine WUnschliste.

StefanieEmmy hat gesagt…

Ich gestehe, ich hab da nicht wirklich recherchiert. Ich hab einfach angenommen, dass da noch ein Band kommt - das kann nicht so aufhören! Wenn ja, zieh ich gleich nochmal ein Blümchen ab, weil so überhaupt nichts aufgeklärt wurde und noch so viele Handlungsstränge frei liegen ohne eine Ende gefunden zu haben.
Ich muss da mal schaun ...

Ja, Suzanne Collins hat da wirklich einen Trend ins Leben gerufen. So gut wie die Hunger Games war bis jetzt aber noch nichts finde ich. Ich warte noch auf die ultimative Dystopie, die mich - ähnlich wie die Hunger Games - einfach nur begeistert! ^^

Anonym hat gesagt…

Ich freu mich, ich freu mich, ich freu mich c:
Meine Ausgabe ist am Samstag gekommen (: Ich werde es wohl auch als nächstes lesen! :D

Vanessa hat gesagt…

Hört sich echt interessant an. Mal schauen vielleicht lese ich es demnächst auch. =)

Friedelchen hat gesagt…

So, dann kauf ich es mir jetzt auch. :-)

Ja, der Jugendbuchmarkt wird grad mit Dystopien überschwemmt. Ich plane gerade eine Aktion dazu, um auch mal die älteren "Erwachsenen"-Dystopien wieder ins Gedächtnis zu rufen.

StefanieEmmy hat gesagt…

@booksloverin: Na dann viel Spaß beim Lesen ^^

@booksmademyday: In Betracht ziehen solltest du es auf jeden Fall ;)

@Friedelchen: Oh echt? Darauf freu ich mich :D Ältere Dystopien kenne ich nur wenige bis gar keine. Eine kleine Einführung wär nett :D

Ivi hat gesagt…

Ich habe jetzt schon ein paar Rezensionen zu dem Buch gelesen, bisher waren alle recht begeistert davon... Ich glaube ich werde es mir auch bald mal zulegen. Nachdem ich "Matched" gelesen habe, hat mich dieses Thema wirklich neugierig gemacht...