18. Juli 2011

Susanne Dunlap - In the Shadow of the Lamp

2011, Gebunden mit Schutzumschlag, 304 Seiten
ca. € 13,00
ISBN 978-1599905655

It's 1854 and sixteen-year-old Molly would give anything to change her circumstances as a lowly servant in a posh London house. So when she hears of an opportunity to join the nurses who will be traveling with Florence Nightingale to the Crimea, she jumps at the chance. The work is grueling, the hospital conditions deplorable, and Miss Nightingale a demanding teacher. Before long, the plight of British soldiers becomes more than just a mission of mercy as Molly finds that she's falling in love with both a dashing young doctor and a soldier who has joined the army to be near her. But with the battle raging ever nearer, can Molly keep the two men she cares for from harm?


Was ich denke ...
Ich habe das schon öfter betont: Ein historischer Roman ist meiner Meinung nach dann gut, wenn ich an historischen Kenntnissen etwas dazugewinnen kann. Noch besser ist er, wenn zusätzlich Sprache, Charaktere und Handlung überzeugen.
Was ersteres angeht, so  war "In the Shadow of the Lamp" für mich ein erstklassiges Leseerlebnis. Leider happerts bei dem Roman an den Charakteren und dem Fokus der Handlungselemente.

Protagonistin des Romans ist die 16-jährige Molly Fraser, die sich einzig durch Trotz und Standhaftigkeit einen Platz unter den Krankenschwestern Miss Florence Nightingales erschleicht. Zu diesem Zeitpunkt habe ich Molly für ihren Willen noch sehr bewundert - klar, sie ist naiv, aber äußerst willensstark! -, allerdings stellt sich später heraus, dass sie in Sachen Liebe weniger entscheidungsfreudig ist, was sich bei mir eher negativ niedergeschlagen hat.
Schon aufgrund des Klappentextes kann man bei "In the Shadow of the Lamp" eine Dreiecksgeschichte vermuten. In der ersten Hälfte des Buches ist diese noch nicht sehr prägnant, es regt sich gar die Hoffnung, es gäbe gar keine verwirrten Liebesverhältnisse. Allerdings wischt die Autorin den Hoffnungsvollen gegen Ende gewaltig eines aus. Ich möchte das jetzt nicht näher dalegen, weil es schlichtweg Spoiler der schlimmsten Sorte wären, allerdings muss ich klipp und klar sagen: Wer sich über Protagonisten ärgert, die unentschlossen und leicht beeinflussbar sind - gerade in Sachen Liebe - der sollte besser die Finger von dem Buch lassen. Wer solche Verwicklungen spannend findet, greift zu!

Denn was das Historische und die Sprache anbelangt, ist das Buch ein Treffer. Schön geschrieben, flüssig zu lesen und, soweit ich das beurteilen kann, mit sehr guter Wortwahl gibt "In the Shadow of the Lamp" einen gelungenen Einblick in die Welt einer Kriegskrankenschwester ohne ins Kitschige abzurutschen.


Bewertung
Die Charaktere hätten mehr Tiefe vertragen können, das Liebesdreieck (das sich erst in der zweiten Hälfte als eines herausstellt) war nicht mein Fall, Sprache und Handlung überzeugen aber. Insgesamt ein solides Buch, das ich doch recht gerne gelesen habe.

1 Kommentare:

Clee hat gesagt…

Verlockt mich jetzt nun doch nicht mehr so zum Lesen - über solche Kritikpunkte kann ich einfach nicht hinwegsehen. Vor allem de Dreieckesbeziehung stößt mir auf. Pfui!