2009, Gebunden mit Schutzumschlag, 447 Seiten
€ (D) | € (A)
ISBN 9783785565742
Eine Stadt in der Vertikalen, 3000 Meter über dem Meeresspiegel. Ein vergessenes Volk, bedroht durch eine unheimliche, archaische Macht. Und eine kleine Truppe von Abenteurern aus der alten Welt, zu allem entschlossen.
Dies ist die Geschichte des Carl Friedrich Donhauser, der sich selbst Humboldt nannte. Zusammen mit seinen Gefährten bereiste er die letzten noch nicht erforschten Orte der Erde. Er entdeckte vergessene Völker, schloss Freundschaften mit den fremdartigsten Geschöpfen, hob unvorstellbare Schätze und erlebte die haarsträubendsten Abenteuer. Viele seiner Entdeckungen und Erfindungen gehören noch heute zu unserem täglichen Leben. Warum er aber selbst in Vergessenheit geriet, das wird wohl immer ein Geheimnis bleiben. Thomas Thiemeyer verwebt atemraubende Schauplätze und verwegene Charaktere zu einer klassischen Abenteuergeschichte, die den Leser von der ersten bis zur letzten Seite fesseln wird.
Was ich denke ...
Ich habe vor Jahren mal versucht, einen "Erwachsenen"-Roman von Thomas Thiemeyer zu lesen. War einfach nichts für mich. Deshalb war ich über die letzten beiden Jahre - seit "Die Stadt der Regenfresser" erschienen ist und ich ein Auge darauf hatte - auch ein wenig skeptisch. Nachdem das Buch über Umwege zu mir gelangt ist und ich es verschlungen habe (wann immer ich Zeit hatte in meinem zeitraubenden Praktikumsplan), bin ich aber überaus froh, dass ich Thomas Thiemeyers ersten Jugendroman doch noch gelesen habe.
Wer Abenteuerromane mag, fremde Kulturen, vielleicht gemischt mit einigen fantastischen Elementen und natürlich charmanten, sympathischen Charakteren, der ist hier genau an der richtigen Adresse.
Der Leser taucht mit Oskar in die Geschichte ein. Ein gewiefter Dieb in Berlin, den man sofort mag und - auch das merkt man gleich - der das Zeug zum Abenteurer hat. Er ist intelligent, weiß sich zu helfen, "motzt" auch mal herum - ein einfacher Junge von ungefähr 16 Jahren, dem eine ganze Menge Abenteuer bevorstehen.
Oskars Begleiter sind Carl Friedrich von Humboldt, dessen Nichte Charlotte und die Voodoo-Zauberin Eliza, die ursprünglich von Haiti stammt. Zu viert bilden sie ein tolles Team, das ich mit dem größten Vergnügen auf die Reise nach Peru begleitet habe.
Wichtig ist hier wohl, dass dieser Humboldt fiktiv ist. Das wird aber zu Beginn des Buches erwähnt und selbst im Laufe der Geschichte wird die Identität dieses Forschers, der behauptet, der Sohn Alexander von Humboldts zu sein, mehrmals angezweifelt. Ansonsten entspricht aber vieles, soweit ich das beurteilen kann, der Wahrheit.
Sehr faszinierend fand ich, wie Thiemeyer die unterschiedlichsten historischen Begebenheiten miteinander verwebt - wer hätte gedacht, dass Leonardo da Vinci und die Inka-Kultur zusammenpassen! Natürlich muss sich der Autor auch einige Dinge zurecht biegen, alle historischen Fehler werden aber im Anhang richtig gestellt.
"Die Stadt der Regenfresser" wartet im Wesentlichen mit drei Handlungssträngen auf, die - wie könnte es auch anders sein - im Laufe des Buches zueinander finden. Zum einen sind das Humboldt und seine Truppe von Abenteurern, zum anderen der Fotograf Harry Boswell, der vor einigen Monaten verschwunden ist und nur eine Fotoplatte zurückgelassen hat - eine Fotoplatte, die erst der Auslöser für all den Trubel ist, den unsere Helden bestreiten müssen. Den dritten Handlungsstrang bilden Max Pepper, ein New Yorker Redakteur, der recht ungeeignet ist für den Job, den ihm sein Chef aufgebrummt hat (Harry Boswell finden nämlich), und die Söldnerin Valkrys Stone, die ganz eigene Motive für die Reise nach Peru hat.
Kritisieren muss ich an diesem ersten Teil der "Chroniken der Weltensucher" nur, dass ab und zu unzeitgemäßge Ausdrücke und Wendungen in den Text hineinrutschen. Ein Beispiel: "Ich stehe aber mehr auf Abenteuerschmöker." Vielleicht reagiere ich da empfindlicher als andere Leser.
Insgesamt lautet mein Fazit aber: Ich will den zweiten Teil!
Bewertung
4 spannend gute Blümchen für einen Abenteuerroman, der einen Bogen zwischen Historik und Fantastik schlägt. Von diesen Charakteren will man mehr lesen - was praktisch ist, weil es seit Kurzem neben dem zweiten Teil ("Der Palast des Poseidon") jetzt auch das dritte Buch ("Der gläserne Fluch") zu kaufen gibt.
4 Kommentare:
Oh, das klingt vielversprechend. :-) Ich hab dieses Buch nämlich auch auf meiner Wunschliste, obwohl ich mit dem letzten Erwachsenenbuch von Thiemeyer ("Nebra") mehr als enttäuscht war.
Klingt toll! Kommt direkt auf die Wunschliste! ;-)
Na Gott sei Dank gefällt dir das Buch eben so gut! Juhu! :D
Diese Ausdrücke sind mir auch aufgefallen, haben mich jetzt aber nicht so sonderlich gestört. Aber ich kann verstehen, wenn mancher sich daran stößt.
Eine Frage noch, schickst du mir eigentlich das Bild von uns auf dem Platz? :)
Endlich wieder ein Blogpost! :D
Ich habe letztes Jahr den zweiten (!) Teil geschenkt bekommen. Vielleicht sollte ich mir endlich mal den ersten kaufen, damit ich die Reihe / Trilogie (?) beginnen kann =)
liebe Grüße,
Cara
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