20. Mai 2012
1MinuteReview: Lois Lowry - The Giver
1MinuteReviews sind kurze Stellungnahmen zu gelesenen Büchern, die jeglichen Anspruch auf Vollständigkeit verweigern.
"The Giver" ist ein Buch, das in einem Atemzug mit "1984" genannt wird - ein Klassiker der dystopischen Literatur. Und dazu Pflichtlektüre in (vielen?) amerikanischen High Schools. Seit Jahren habe ich mir die Frage gestellt, was denn in 180 Seiten so Großartiges drinstehen kann. Jetzt weiß ich: Da habe ich wohl - obwohl das sonst so gar nicht meine Art ist - die Kraft weniger Worte unterschätzt.
"The Giver" ist keine Dystopie wie "The Hunger Games", "Divergent" oder "Delirium". Ich liebe diese Bücher, weil viel Wahrheit in ihnen steckt und weil ihre Heldinnen (und Helden) lebendig beschrieben werden. Ich war wirklich erstaunt, dass mir "The Giver" trotzdem, nach all diesen Dystopien, die ich in den letzten Jahren gelesen habe, so gut gefallen hat. Nein, fasziniert sogar.
Lasst mich das Buch in einem Satz zusammenfassen: "The Giver" ist weder character-driven noch fast-paced, sondern das Portrait einer zukünftigen Gesellschaft, nach deren Details man während des Lesens zu gieren beginnt.
Ich bin mir bis jetzt noch nicht sicher, ob die fehlende Charaktertiefe ein Vor- oder Nachteil dieser Dystopie ist. Einerseits hat mir dieser Aspekt die Möglichkeit gegeben, mich auf den kurzen 180 Seiten vollkommen auf Jonas Ent- und Aufdeckungen zu konzentrieren, andererseits habe ich mir doch immer wieder gewünscht, das Buch wäre länger und würde mehr auf die Charaktere ingehen anstatt bloß an der Oberfläche zu kratzen.
Deshalb, 4 Sterne und die Überlegung, vielleicht auch noch Teil zwei, drei und - erscheint 2012 - vier zu lesen, die - das sage ich jetzt nach sehr kurzer überblicksmäßiger Recherche - andere Communities zeigen als "The Giver".
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Englisch,
Jugendliteratur,
Kinderbuch,
Sci-Fi
4 Kommentare:
Hast du das Buch gemeinsam mit MissBookiverse gelesen?
Bin gerade etwas irritiert gewesen, dass bei euch zu gleicher Zeit die Rezi erscheint, obwohl es das Buch doch schon länger gibt.
Klingt auf jeden Fall ganz spannend :)
Nein, ich hab es knapp nach Miss B gelesen. Meine Schwester hat das Buch im Feber aus Amerika mitgebracht und nachdem ich gelesen hatte, dass es Miss B so gut gefallen hat, hab ich meine Schwester endlich gebeten, mir das Buch vorbeizubringen. ;)
Sehr spannend! Ich finds auch immer wieder toll, ältere Werke zu lesen und nicht nur das, was im Moment alles auf den Markt geschmissen wird - ich sehe mich meistens darin bestätigt, dass heutzutage nicht mehr so viel Wert auf Qualität gelegt wird.
Hm, dann sollte ich das Buch wohl noch einmal zur Wahl stellen, falls ich meine Dystopie-Aktion fortsetze. Ich habe es vor einigen Jahren von meiner Deutschlehrerin in die Hand gedrückt bekommen und war sofort begeistert. Ich muss endlich mal den Nachfolger lesen, der steht schon im Regal.
Ich habe eben eine Box mit allen drei bisher erschienenen Büchern bestellt, die Nachfolger interessieren mich doch sehr.
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