€ (D) 16,99 | € (A) 17,50
ISBN 978-3453267381
Venedig im Jahr 1509: Ein machtvolles Glasartefakt
und die letzte Erinnerung an einen verschwundenen Vater … Eine uralte
Fehde zweier verfeindeter Völker … Und ein Mädchen, das nicht ahnt, dass
es den Schlüssel zur Rettung Venedigs in seinen Händen hält …
Für
die sechzehnjährige Milla scheint die Zeit stehen zu bleiben, als sie
an einem heißen Frühlingstag dem jungen Gondoliere Luca begegnet. Wie
ein Aristokrat aus einer anderen Zeit gleitet er, gemeinsam mit einer
Katze, auf einer blauen Gondel durch einen stillen Kanal. Milla ist
verzaubert und kann den jungen Mann nicht vergessen. Als kurze Zeit
später dieselbe geheimnisvolle Katze im kleinen Lokal ihrer Mutter und
Tante auftaucht, folgt sie ihr durch die Gassen Venedigs. Sie gelangen
zu einem reichen Stadthaus – und Milla sieht Luca wieder. Er ist jedoch
nicht allein, und plötzlich wird Milla in den Strudel dunkler
Vorkommnisse um das Ende der mächtigen Lagunenstadt gezogen. Stammt sie
wirklich von den Feuerleuten ab, die seit jeher gemeinsam mit den
Wasserleuten Venedig beschützen? Was empfindet Luca, einer der
Wasserleute, wirklich für sie? Und hat all das mit dem Verschwinden
ihres Vaters zu tun? Zwischen Liebe und Zweifel hin- und hergerissen,
kann Milla niemandem vertrauen – außer einer Katze und ihrem Gespür für
die Wahrheit ...
Was ich denke ...
Historisches aus der Feder Brigitte Riebes nimmt schon seit Jahren einen besonderen Stellenwert am deutschsprachigen Buchmarkt ein. Mit "Feuer & Glas. Der Pakt" - Teil 1 einer Trilogie - legt die Erfolgsautorin nun nach "Der Kuss des Anubis" (2010) einen weiteren Jugendroman vor, der diesmal nicht in Ägypten sondern Anfang des 16. Jahrhunderts vor dem realen Hintergrund der Geschichte Venedigs spielt.
Seht ihr es auch vor Augen? Gepflasterte Straßen, Gondeln, eine blaue Lagune ... Vielleicht eine etwas überzogen-romantische Vorstellung, die ich vom historischen Venedig habe/hatte, aber Brigitte Riebe spart zum Glück nicht mit Dramatik.
Schon mit dem Prolog macht die Autorin es ihren Lesern sehr einfach, der Austieg aus dieser und Einstieg in Riebes Welt geht ohne Holpern von statten. Im einen Moment noch im eigenen Wohnzimmer, befindet man sich im nächsten auf der Flucht durch nächtliche Gassen.
Der erfreulich kurze und spritzige Prolog wird abgelöst von Millas Perspektive. Der POV-Stil erlaubt immer wieder auch anderen Charakteren den Vortritt, sodass der Leser ein rundes, abgeschlossenes Bild der Geschehnisse erhält, verweilt aber hauptsächlich bei der 16-jährigen Protagonistin, die sich in den Ränkespielen der Feuer- und Wasserleute zurecht finden muss.
Feuer- und Wasserleute. Da sind wir schon beim zugleich herausstechendsten und doch angenehm subtilen fantastischen Element des Buches. Auf den ersten 100 Seiten habe ich mir gar gefragt, ob die Bezeichnungen nicht vielleicht sogar historisch sind - zu gut passen sie zu den Glasbläsern Muranos und den Gondelbauern Venedigs und auch die Struktur der beiden Parteien erinnert an Handwerkersgilden wie es sie im Mittelalter zB auch in London gab. Aber es wird dann doch sehr schnell klar, dass Feuer- und Wasserleute jeweils über eine bestimmte Kraft verfügen, die manchmal an Magie erinnert.
Milla, unsere mutige Protagonistin, die manchmal auch ein paar naive Moment hat, weiß nicht, wem sie trauen kann. Und der Leser schwebt ebenso im Dunkeln. Gut und Böse sind hier nicht einfach zuordenbar, sondern verschwimmen in den Kanälen Venedigs. Das macht die Geschichte nur noch spannender.
Zu der Liebesgeschichte sei gesagt, dass Millas Verliebtheit zwar innerhalb von Momenten entsteht, das bedeutet aber noch lange nicht, dass sie den Auserwählen gleich in unereichbare Höhe himmelt. Es gibt durchaus Misstrauen zwischen den beiden, Milla ist nicht bedingungs- und hirnlos.
Außerdem: All jenen, die Dreiecksgeschichten nicht mögen, sei hiermit Entwarnung gegeben. "Feuer und Glas" ist dreiecks-freie Zone.
Zu Meckern habe ich teilweise wegen ein paar sprachlichen Ausrutschern, zB passt das Wort "Typen" überhaupt nicht in das historische Setting. Und aus irgendeinem Grund hat mich das Verb "rufen" (bzw. die Vergangenheitsform) geradezu penetriert - es kommt zu oft als Beschreibung direkter Reden vor, in Situationen, in denen normal gesprochen wird, in denen ich also niemals "rufen" sondern bloß "sagen" würde. Ist wahrscheinlich Geschmackssache.
Bewertung
Ein historisch-fantastischer Roman für junge LeserInnen, der von der ersten Seite weg bestens unterhält. Subtile Fantastik, ein tolles Setting und zarte Romantik sind die Zutaten, die "Feuer & Glas" zum Renner machen werden.
Was ich denke ...
Historisches aus der Feder Brigitte Riebes nimmt schon seit Jahren einen besonderen Stellenwert am deutschsprachigen Buchmarkt ein. Mit "Feuer & Glas. Der Pakt" - Teil 1 einer Trilogie - legt die Erfolgsautorin nun nach "Der Kuss des Anubis" (2010) einen weiteren Jugendroman vor, der diesmal nicht in Ägypten sondern Anfang des 16. Jahrhunderts vor dem realen Hintergrund der Geschichte Venedigs spielt.
Seht ihr es auch vor Augen? Gepflasterte Straßen, Gondeln, eine blaue Lagune ... Vielleicht eine etwas überzogen-romantische Vorstellung, die ich vom historischen Venedig habe/hatte, aber Brigitte Riebe spart zum Glück nicht mit Dramatik.
Schon mit dem Prolog macht die Autorin es ihren Lesern sehr einfach, der Austieg aus dieser und Einstieg in Riebes Welt geht ohne Holpern von statten. Im einen Moment noch im eigenen Wohnzimmer, befindet man sich im nächsten auf der Flucht durch nächtliche Gassen.
Der erfreulich kurze und spritzige Prolog wird abgelöst von Millas Perspektive. Der POV-Stil erlaubt immer wieder auch anderen Charakteren den Vortritt, sodass der Leser ein rundes, abgeschlossenes Bild der Geschehnisse erhält, verweilt aber hauptsächlich bei der 16-jährigen Protagonistin, die sich in den Ränkespielen der Feuer- und Wasserleute zurecht finden muss.
Feuer- und Wasserleute. Da sind wir schon beim zugleich herausstechendsten und doch angenehm subtilen fantastischen Element des Buches. Auf den ersten 100 Seiten habe ich mir gar gefragt, ob die Bezeichnungen nicht vielleicht sogar historisch sind - zu gut passen sie zu den Glasbläsern Muranos und den Gondelbauern Venedigs und auch die Struktur der beiden Parteien erinnert an Handwerkersgilden wie es sie im Mittelalter zB auch in London gab. Aber es wird dann doch sehr schnell klar, dass Feuer- und Wasserleute jeweils über eine bestimmte Kraft verfügen, die manchmal an Magie erinnert.
Milla, unsere mutige Protagonistin, die manchmal auch ein paar naive Moment hat, weiß nicht, wem sie trauen kann. Und der Leser schwebt ebenso im Dunkeln. Gut und Böse sind hier nicht einfach zuordenbar, sondern verschwimmen in den Kanälen Venedigs. Das macht die Geschichte nur noch spannender.
Zu der Liebesgeschichte sei gesagt, dass Millas Verliebtheit zwar innerhalb von Momenten entsteht, das bedeutet aber noch lange nicht, dass sie den Auserwählen gleich in unereichbare Höhe himmelt. Es gibt durchaus Misstrauen zwischen den beiden, Milla ist nicht bedingungs- und hirnlos.
Außerdem: All jenen, die Dreiecksgeschichten nicht mögen, sei hiermit Entwarnung gegeben. "Feuer und Glas" ist dreiecks-freie Zone.
Zu Meckern habe ich teilweise wegen ein paar sprachlichen Ausrutschern, zB passt das Wort "Typen" überhaupt nicht in das historische Setting. Und aus irgendeinem Grund hat mich das Verb "rufen" (bzw. die Vergangenheitsform) geradezu penetriert - es kommt zu oft als Beschreibung direkter Reden vor, in Situationen, in denen normal gesprochen wird, in denen ich also niemals "rufen" sondern bloß "sagen" würde. Ist wahrscheinlich Geschmackssache.
Bewertung
Ein historisch-fantastischer Roman für junge LeserInnen, der von der ersten Seite weg bestens unterhält. Subtile Fantastik, ein tolles Setting und zarte Romantik sind die Zutaten, die "Feuer & Glas" zum Renner machen werden.
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