"Ich bin kein Mädchen, das glaubt, dass die Wirklichkeit wie ein Märchen ist. Aber als ich den Spiegel sprechen hörte, da wusste ich, dass ich mir das nicht eingebildet hatte. Das war Zauberei!"
Es ist nicht leicht, eine Außenseiterin zu sein. Doch dann bekommt Elizabeth einen Aushilfsjob in einem besonderen Museum, dem Repositorium der Verleihbaren Schätze, in dem man Kunst und Krempel, Wertvolles und Verrücktes ausleiehn kann.
In den gehiemnisvollen Lagerhallen findet Elizabeth endlich echte Freunde, die bereit sind, mit ihr durch dick und dünn zu gehen. Und die braucht sie dringender, als sie geahnt hat - den verborgen im Keller gibt es noch eine geheime Sammlung, deren Schätze ungewöhnliche Kräfte haben ...
Inhalt
Elizabeth Rew fällt es sehr schwer, sich in der neuen Schule einzugewöhnen, nach drei Monaten hat sie noch immer keinen einzigen Freund gefunden.Doch dann vermittelt ihr ihr Gemeinschaftskunde-Lehrer einen Job im New Yorker Respositorium der Verleihbaren Schätze, ein Ort, an dem man auf die wundersamsten Dinge stoßen kann.
Elizabeth findet immer mehr Gefallen an ihrer neuen Arbeit und freundet sich auch bald mit Anjali und Marc an, einzig Aaron geht ihr ziemlich auf die Nerven.
Was aber noch viel wichtiger ist: Im Keller des Respositoriums findet sich eine ganz außergewöhnliche Sammlung, die auf die Gebrüder Grimm zurückgeht. Dort werden magische Dinge aufbewahrt, Dinge, die in den Märchen vorkommen wie der Spiegel von Schneewittchens Stiefmutter und die Siebenmeilenstiefel.
Etwas Seltsames scheint mit dieser Sammlung vorzugehen, denn immer mehr Schätze verlieren ihre magische Kraft. Elizabeth und ihre neuen Freunde stürzen sich in ein Abenteuer, in dem sie nicht nur ihren Orientierungssinn verliert und beinahe von einer Ratte gefressen wird, sondern sich auch zum ersten Mal verliebt.
Meinung
Ich mag Märchen, Märchen sind super. Deshalb war es ja klar, dass ich "Die geheime Sammlung" unbedingt lesen musste. Schlussendlich hat mich das Buch aber leider nicht so ganz überzeugen können.
Angefangen hat das schon auf Seite 15, als ich das erste Mal über einen völlig offensichtlichen Fehler gestolpert bin. Elizabeth verschenkt auf der ersten Seite der Geschichte ihre Schuhe an eine Obdachlose, dann wird erzählt, dass sie über die Weihnachtsferien einen Aufsatz über die Gebrüder Grimm schreiben muss. Nach den Ferien spricht sie mit ihrem Lehrer darüber und der sagt dann: "Ich erinnere mich, gestern [!!] gesehen zu haben, wie du deine [Schuhe] verschenkt hast."
Sowas ärgert mich einfach, weil es wirklich vermeidbar wäre.
Die Charaktere des Buches fand ich einigermaßen sympathisch, obwohl sie oft sehr stereotypenhaft daherkommen. Elizabeth wird beispielsweise als die "arme Neue ohne Freunde mit dem Herz am richtigen Fleck" präsentiert. Im Grunde ist das schon in Ordnung so, beweist für mich aber, dass das Buch einzig für jüngere Leser geschrieben wurde - darauf komme ich später noch einmal zurück.
Die Sprache ist an sich sehr flüssig zu lesen, aber die Personen machen teilweise unlogische, sinnlose oder gar unrealistische Bemerkungen. Es wird außerdem sehr viel wiederhohlt, das hat mich aber nicht sonderlich gestört.
Noch loswerden muss ich auf jeden Fall, dass mir die Idee mit dem Grimm Sammelsurium, in dem sich all die Gegenstände aus den bekannten Märchen befinden, sehr gefällt! Es werden eine ganze Menge Mächen erwähnt, auch solche, an die ich schon ewig nicht mehr gedacht habe wie zum Beispiel "Jorinde und Joringel". Es ist immer wieder nett, an diese wundervollen Geschichten erinnert zu werden.
Auch die Gestaltung des Buches sagt mir außerordentlich zu - besonders deshalb eignet sich "Die geheime Sammlung" sicher sehr gut als Geschenk.
Ich lese unheimlich gerne Jugendbücher aller Art, und zwar deshalb, weil ich meistens das Gefühl habe, sie hätten diesen Unterton, der sie auch für erwachsene Leser lesenswert macht - am besten sind doch die Bücher, die man immer und immer wieder lesen kann und je älter man wird, desto mehr entdeckt man.
Diesen Eindruck hat "Die geheime Sammlung" leider nicht bei mir hinterlassen. In meinen Augen ist es eine wunderbare Geschichte, aber eben nur für 10- bis 12-Jährige. Deshalb werde ich das Buch auch an meine kleine Cousine weitergeben, die mit Sicherheit mehr mit Elizabeth und ihren Abenteuern anfangen kann als ich. (Nutz ja nichts, wenn das Buch bei mir im Regal verstaubt. Bücher müssen gelesen werden.)
Bewertung
Die Idee ist super - aber in meinen Augen ist das Buch nichts für Jugendliche oder Erwachsene, sondern wurde für Kinder bis 12 Jahren geschrieben. Mein Eindruck schwankt zwischen 2 und 3 Blümchen, wegen der schönen Gestaltung lasse ich mich zu 3 Blümchen hinreißen.
Herzlichen Dank an den PAN-Verlag!
2 Kommentare:
Vielen lieben Dank für diese Rezi, ich dachte schon, ich finde niemanden mehr, der mit mir übereinstimmt.
Ich lasse mich noch nicht beeinflussen und bin gespannt, was ich selber dazu sagen werde :)
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