2011, Gebunden mit Schutzumschlag, 356 Seiten
€ (D) 17,95 | € (A) 18,50
ISBN 978-3841421234
Als Katarina Bishop drei Jahre alt war, nahmen ihre Eltern sie mit in den Louvre um ihn auszurauben. Zu ihrem siebten Geburtstag durfte sie mit Onkel Eddie nach Österreich reisen um die Kronjuwelen zu stehlen.
Mit fünfzehn hat sie genug von diesem Leben und fälscht sich eine Legende, die es ihr ermöglicht, ein elitäres Ostküsten-Internat zu besuchen und eine ganz normale Schülerin zu sein. Doch dieses Glück währt nur sehr kurz, denn die Familie ruft: Einem Mafia-Boss wurden fünf Gemälde von unschätzbarem Wert gestohlen, und dieser verdächtigt Kats Vater. In der Klemme zwischen Interpol und dem Mafia-Boss, braucht Kats Vater dringend Hilfe. Kat bleibt nichts anderes übrig, als die Bilder zu finden und sie wiederzubeschaffen und nebenbei ihr eigenes Leben zurückzustehlen.
Was ich denke ...
Kurz gesagt: "Meisterklasse" ist Oceans Eleven auf Jugendbuch - und das auf beste Weise umgesetzt.
Schon der Ablauf ist ähnlich aufgezogen wie wir das aus Filmen über charmante Diebe kennen: Observieren, Ziel ausloten, Planen ... und Durchziehen. Inclusive Countdown zur Deadline. Dabei verströmt das Buch erfrischende Spritzigkeit, bietet beste Unterhaltung und ist so spannend inszeniert, dass beim Leser wirklich das Gefühl aufkommt, im Kino zu sitzen.
Wirklich gut gelungen sind in "Meisterklasse" die Charaktere. So lässig wie das ganze Buch daher kommt, tuen das auch die beiden Helden Kat und Hale.
Kat, eigentlich Katarina, ist eine sympathische Protagonistin, eine Diebin mit Gewissen, die einiges auf dem Kasten hat. Sie ist aktiv, agiert lieber anstatt auf Unvorhersehbares zu reagieren.
Ihr ständiger Begleiter und Partner seit zwei Jahren, Hale, hatte für mich von Anfang an etwas vom charmanten Gentleman-Dieb ala George Clooney. Zusammen mit Kats Cousine Gabrielle, dem Technikgenie Simon und den Bradshaw-Brüdern, die ein bisschen "Mädchen für alles" sind, entsteht eine gut funktionierende Crew, die dem Leser schnell ans Herz wächst und die man mit dem größten Vergnügen bei ihren Diebeszügen begleitet.
Wie ich erwartet hatte, ist die Sprache eher einfach, dafür aber eingänglich. Sehr vorteilhaft fand ich in diesem Fall den allwissenden Erzähler, der auch mal aus Kats Sichtweise ausbricht, sodass der Leser nie den Überblick verliert.
Die Handlung generell ist rasant, Ortswechsel finden innerhalb von wenigen Seiten statt: New York, Paris, Las Vegas, Italien, London, Wien. Das Pflaster, auf dem sich unsere Helden bewegen, ist stets heiß und foltert die Geduld des Lesers nie mit unnötigen Szenen.
Naja, in Wien habe ich zwar noch nie "schneebedeckte Berge" gesehen und der "Schatten der Alpen" ist wohl auch weiter weg als dass man sehen kann, aber das sind nebensächliche Fehler, über die ich nur lächeln kann. Manchmal merkt man halt doch, wenn ein Autor über Internet recherchiert.
Bewertung
Alles in allem ein jugendlicher Diebesfilm im Buchformat, der spritzig und lässig die Seiten dahinfliegen lässt. Und eine Crew, von der ich definitiv mehr lesen möchte! (Gut, dass der zweite Teil - Uncommon Criminals - schon bald auf Englisch erscheinen wird. Die deutsche Ausgabe wird hoffentlich auch nicht lange auf sich warten lassen.) Gesamteindruck: 4 Blümchen
5 Kommentare:
Hach das klingt wirklich gut. Werde ich mir für diesen Sommer doch mal vormerken. Dann aber mit dem hübscheren englischen Cover ;)
Das englische hat wirklich mehr Stil. ^^ Hab aber glaub ich auf GR gesehen, dass das deutsche von einem anderen englischen Cover übernommen wurde - vielleicht das britische.
Für den Sommer passt das Buch gut, liest sich sehr leicht und schnell - also perfekt für die Sonne. :)
Tatsächlich, haben sie vom australischen übernommen. Ich mag das Cover überhaupt nicht, das Mädchen hat so einen seltsamen Gesichtsausdruck, ihre Klamotten und so sind allerdings ganz cool.
Ah, australisch.
Das Positive an dem Cover: Man weiß echt sofort, worum es geht.
Hey kein Problem!
Schöne Pfingsten!
LG Jessi
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