25. Juli 2011

Spencer Quinn - Bernie & Chet

2011, Gebunden mit Schutzumschlag, 351 Seiten
€ (D) 19,99 | € (A) 20,60
ISBN 978-3764530709

Bernie Little und sein Partner Chet sind die besten Privatdetektive der Stadt. Und das liegt vor allem an Chet, der immerhin beinahe mal ein Polizeihund geworden wäre. Zugegebenermaßen hat Chet all die typischen Schwächen eines Hundes: So verfügt er über einen unbezähmbaren Spieltrieb und ein äußerst lückenhaftes Erinnerungsvermögen. Doch das macht der smarte Vierbeiner mehr als wett mit seinem Jagdinstinkt und seiner untrüglichen Spürnase. Vor allem jedoch hat Chet ein großes, mutiges Herz, das ganz und gar für sein liebenswertes Herrchen Bernie schlägt – und für die hübsche Menschenfrau Suzie Sanchez, die nach Chets Ansicht das perfekte Weibchen für Bernie wäre. Aber was versteht ein Hund schon vom merkwürdigen Treiben der Menschen?


Was ich denke ...
Ein Buch aus der Sicht eines Hundes? Da schrillen bei mir erst mal die Alarmglocken. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich nie ein sonderlicher Tierfan war, das einzige Haustier, das ich mir vorstellen könnte, ist eine Schildkröte. Vielleicht macht dieser kurze private Exkurs verständlicher, warum ich mich lange gescheut habe "Bernie & Chet" in die Hand zu nehmen. Und vielleicht könnt ihr nachempfinden, wie verwundert ich war, geradezu begeistert von diesem Buch zu sein!

Chet ist wie ich mir einen verspielten, aufgeweckten Hund vorstelle: kurze Aufmerksamkeitsspanne und (unfreiwillig) komisch. Als Krimierzähler eignet er sich überraschend gut, was für mein Empfinden an seiner beeindruckenden Beobachungsgabe liegt.
Auch wenn er nicht immer alles versteht, was die Menschen so treiben und von sich geben, weiß der Leser genau, was vor sich geht und erhält die Möglichkeit, bekannte Krimi-Elemente aus einer völlig anderen Perspektive zu erleben - ungewöhlicher als aus der Sicht eines Hundes geht ja kaum.

Chet lebt im Augenblick und nimmt einfach alles, was sein Partner Bernie so von sich gibt, wörtlich. Mit seiner eigenen Verwirrung hält er sich aber nie lange auf, da drängen sich schon wieder die Hundegedanken in den Vordergrund, die meistens sehr amüsant mitzuverfolgen sind. Zur Folge hat das, dass die Handlung immer vorangetrieben wird, wie man das bei einem Krimi immer gerne sieht.

Der Fall selbst, den Bernie & Chet zu lösen versuchen, ist nicht allzu anspruchsvoll, wird aber umso spannender präsentiert. Das Buch ist also für wirklich alle Altersstufen empfehlenswert.

Der Stil ist zwar einfach (naja, literarische Ergüsse erwarte ich auch nicht von einem Hund ^^), aber äußerst gut zu lesen und wunderbar unholprig.
Für mich die beste Lektüre nach einem langen Arbeitstag: Abschalten, Füße hoch und sich von Chet unterhalten lassen!


Bewertung
Sowohl für Sonst-Krimi-Verweigerer, als auch für eingefleischte Krimifans empfehlenswert - beidesmal wegen der ungewöhnlichen Erzählperspektive, die alles anders macht. "Bernie & Chet" verbreitet gute Laune und bietet Spannung.

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich habe das Buch auch gelesen. Ich finde die Idee sehr gut, aber die Umsetzung eher lala. Mich hat genervt, dass ich teilweise Zusammenhänge nicht verstanden habe, weil Chet sie wortwörtlich verpennt hat.

StefanieEmmy hat gesagt…

Das Problem hatte ich nicht. Ich glaube zumindest, alles mitbekommen zu haben ^^ Vieles klärt sich halt erst ein paar Seiten später, hat mich aber nicht gestört.

Hanne~BookLounge Lesegenuss hat gesagt…

Vielen Dank für die Rezension. Habe das Buch einige Wochen, nachdem wir unseren Hund nach fast 13 Jahren bei uns im Haus haben einschläfern lassen müssen, gelesen. Ich fand es gut, Rezi steht auf meinem Blog :-)
Liebe Grüße
Hanne

Christine hat gesagt…

Hach, du machst immer Rezensionen, die auf Bücher neugierig machen, bzw. dann den letzten Schubs in Richtung Buchhandlung geben. Schäm dich! :D

Nanni hat gesagt…

Ich mochte das Buch ja auch so gern, weil die Figuren einfach so nett sind und das Lesen Spaß macht und unterhaltsam ist :)
Und für mich, die ich ja keine grässlichen und blutigen Taten ab kann, ist das genau das richtige ;)

Penhaligon hat gesagt…

Hi Stefanie,
manchmal muss man sich auch an was herantrauen, was einem auf Anhieb nicht so zusagt und dann kann man's nicht mehr weglegen :-)
Danke für die Rezension und viele Grüße vom Penhaligon Verlag