2011, Paperback, 318 Seiten
ca. € 6,00
ISBN 9781402260520
I was obsessed.
It was as if he called to me, demanding I reach out and touch the brushstrokes of color swirled onto the canvas. It was the most exquisite portrait I'd ever seen--everything about Lord Denbury was
unbelievable...utterly breathtaking and eerily lifelike.
There was a reason for that. Because despite what everyone said, Denbury never had committed suicide. He was alive. Trapped within his golden frame.
I've crossed over into his world within the painting, and I've seen what dreams haunt him. They haunt me too. He and I are inextricably linked--bound together to watch the darkness seeping through the gas-lit cobblestone streets of Manhattan. Unless I can free him soon, things will only get Darker Still.
Was ich denke ...
"Dorian Gray" meets "Jekyll and Hyde" - davon lässt man sich doch gerne ködern, nicht wahr? Ganz so atmosphärisch und schauerhaft ist "Darker Still" aber nicht, obwohl es durchaus seine faszinierenden Seiten hat.
Eine große Überraschung hat mich gleich auf den ersten zwei Seiten erwartet: Protagonistin Natalie Stewart ist stumm und auf Papier und Stift, manchmal auch auf Zeichensprache (wenn sie denn mal jemanden trifft, der sie beherrscht), angewiesen. Sie hatte keine leichte Kindheit, keine Freunde, aber trotzdem eine offene Erzählstimme. Dennoch, ich musste mit Natalie erst zusammenwachsen, was sich etwas mühsam gestaltete. Ich fand es am Anfang wirklich schwierig, sie richtig einzuschätzen - ist sie nur sehr zynisch oder sehr überzeugt von sich selbst und ihrer Wirkung auf Männer? Zudem präsentiert sie sich trotz ihrer persönlichen Erzählungen monoton und eindimensional. Später gewinnt ihr Charakter aber doch noch etwas Tiefe.
Das beste an "Darker Still" ist meiner Ansicht nach nicht die Protagnistin (oder die anderen Charaktere, wenn wir schon dabei sind), sondern die Handlungselemente, die an Klassiker wie "Dorian Gray" und "Jekyll and Hyde" erinnern, ohne die bekannten Werke zu kopieren.
Die Autorin schafft es wirklich, das Gemälde Lord Denburys vor dem Auge des Lesern heraufzubeschwören - unglaublich, was sich alles beschreiben lässt. Nicht ganz verständlich hingegen was für mich Natalies überschwängliche bzw. überbeeindruckte Reaktion auf das Bild. Das konnte ich einfach nicht ganz nachvollziehen, was aber bestimmt ein sehr persönlicher Eindruck ist.
Zur Liebesgeschichte möchte ich nur so viel sagen, dass sie zwar sehr schön zu lesen ist, mich aber nicht vollkommen überzeugt hat - vom Hocker gerissen hat sie mich gewiss nicht. Solide beschreibt die Beziehung zwischen Natalie und Lord Denbury wohl recht gut.
Was den Erzählstil angeht, so liest man mit "Darker Still" das Tagebuch einer 17-Jährigen, abgelöst von einigen Zeitungsartikeln, Briefen und Polizeiakten. An und für sich finde ich dieses Konzept gut, nur habe ich für mich selbst festgestellt, ein anderer Stil hätte der Geschichte besser getan. Vor allem ohne das Tagebuch, das einfach ein wenig kindisch rüber kommt - dazu sei gesagt, dass ich Tagebuchgeschichten generell nicht viel abgewinnen kann.
Bewertung
"Darker Still" ist ein durch und durch solides Buch ohne großartige Komplikationen. Über einige wenige Logiklücken gilt es hinwegzusehen, aber sonst bietet sich und eine Handlung, die an den richtigen Stellen an "Dorian Gray" erinnert, aber trotzdem ihre Eigenständigkeit behält.
3 Kommentare:
Von diesem Buch hatte ich bisher noch nicht so viel gehört, aber näher darüber informieren werde ich mich nach der Rezension wohl nicht. Es klingt eher nach so einem potentiellen Bibliotheksbuch für zwischendurch.
Ach, Tagebuchgeschichten... Es gibt so verdammt wenige Ausnahmen, die da wirklich gut sind, ansonsten durchbricht das irgendwie immer nur die Erzählung.
Paper Trail
Ich hatte es einmal kurz auf meinem WZ, aber ... ich lass es bleiben - gut, dass ich es wieder runtergenommen hatte. danke für die rezi!
Hach ja... Ich schwanke immer noch, ob ich jetzt eine Rezi dazu schreiben soll oder nicht...
Ich fand es eigentlich ganz gut, mir persönlich hat auch der Tagebuchstil nicht viel ausgemacht, aber ich fand das Buch zum Ende hin irgendwie so flach und unglaubwürdig... :(
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