26. Mai 2009

Die Wette - Steve Hely & Vali Chandrasekaran

Im Moment läufts bei mir wie am Fließband mit den Büchern - echt schön sowas. :D

Also dann, gestern Abend hatte ich Die Wette fertig und eigentlich wollte ich gleich zum PC stürzen, bis mir dann aufgefallen ist, dass es gar nicht so leicht ist, dieses Buch zu rezensieren. Das hier stellt also nur einen Versuch dar:

42.000 km - 2 Männer - 1 Globus - Keine Flugzeuge
... das verspricht das Cover mit dem schönen Globus und den netten Figürchen drunter.

Beim Klappentext wirds dann noch spannender:
Liebe Leser, hier sind Steve und Vali. Wir sind ein Mal rund um den Globus gereist, und zwar um die Wette. Steve ist nach Weste, Vali nach Osten aufgebrochen, und der Gewinner sollte die beste Flasche Whisky bekommen, die in ganz Los Angeles aufzutreiben war.

Steve und Vali, zwei Amerikaner in ihren 20ern, die offensichtlich bisher nicht viel erlebt haben in Hollywood (sonst wären sie ja nie auf diese zugegebenermaßen geniale Idee gekommen) schließen eine Wette ab. Wer schneller um die Welt ist, ohne dabei in ein Flugzeug zu steigen (allerdings nimmt Vali diesen Zusatz irgendwann nicht mehr allzu ernst ^^).
Anschließend erzählen sie abwechselnd von ihren Abenteuern und das ist meistens extrem witzig. Manchmal musste ich direkt laut auflachen (passiert mir nur bei wenigen Büchern, halte ich aber für einen sehr aussagekräftigen Indikator).

Gut, es kam relativ häufig vor, dass ich mir bei den Aktionen der beiden ein "Typisch Amerikaner!" dachte, aber wenn man darüber hinwegsehen kann, dass Amis nun mal so sind, wie sie sind, dürfte das für die Leserschaft kein Problem darstellen.
Es gibt da nämlich auch einiges, was man aus diesem Buch lernen kann. Einerseits ganz prinzipielle Sachen und interessante Details zu den verschiedensten Städten und Ländern der Welt (Steve und Vali waren ja immerhin in 24 Ländern, das ganze haben sie in weniger als 2 Monaten abgewickelt), aber man erfährt auch das ein oder andere über sich selbst. Ich zum Beispiel hab gelernt, dass ich unbedingt wieder nach Schweden muss. ;)

Ich würde empfehlen, das Buch im Sommer, vielleicht vor dem Urlaub oder im Urlaub zu lesen, denn es weckt so richtig die Abenteuer- und Reiselust. Am liebsten würd ich gleich meine sieben Sachen packen und ins nächste Flugzeug steigen. Bloß irgendwohin. Jetzt weiß ich ja, dass man wirklich überall etwas erleben kann - außer vielleicht auf einem Containerfrachter von Los Angeles nach Shang Hai.

24. Mai 2009

Kai Meyer II

Gestern bis spät in die Nacht gelesen, auf der letzten Seite nochmal fassungslos nach vorne geblättert, wieder zurück ... und wahrhaftig festgestellt: Das wars.
Ich bin also jetzt mit dem zweiten durch und eigentlich will ich nicht viel dazu sagen, weil ich mich nur verplappern würde, aber ich versuch mal, ob ich was halbwegs "neutrales" zustande bekomm.

Wunschkrieg ist genauso großartig wie Dschinnland! Wir treffen neue Figuren, wie zum Beispiel die afrikanischen Geschwister Ifranji und Nachgesicht (Nachtgesicht heißt eigentlich anders. Mumubaba...irgendwas, hab ich mir offensichtlich nichts gemerkt - aber: die zwei sind echt zum Schießen! =D) oder den byzantinischen Ifritjäger Almarik, mit dem sich Tarik einige Male anlegt. Natürlich bleiben uns auch die bekannten Figuren aus Band 1 erhalten.
Tarik und Sabatea müssen sich in Bagdad herumschlagen, das wege der anrückenden Dschinne komplett verriegelt wurde. Junis hingegen, Tariks jüngerer Bruder, findet sich plötzlich bei den Sturmkönigen und ihrer ihm wohlbekannten Anführerin wieder. Außerdem treibt sich dort ein Junge herum, der seltsamerweise hinter den Fähigkeiten der Sturmkönige, Wirbelstürme reiten zu können, steckt. Nur wie?
Und was ist eigentlich der Dritte Wunsch? Eine Frage die in Band 1 aufgeworfen und nun endlich erklärt wird. Doch mit der Lösung zu diesem Rätsel ergeben sich noch viel tragendere Fragen, die mir das Warten bis zu Band 3 sehr schwer machen werden.

Falls ihr die zwei Bücher vor Erscheinen von Glutsand im September lesen wollt, vergewissert euch besser davor, dass ihr genügend wirklich gute Bücher daheim lagern habt, sonst könnte das Warten wahrscheinlich recht lang werden.

22. Mai 2009

Kai Meyer

Tausend und eine Nacht. So stelle ich mir einen rasanten Teppichflug durch den Orient vor.

Es ist wieder passiert. Kai Meyer eben. Ich fange an, und ich kann nicht mehr aufhören. Was habe ich auch anderes erwartet ...
Kai Meyer ist ein Meister darin, phantastische Handlungselemente in ein teilweise historisches Grundpaket zu packen, das hat er in Dschinnland, dem ersten Teil der Trilogie um Die Sturmkönige, wieder einmal eindrucksvoll bewiesen.
Wer schon einmal einen Kai Meyer gelesen hat, weiß ziemlich genau, was er erwarten darf: Spannung, Liebe, Abendteuer, Fantasie. Und das alles sehr glaubhaft und seltsam realistisch zu einem Ganzen geschnürt.

Die Sturmkönige ist wohl eher an Jugendliche gerichtet, das lässt die Aufmachung vermuten, aber ich denke mal, die Bücher sollten auch Erwachsene ansprechen. Das ist ja eigentlich mit fast allen Meyer-Büchern so.

Soweit zum Allgemeinen.

In Dschinnland geht es um die Brüder Tarik und Junis, die nicht besonders gut aufeinander zu sprechen sind. Der Grund ist eine Frau, allerdings eine, die vor sechs Jahren im Dschinnland, jenem gefährlichen Bereich zwischen den Städten Bagdad und Samarkand, von ihnen ging. Maryam wurde von Tarik begleitet, dem Teppichreiter und besten Schmuggler des Orients. Doch der "Narbennarr", eines von vielen schrecklichen Wesen der Wilden Magie, die das Dschinnland inzwischen ihr Zuhause nennen, entriss sie ihm. Vor Verzweiflung versumpfte Tarik in den Tavernen Samarkands und verdiente sich seinen Unterhalt von nun an mit illegalen Teppichrennen.
Doch dann läuft ihm plötzlich die rätselhafte Sabatea mit den noch viel rätselhafteren Augen über den Weg. Sie will, dass Tarik sie nach Bagdad bringt, doch er weigert sich strikt, das verfluchte Land, in dem er einst Maryam verlor, wieder zu überfliegen. Daraufhin wendet sich Sabatea an Tariks Bruder Junis, der sofort einwilligt, mit ihr nach Bagdad zu fliegen.
Tarik kämpft mit sich selbst, aber natürlich muss er den beiden hinterher, denn sein Bruder kennt das Dschinnland und seine Gefahren nur von Erzählungen und Karten ihres Vaters.
Die Gefahr lässt auch nicht lange auf sich warten. Doch was die drei Reisenden nicht wissen: Die Dschinne sind längst nicht die einzigen, die um die Vormachtstellung im Dschinnland kämpfen. Da gibt es nämlich noch die Sturmkönige, Menschen, die auf Wirbelstürmen reiten ...

Wie hat die New York Times einmal sehr treffend geschrieben: "Kai Meyer und seine Figuren verweigern sich jeglichen Schubladen."
Zur Abwechslung mal ein Werbespruch der nicht übertreibt. Denn Meyers Protagonisten handeln oft nicht, wie man es von Romanhelden gewohnt ist. Dafür sind sie viel zu menschlich. Sie haben Schwächen, sind egoistisch, naiv, abwhängig von anderesn, lügen, um ihr Ziel zu erreichen.
Das ist es, was Kai Meyers Bücher so erfrischend macht.

Auf jeden Fall musste ich heute gleich los, um mir den zweiten Band Wunschkrieg zu besorgen. Der dritte, Glutsand, soll September 2009 erscheinen.

19. Mai 2009

Nachschub

... schon wieder. Aber gut, was soll man als Büchersüchtiger auch anderes tun als Bücher kaufen.
Es hilft mir übrigens sehr, zu wissen, dass ich nicht alleine mit diesem Problem dastehe. ;)
Außerdem hab ich gestern mein halbes Zimmer weggeschmissen (nur Schulzeug, keine Bücher!) und jetzt ein gaaanzes Regal frei. Das musste ich natürlich gleich mal füllen:

Steve Hely & Vali Chandrasekaran - Die Wette



Alexandre Dumas - Der Mann in der eisernen Maske



Kai Meyer - Dschinnland



Andrew Davidson - Gargoyle


13. Mai 2009

Jason F. Wright - Die Mittwochsbriefe

Es hat etwas gedauert, aber jetzt hab ich wieder Zeit für die schönen Dinge des Lebens - Bücher!! :D

Wie schon mitgeteilt, habe ich in den letzten Tagen vor den schriftlichen Matura-Prüfungen Die Mittwochsbriefe genossen. Und das meine ich auch wirklich so wie ich es schreibe. Das Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite spannend - nicht "Thriller-spannend" aber "Ich-will-wissen-wie's-weitergeht-spannend" - und liest sich sehr flüssig.

In dem Buch gibt es eigentlich 2 Haupthandlungsstränge. Im einen geht es um die Geschwister Matthew, Malcolm und Samantha, die gerade ihre Eltern verloren haben. Jack und Laurel sind nach etlichen Ehejahren in der gleichen Nacht verstorben (er an Krebs, sie an einem Herzinfarkt) und hinterlassen ihren Kindern und den trauernden Freunden ihr B&B. Viel wichtiger aber: Im Keller lagern kistenweise Briefe - ein letztes Andenken, das den Geschwistern an ihre Eltern bleibt.
Damit wären wir beim zweiten Handlungsstrang. Der spielt nämlich in der Vergangenheit und wird in Form der Briefen erzählt, die Matt, Malcolm und Sam in die Hände gefallen sind. Briefe, die ihr Vater Jack seiner Frau Laurel jeden Mittwoch geschrieben hat. Briefe, die nicht nur einmal ihre Ehe gerettet haben.
Die Geschwister arbeiten sich durch die Briefe, allerdings nicht in chronologischer Reihenfolge, was aber wirklich nicht störend ist. Im Gegenteil: Manchmal tauchen Dinge früher auf, werden aber erst im Laufe des Buches dadurch erklärt, dass ein älterer Breif auftaucht.

Zu diesem Grundgerüst hat der Autor noch eine Menge persönlicher Verwicklungen hinzugemischt. Matthew hat Probleme mit seiner Frau, weil die beiden keine Kinder bekommen könnten. Samantha ist geschieden und alleinerziehende Mutter. Und Malcolm ist vor der Justiz ins Ausland geflüchtet, kommt aber sofort zurück, als er vom Tod seiner Eltern erfährt. Allerdings warten zu Hause nur Komplikationen auf ihn, denn seine Jugendliebe Rain will einen anderen heiraten. Zudem erklärt er sich damit einverstanden, nach der Beerdigung seiner Eltern verhaftet zu werden.
Während der Lektüre der Briefe kommt den Geschwistern aber schnell der Verdacht, dass Jack und Laurel ein Geheimnis hatten. Eines, das Matthew, Samantha und Malcolm zwingt, sich Prüfungen zu unterziehen, mit denen sie überhaupt nicht gerechnet hätten.
Doch darüber hinaus sind die Briefe auch ein Trost, denn es wird bald klar, dass die Eltern wollten, dass ihre Kinder über alles Bescheid wissen.

Eigentlich gab es nur eine Sache, die mich an Die Mittwochsbriefe gestört hat, über die ich aber irgendwann hinweggesehen habe: Laurel und Jack waren sehr religiöse Menschen und natürlich kommt das auch in den Briefen vor. Gestört hat mich dieses ständige Verzeihen - jeder kann verzeihen. Ab und zu kam mir das ein bisschen unmenschlich vor.

Gut, aber sonst ist das Buch großartig! :)

Am Sonntag hab ich übrigens einen Thalia-Internet-Gutschein in meinem Einkaufssackerl von letzter Woche entdeckt. Der wurde natürlich gleich eingesetzt. ;)
In den nächsten Tagen sollten also Simpel von Marie-Aude Murail (diesen Namen kann ich mir einfach nicht merken, jetzt musste ich ihn schon wieder nachschauen),


Der Junge im gestreiften Pyjama von John Boyne


und Du findest mich am Ende der Welt von Nicolas Barreau bei mir eintrudeln.


Ich freu mich schon wahnsinnig auf die Bücher! :)

9. Mai 2009

Es kommt noch

Mit Die Mittwochsbriefe bin ich durch, Gesamteindruck ist sehr positiv. Ich werde wahrscheinlich erst Mittwoch die Zeit finden, das ganze etwas auszuführen. Im Moment ist bei mir einfach viel los. Montag bis Mittwoch schreib ich meine schriftlichen Prüfungen, danach wirds hoffentlich etwas entspannter.

6. Mai 2009

Neues Buch und Blumentopf

Gestern war ich mit meiner Schwester ins unserer Lieblingsbuchhandlung, um ein Muttertagsgeschenk zu besorgen. Für unseren Bruder haben wir auch noch zwei bestellte Bücher abgeholt und natürlich kommen wir zwei nicht ohne eigene Bücher raus ... Alsoo ist ein Buch bei mir eingezogen, dass mir meine Freundin empfohlen hat. Sie wollte es mir leihen, aber ich habs gestern einfach nicht mehr ausgehalten - ich hatte einfach das Gefühl, dass ich dieses verdammte Buch mit den weißen Brieftaube auf dem Cover haben MUSS! Inzwischen, nach 50 gelesenen Seiten, weiß ich woher das Gefühl kam ... das war mein Bauchgefühl und das hat immer Recht. ;)



Außerdem starre ich seit etwa einer Viertelstunde ein kleines Töpfchen an und warte sehnsüchtigst, dass sich da irgendetwas tut. Ein bisschen Grün. Ein bisschen Gelb. Und schon wärs eine Sonnenblume! :D
Aber das wird wohl noch ein paar Tage dauern. ;)
Wir haben heute mit unserem Klassenvorstand eine "Mentale Wanderung" gemacht, zum Abschluss von 5 gemeinsamen Schuljahren. Ein bisschen Besinnen bevor die Matura losgeht. Das Töpfchen mit dem netten Glücksfähnchen und den Sonnenblumenkernen in der Erde (ganze 5 Stücke, dass auch ja ein Pflänzchen rauskommt ^^) haben wir von unserer Klassenlehrerin bekommen - ich bin richtig begeistert! :D

2. Mai 2009

Michael Köhlmeier - Sunrise

Los Angeles, frühmorgens: Als der Vagabund Leo Pomerantz den Hollywood-Boulevard überqueren will, entgeht er um ein Haar dem Tod. Denn der Tod ist nicht gut in Form an diesem Morgen. Er trifft daneben. Seine Sichel prallt am Kotflügel eines Kombis ab, wird zurückgeschleuder und trifft die junge Stripperin Rita Luna. Da sie das Versehen nicht hinnehmen will, findet ein Wettbewerb statt, in dem Leo und Rita um ihr Leben reden.

Sunrise ist eine Novelle. Im Vordergrund steht die Geschichte des Ich-Erzählers, eines Autostoppers, der von einem gewissen Richard angesprochen wird. Richard drängt sich dem Erzähler auf und gibt die Dreiecksgeschichte um den Tod ("den Dünnen"), Leo und Rita zum Besten. Nach und nach steigert sich das Interesse des Erzählers und zum Schluss muss er selbst eine Eintscheidung über Leben und Tod treffen - mit einem Ausgang, den er sich so wahrscheinlich nicht gedacht hätte.

Kurzweiliger Lesespaß! Ich fands großartig!

Ha, und schon wieder ein Buch, das ich von meinem SuB streichen kann. =)