Klappentext
Maja und Cora, Freundinnen seit sie sechzehn sind, lassen sich von den Männern so schnell nicht an Draufgängertum überbieten. Kavalierinnendelikte und böse Mädchenstreiche sind ebenso von der Partei wie Mord und Totschlag. Wehe denen, die ihrem Glück in der Toskana im Wege stehen!
Inhalt
Maja fühlt sich in ihrer Familie überhaupt nicht wohl. Ihr Vater ist vor Jahren abgehauen und schlägt sich jetzt als armer Künstler durch, ihre Mutter und ihr Bruder nehmen ihr jede falsche Bewegung übel. Da geht es Maja in der Professorenfamilie ihrer neuen Freundin Cora schon viel besser.
Was Maja außerdem auszeichnet ist ihr Hang zum Diebstahl. Sie stiehlt alles, wobei es ihr Anfangs gar nicht um das Gestohlene an sich geht sondern um die Tat selbst. Ihre Freundin Cora findet das furchtbar aufregend und bald ziehen sie gemeinsam los.
Doch ein Stück, das Maja aus dem Museum mitgehen lässt, wird ihr dann zum Verhängnis und ist Auslöser für eine ganze Reihe von Vorkommnissen - und Morden.
Der Freund ihres Bruders nämlich erkennt das Museumsstück wieder und fängt an, Maja zu erpressen. Sie solle mit ihm schlafen, dann wäre die Sache erledigt. Doch mit Coras Hilfe gelingt Maja ein hinterhältiger Streich, der ihr den Erpresser von nun an vom Leibe hält.
Aber nur wenig später, versucht Majas Bruder Cora zu vergewaltigen. Die Folge: Maja bringt ihn aus Versehen um, ihre Mutter versinkt in schweren Depressionen, zu ihrem Vater kann sie nicht. Kurzerhand beschließt Coras Professorenfamilie die Freundin der Tochter bei sich aufzunehmen. Sogar in den Urlaub nach Italien darf Maja mitfahren, wo sie sich in einen deutschen Studenten verliebt.
Schwanger macht Maja zusammen mit Cora schließlich das Abitur. Doch nachdem Cora nach Florenz zieht, um dort zu studieren, und Maja von der Bauernfamilie ihres Freundes gezwungen wird, diesen zu heiraten, fühlt sie sich völlig allein gelassen. Nur ihr Sohn ist da ein Lichtblick.
Die Ehe läuft nicht besonders gut und schon bald flieht Maja zusammen mit ihrem Kind zur Freundin nach Italien, wo weitere Liebeleinen gesponnen, Morde begangen und vertuscht werden, bis den beiden Frauen ein Toter ganz besondere Schwierigkeiten bereitet.
Meinung
Die Häupter meiner Lieben wird von Maja in der Ich-Perspektive erzählt, wobei sie am Kapitelanfang Einblicke in ihr jetziges Leben als Fremdenführerin in Florenz gibt und in Rückblenden von ihrem Werdegang erzählt.
Wie schon in Die Apothekerin (meine Rezension findet ihr hier) passieren die Morde auch bei diesem Noll-Buch ganz nebenbei. Man hat nie wirklich das Gefühl, dass jetzt ein Mensch gestorben ist. Bei Die Apotherkerin ist mir das eigentlich fast gar nicht aufgefallen, sondern erst jetzt bei Die Häupter meiner Lieben.
Ich vermute, dass dieser Eindruck daher kommt, dass man als Leser kaum die Chance bekommt, eine Beziehung zu den Charakteren aufzubauen. Weder Maja noch Cora waren mir sympatisch. Vor allem Cora ist eine verwöhnte, egoistische Göre. Maja entwickelt sich während des Buches mehr und mehr in die gleiche Richtung, wobei sie gegen Ende doch verlauten lässt, dass sie endlich unabhängig von ihrer reichen Freundin sein will. Ob sie das jemals wirklich geworden ist, wage ich zu bezweifeln, denn ich vermute, dass sie auch am Ende des Buches noch in Coras geerbter Villa wohnt (klar gesagt wird es glaube ich nicht).
Im Buch werden zwar sehr viele Themen behandelt, die einzeln gesehen durchaus realistisch sind - wie zum Beispiele Ehekrisen, Seitensprünge, Alkoholismus in der Familie, Vergewaltigung - aber alles zusammen kommt dann doch sehr gehäuft und unglaubwürdig rüber. Besonders wenn schließlich noch mehrfacher Mord eine Rolle spielt.
Insgesamt muss ich sagen, dass mir Die Apothekerin wesentlich besser gefallen hat als Die Häupter meiner Lieben. Wer also zu einem Noll-Krimi greifen will, dem empfehle ich ersteres Buch.
Bewertung
2 Blümchen, mehr kann ich mir nicht abringen - was nicht heißen soll, dass das Buch die gegebenen 2 nicht verdient hätte!
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