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Was an "Die Geisterseher", einer der ersten Romane (oder sogar der erste?) Kai Meyers, sofort auffällt: Die Sprache. Stark angepasst an das 19. Jahrhundert, in dem diese Geschichte um die Brüder Grimm spielt, umfasst sie viel Beschreibung und vergelichsweise wenig Dialog. Besonders am Anfang hatte ich dadurch das Gefühl, die Handlung würde sich etwas ziehen - tut sie aber eigentlich gar nicht.
Wie von Kai Meyer gewohnt, verwebt er in "Die Geisterseher" alle möglichen Ideen - diesmal hauptsächlich aus dem Feld der klassischen deutschen Literatur - zu einem Ganzen, das sich am Ende überraschend gut fügt. Der Leser begegnet nicht nur Schriftstellern wie Goethe, Schiller und E.T.A. Hoffmann, sondern stößt auch auf Hinweise, die an die später niedergeschriebenen Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm denken lassen.
Insgesamt bin ich der Meinung, dass das Buch sicher nicht jedem Kai Meyer Fan zusagen wird. Ich für meinen Teil habe vor allem die sprachliche Gewieftheit des Autors bewundert - man merkt aber einfach, dass dieses Werk viel früher als zB die Arkadien-Bücher entstanden ist.
4/5 Blümchen
2 Kommentare:
Das ist ganz lange her, dass ich das mal gelesen habe und ich habe damals auch eeewig dafür gebraucht, aber so an sich fand ich es glaub ich ganz gut. Diese ganze Umsetzung von den Gebrüdern Grimm, Goethe und co. fand ich auf jeden Fall toll!
Oh, toller Tipp!
Das könnte mir sehr gefallen!
lg, Cara
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