Lust auf einem komplett anderen historischen Roman? Einen ohne Mainstream-Kitsch, weit ab von Iny Lorentz und Konsorten? Dann solltet ihr auf jeden Fall mal in "Das Erlkönig-Manöver" von Robert Löhr hineinlesen.
Goethe, Schiller, Bettine Brentano (Schwester von Clemens Brentano) und einige andere berühmte Gestalten der deutschen Literaturgeschichte machen sich im Jahr 1905 auf den Weg, den totgeglaubten Sohn Marie Antoinettes aus der Gefangenschaft und vor dem sicheren Tod, der ihm durch Napoleon blühmt, zu retten. Ein historischer Roman mit fiktiven Elementen also - obwohl ich erstaunt war, wie viele tatsächliche Begebenheiten der Autor in seinem Roman untergebracht hat. Es gab nämlich tatsächliche einige Männer, die sich Anfang des 19. Jahrhunderts als Louis XVII ausgegeben haben.
Einziges "Manko" (mehr oder minder) ist die Sprache, die nicht die einfachste ist, da historisch angelehnt. Erleichtert wird das durch den humoristischen Unterton, der sich durch das ganze Buch zieht:
"[...] Euer Exzellenz gehorsamster Heinrich von Kleist, aus Frankfurt."Fazit: Kein Buch, das man mal eben nebenbei liest, zwar mit einigen Längen, aber durchaus unterhaltsam und interessant bis zum Schluss.
"Frankfurt?", fragte Goethe.
"Oder."
"Oder was?"
"Frankfurt an der."
"Aha."
- S. 88
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