Gebunden mit Schutzumschlag, 366 Seiten
€ (D) 14,99 | € (A) 15,50
ISBN 978-3426283424
Lyle House ist nicht das, was es vorgibt zu sein - denn hinter den Mauern des Heims für verhaltensauffällige Jugendliche lauert ein dunkles Geheimnis: Skrupellose Wissenschaftler der Edison Group haben Jugendliche mit übersinnlichen Fähigkeiten gezüchtet. Doch dabei ist etwas schiefgelaufen, und die Kräfte der Nekromantin Chloe, des Zauberers Simon und des Werwolfs Derek drohen nun jederzeit außer Kontrolle zu geraten.
Für die Edison Group steht fest, dass sie ihr Experiment beenden müssen. Egal wie.
Chloe, Simon und Derek sind jedoch nicht bereit, sich ihrem Schicksal kampflos zu ergeben. Eine mörderische Hetzjagd beginnt ...
Was ich denke ...
Sowas nenn ich eine Fortsetzung, die sich gewaschen hat! Ich habe "The Summoning" (dt. "Schattenstunde") vor eineinhalb Jahren, naja, verschlungen und wieder mal kann ich nicht verstehen, warum ich so lange damit gewartet habe, den zweiten Teil einer Serie zu lesen. Bestätigt hat sich das durch das unglaubliche Lesevergnügen, das ich mit "Seelennacht", dem Mittelband der "Dunklen Mächte"-Trilogie, genossen habe.
Nach ihrem Fluchtversuch aus Lyle House befinden sich Chloe, Tori und Rae zu Beginn von "Seelennacht" in den Händen der korrupten Edison Group. Nach einer Reihe schrecklicher Entdeckungen (die jeden Naturwissenschafts-Fan für das Buch begeistern dürften) ist für Chloe mehr als klar, dass sie schnellstens entkommen müssen. Und als das gelingt, gehen die Abenteuer erst richtig los.
Wie schon beim ersten Teil fällt bei "Seelenacht" auf, wie einfach es ist, in die Geschichte hinein zu kommen. Chloe erzählt aus der Ich-Perspektive und das so natürlich, als würde sie dem Leser face-to-face gegenüber sitzen. Gerade Chloes Faszination für Filme schlägt in ihrer Art zu Erzählen durch, sie kommentiert das Geschehen als würde sie selbst hinter der Kamera stehen.
"In einem guten Drama findet die Heldin niemals auf direktem Weg zum Ziel. Sie bricht auf, stößt auf ein Hindernis, muss einen Umweg machen, findet sich vor dem nächsten Hindernis wieder [...].
Meine Geschichte passte jetzt schon in das altbewährte Muster."
- S. 13
Kelley Armstrong ist eine sehr routinierte Autorin und das merkt man auch. Sie weiß genau, wie sie den Leser an die Seiten fesselt, versteht es bestens, Spannung aufzubauen, selbst die Kampfszenen, die ich bei vielen Büchern leicht genervt lese, haben mich begeistert.
Darüber hinaus sprüht Armstrongs Text nur so vor Spaß. Nicht nur, dass man merkt, wie viel ihr an Chloes Geschichte liegt, die Charaktere selbst haben alle ihre amüsanten Seiten, sodass ein breites Grinsen übers Gesicht an vielen Stellen nur schwer vermeidbar wird.
Das Konzept der Paranormalen Welt, in der nicht nur Werwölfe, sondern auch Hexen, Zauberer, Halb-Dämonen und Nekromanten zu Hause sind, topt vergleichbare Romane bei weitem.
Chloe zum Beispiel steht beinahe immer in Kontakt zur Geisterwelt. Sehr angenehm ist hier, dass dieser Kontakt auf natürlich und handfest Weise konzipiert ist. Wenn Chloe Geister beschwört, tut sie das ohne viel Schnickschnack und langweilige Effekthascherei.
Was mir an der Sprache des Buches negativ aufgefallen ist, ist das in die deutsche Übersetzung übernommene amerikanische "Yeah". Dieses "Yeah"-Problem hatte ich ja schon mal bei "Drei Wünsche hast du frei", ebenfalls ein Buch des PAN-Verlages. Ob es daher kommt oder das "Yeah" generell ein Zeichen der nachkommenden Generation ist, ist für meine Belange auch gar nicht weiter wichtig. Es hat mich einfach gestört und war nervig, wenn auch nicht so sehr wie bei "Drei Wünsche hast du frei".
Bewertung
Ein grandioser zweiter Teil, der noch spannender und rasanter daherkommt als der erste. Kelley Armstrong hat es wirklich drauf.
Danke an PAN
5 Kommentare:
Ohh wie toll, ich habe das Buch auch schon ewig auf Englisch bei mir rumliegen, das wird jetzt auf alle Fälle bald gelesen :)
da kannst du dich wirklich freuen. man klebt richtig an den Seiten :D
Das mit dem "Yeah" hab ich von Eva von Tea, Chocolate and Books aus schon gehört. Auch beides Bücher von PAN. xD
Ich frag mich, ob das die selbe Übersetzerin war ...
... war grad nachsehen. Und ja! Wird dann wohl an der Übersetzerin liegen.
Naja, mir gefällts halt nicht, vielleicht bin ich schon zu alt für "Yeah" statt "Ja". ;)
Jap, Eva hatte auch rausgefunden, dass es dieselbe Übersetzerin war. Naja... man muss halt wissen, ob das unbedingt nötig ist. ;) Mich würde es wahrscheinlich auch stören.
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