30. Juli 2009

Buch-Herbst 09

Ich habe schon von vielen Seiten vernommen, dass im Herbst die meisten Neuerscheinungen auf den Markt katapultiert werden. Macht ja auch Sinn wegen Weihnachten, kalte Jahreszeit (ergo Lesezeit) und so.

Nach einem Blick auf meinen Wunschzettel ist klar, dieser Buch-Herbst wird auch an mir nicht spurenlos vorbeigehen:

September:
1. September: Totenbraut von Nina Blazon



7. September: In Wahrheit wird viel mehr gelogen von Kerstin Gier



14. September: Feenlicht von Jenny-Mai Nuyen



15. September: Die Sturmkönige 3. Glutsand von Kai Meyer



xx. September: Die Beschenkte von Kristin Cashore



xx. September: Catching Fire von Suzanne Collins



Oktober:
5. Oktober: Fire von Kristin Cashore



14. Oktober: Das verlorene Symbol von Dan Brown



November:
xx. November: Arkadien 01. Arkadien erwacht von Kai Meyer



Jänner:
xx. Jänner: Saphierblau von Kerstin Gier


Jetzt hab ich zumindest mal das Gefühl, einen gewissen Überblick zu haben. Auch wenn ich befürchte, dass da noch einiges an Wünschen hinzukommen wird.
Man hat es wirklich nicht leicht als Süchtler - aber schön ist es. Wie ich mich auch diese Bücher freue! ;)

Technorati, hier bin ich ;)

In letzter Zeit hab ich sehr oft von "diesem Technorati" gelesen und ich muss sagen, ganz einfach war es nicht, mit dem Ding klarzukommen. Aber jetzt sollte es endlich funktionierten! Endlich! *jippie* =D


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Mal schauen, wie sich die Sache jetzt entwickelt. Ein bisschen Aufmerksamkeit ist ja nie schlecht. ^^

Tess Gerritsen - Kalte Herzen


Ich hatte gar nicht die Absicht dieses Buch zu lesen, aber durch eine Reihe sehr unglücklicher Zufälle stand ich in Italien plötzlich ohne Buch da! Also schnell eines von meiner Schwester ausgeliehen, die Gott sei Dank im nächsten Ort gearbeitet hat, und es ist wieder eines von Tess Gerritsen geworden. ;)

Als junges Mädchen musste Abby hilflos miterleben, wie ihr kleiner, herzkranker Bruder seinen Kampf auf Leben und Tod verlor. Damals schwor sie, später als Ärztin andere Kinder zu retten. Jahre danach gehört sie zum Top-Transplantationsteam eines Krankenhauses in Boston. Als jedoch eine keineswegs todkranke, aber reiche Frau trotz Abbys Widerspruch eines der raren Spenderherzen erhält, wird Abby misstrauisch. Sie forscht auf eigene Faust nach und stellt fest, dass dieses Herz aus dunklen Kanälen stammt und dass es nicht das erste war, das auf diese Weise beschafft wurde.

Tess Gerritsen befasst sich in Kalte Herzen, das übrigens ihr Erstling ist, mit Organhandel und seinen Folgen für sozial benachteiligte Menschen.
In der Nebenhandlung wird von einem 11-jährigen russischen Jungen erzählt, der zusammen mit anderen auf ein Schiff verfrachtet und dann in die Vereinigten Staaten transportiert wird. Der Leser folgt seinen Erkundungstouren an Deck und merkt zeitgleich, dass diese Kinder bestimmt nicht zu Adoptionszwecken nach Amerika gebracht werden.

Andererseits werden die Geschehnisse an einem Bostoner Krankenhaus geschildert, in dem Abby DiMatteo als Assistenzärztin im zweiten Ausbildungsjahr arbeitet. Um einen 17-jährigen Jungen zu retten setzt sie sich zusammen mit der Ärztin Vivien Chao über die Anweisungen der Krankenhausleitung hinweg - sie stielt ein Herz, dass Victor Voss, ein stinkreicher Unternehmer, offensichtlich für seine Frau Nina gekauft hat, was natürlich illegal ist.
Abby kann nicht verstehen, warum das Krankenhaus ein solche Vorgehen tolleriert, doch schon bald wird klar, dass auch die Leitung des Krankenhauses nichts von den Vorkommnissen weiß. Es sind nur wenige Personen, die in den Organhandel verstrickt sind. Abby befürchtet, dass ihr Freund Mark einer von ihnen sein könnte.
Und schon bald regnet es gerichtliche Klagen. Abby sieht sich mit dem Ende ihrer medizinischen Karriere konfrontiert.

Fazit: Meine Theorie bestätigt sich wieder. Von Tess Gerritsen kann man wirklich bei jedem Buch sicher sein, dass es einen fesseln wird!

29. Juli 2009

Die Tribute von Panem ist erhältlich!

Ich hab es zwar schon einmal vor ein paar Wochen erwähnt, aber jetzt ist es wirklich so weit: Die Tribute von Panem. Tödliche Spiele von Suzanne Collins ist erschienen! (offenbar früher als eigentlich geplant - aber umso besser)
Ich hab das Buch vor fast einem Jahr auf Englisch gelesen (The Hunger Games) und war total begeistert. Im Moment warte ich auf den zweiten Teil - Catching Fire - der im September kommt.

Nordamerika existiert nicht mehr. Kriege und Naturkatastrophen haben das Land zerstört. Aus den Trümmern ist Panem entstanden, geführt von einer unerbittlichen Regierung. Alljährlich finden grausame Spiele statt, bei denen nur ein Einziger überleben darf. Als die sechzehnjährige Katniss erfährt, dass ihre kleine Schwester ausgelost wurde, meldet sie sich an ihrer Stelle und nimmt Seite an Seite mit dem gleichaltrigen Peeta den Kampf auf. Wider alle Regeln rettet er ihr das Leben. Katniss beginnt zu zweifeln, was empfindet sie für Peeta? Und kann wirklich nur einer von ihnen überleben?
Eine faszinierende Gesellschaftsutopie.

Zu diesem Buch kann ich nur eine absolute Lese-Empfehlung abgeben!

23. Juli 2009

Ich lese ...

... So gut wie tot von Peter James. Oja, man merkts vielleicht, im Moment bin ich etwas im Krimi/Thriller-Fieber. ;)
Im Gegensatz zu Tess Gerritsen ist das aber mein erstes Buch des britischen Autors Peter James.


Peter James - So gut wie tot
Zwei Frauenleichen die eine wird in einem Abwasserkanal in der Nähe von Brighton gefunden, die andere aus einem schlammigen Fluss in Australien gezogen. Und doch hatten beide Frauen etwas gemeinsam: Sie waren mit ein und demselben Mann verheiratet. Ronnie Wilson, ein Kleinkrimineller aus Brighton, kam bei den Anschlägen im September 2001 in New York ums Leben. Während Detective Superintendent Roy Grace sich auf die Suche nach einem Toten macht, lebt in Brighton eine junge Frau in Todesangst. Auch sie verbindet etwas mit Ronnie Wilson.


Gestern hab ich außerdem meiner liebsten Buchhandlung einen Besuch abgestattet - wollte ja eigentlich nur den Garten meiner Oma gießen gehen, weil sie grade auf Urlaub ist, aber an Buchhandlungen komm ich eben nicht vorbei (schon gar nicht wenn ich extra einen Umweg mache *pfeif*).


Stefan Casta - Frag nicht nach meinem Namen
Er hätte sie beinahe erschossen, als er den prächtigen Rehbock erlegen wollte. Im letzten Moment kann er die Flinte zur Seite reißen. Zart und zerbrechlich wie ein Vogel wirkt sie auf Victor - doch sie kann auch überraschend energisch sein. Wer ist dieses Mädchen? Warum verheimlicht sie ihren richtigen Namen? Und was hat sie zu verbergen?
Dem Strudel dieser sprachgewaltigen Erzählung kann sich keiner entziehen.


*seufz* Ich finde das Cover sooo schön! :)
Kommt aller Vorraussicht nach dieses Wochenende mit auf meinen Kurztrip nach Italien. Zusammen mit diesem hier, das mir meine Oma geliehen hat:


Das Tiroler Zahlenrad
Johanna Paungger und ihr Mann Thomas Poppe haben sich einen Namen gemacht, weil sie das fast verloren gegangene Wissen von der Kraft des Mondes wieder lebendig werden ließen. Mit diesem Buch heben sie einen weiteren, verschollenen Schatz der Tradition ihrer Heimat: das Tiroler Zahlenrad - ein Wissen, von dem heute kaum jemand mehr spricht, das den Bauern aber über Jahrhunderte geholfen hat, die Menschen in ihrer Familie und Nachbarschaft besser einzuschätzen.

Ich bin schon sehr gespannt, was dabei herauskommen wird. Einen Bericht wird es dazu selbstverständlich auch noch geben. :)

Damit verabschiede ich mich mal in den wunderschönen Nachmittag (Sonne muss ausgenutzt werden, für morgen ist schon wieder Regen angesagt)!
Einen schönen Tag ihr Lieben! :)

22. Juli 2009

Tess Gerritsen - Trügerische Ruhe


Inhalt:

Dr. Claire Elliot ist vor acht Monaten mit ihrem 14-jährigen Sohn Noah aus Boston in den kleinen Ort Tranquility gezogen, um dort eine Praxis zu eröffnen. Der Umzug hat vor allem zwei Gründe: Zum einen will sie ihren Sohn vor weiteren Schwierigkeiten mit der Polizei bewahren, zum anderen soll die neue Umgebung einen Einschnitt in ihrem Leben darstellen, eine Abkappselung von ihrer Vergangenheit und ihrem verstorbenen Mann Peter.

Doch das Provinznest Tranquility macht seinem Namen keine Ehre: Schon in den Sommermonaten haben sich gewalttätige Vorfälle mit Teenagern zu häufen begonnen und jetzt, im November, gerät die Situation völlig außer Kontrolle: Die plötzlichen wilden Ausbrüche der Jugendlichen fordern mehrere Todesopfer, zu denen auch Noahs Biologielehrerin gehört - sie wird on einem Schüler während des Unterrichts erschossen.

Als auch Noah sich immer seltsamer benimmt, beginnt Claire zusammen mit dem Chef der örtlichen Polizei, Lincoln Kelly, nach den Ursachen der Gewalt zu forschen. Und schon bald machen die beiden mehrere seltsame Entdeckungen: Im nahegelegenen Wald wachsen mysteriöse blaue Pilze, und im Lake Locust taucht immer wieder eine grünliche, phosphoreszierende Masse auf.
Dann erfahren Claire und Lincoln, dass es bereits vor fünfzig und vor hundert Jahren zu ähnlichen Begebenheiten gekommen ist.
Claire gelangt immer mehr zu der Überzeugung, dass ein Parasit, der die Jugendlichen während dem Schwimmen an ihrer bevorzugten Stelle des Lake Locust befallen hat, die Gewaltattacken auslöst. Von dieser Theorie wollen die Einwohner von Tranquility allerdings gar nichts wissen, weil sie um ihre Einnahmen aus dem Tourismus fürchten.
Und wie kommt es, dass immer wieder der Name einer großen Pharmafirma bei Clairs und Lincolns Nachforschungen auftaucht ...


Meinung:

Tess Gerritsen weiß ganz genau, wie man einen spannenden Medizin-Thriller zu schreiben hat. Das hat sie mit Trügerische Ruhe wieder einmal unter Beweis gestellt.
Gerritsens Gedankengänge und Überlegungen sind immer bis ins kleinste Detail ausgefeilt, alles genau durchdacht. Und - was mir bei Krimis und Thriller sehr wichtig ist - ich hatte zwar immer meine eigenen Theorien, die dann auch meistens irgendwann vorkamen und durchgesprochen wurden, aber den letzten Clou habe ich bis zum Schluss nicht geahnt. Langeweile gibts da keine!

Man merkt Gerritsen sehr schnell an, dass sie weiß, wovon sie schreibt. Sowohl in medizinischer Hinsicht (nicht dass ich mich da selbst auskennen würde, aber ich neige eben dazu, zu allem möglichen Wikipedia zu befragen xD), als auch was ihre Charaktere betrifft. Selbst die Nebenfiguren wirken ausgefeilt und man hat bei jeder Szene sein eigenes Bild vor Augen, hat selbst schon ein Gefühl dafür, wie bestimmt Personen reagieren. Und das, obwohl Gerritsen im Großen und Ganzen auf zu detailierte Schilderungen verzichtet.


Fazit: Ein temporeicher Thriller, der es dabei sogar noch schafft, die Gesellschaftskritik nicht zu kurz kommen zu lassen.

20. Juli 2009

Heaven. Stadt der Feen - Christoph Marzi

London - das ist seine Stadt.
Und über den Dächern von London - dort hat David sein zweites Zuhause gefunden. Hier oben kann er den Schatten der Vergangenheit entfliehen. Bis er eines Tages auf ein Mädchen trifft, das alles auf den Kopf stellt, woran er bisher geglaubt hat. Ihr Name ist Heaven. Sie ist wunderschön. Und sie behauptet, kein Herz mehr zu haben. Ehe David begreifen kann, worauf er sich einlässt, sind sie gemeinsam auf der Flucht. Und sie werden nur überleben, wenn sie Heavens Geheimnis lüften.


Wie schreibt man eine Rezension zu einem Buch, bei dem jeder Satz Beschreibung schon zu viel verrät? Im Ernst. Genauso kommt mir Heaven vor. Ich fürchte, jedes Wort, das ich zu diesem Buch schreiben werde, ist ein Spoiler.

Oben am Firmament zog eine Sternschnuppe ihre Bahn und fiel mitten nach Bloomsberry hinein. Ihr glänzender Schweif, zart wie die gerade geborenen Worte, die ein Federkiel auf Pergament schreibt, glühte kurz über den Dächern auf und schien in dem Augenblick, bevor er gänzlich verschwand, zu den Schwingen eines bunten Vogels zu werden, der hinüber zum Regent's Park flog.
(S. 16)


Aber so ganz ohne irgendwelche Worte geht es ja auch nicht. Deshalb werde ich jetzt sehr gewagt versuchen, um den Inhalt herum zu schreiben.
Wie man aus obigem Zitat sehr schön herauslesen kann, spielt Heaven in London - schon allein deswegen finde ich das Buch großartig! Ich glaube mich zu erinnern, damals bei Rubinrot bereits über London geschwärmt zu haben, darum lasse ich das jetzt mal (fast) bleiben. Jeder der schon in London war, weiß, dass es eine der besten Städte überhaupt - wenn nicht sogar die beste Stadt - ist, um eine Romanhandlung in ihren Straßen zu platzieren.
Deshalb ein herzlicher Dank an Christoph Marzi dafür, dass er den Leser auf jeder Seite die Präsenz Londons spüren lässt! :D

Und dann ist da natürlich Marzis Sprachgefühl, um das ich gerade überhaupt nicht drum rum komme.
Das Zitat oben habe ich hauptsächlich aus zwei Gründen ausgewählt. Zum einen kommt darin ganz zaghaft ein großes Stück Inhalt vor - Himmel, Dächer und ein drittes, das ich beim besten Willen nicht verraten kann, weil es ein Kernstück von Marzis unglaublich schöner Feen-Theorie ist.
Außerdem will ich mit diesem Zitat ein Beispiel für Marzis gefühlvollen Umgang mit Worten geben. Gut, da hätte ich vermutlich auf jeder Seite des Buches etwas Herzeigbares gefunden. Ach, was rede ich eigentlich noch groß ...

Heaven hat mich absolut überzeugt! Von der ersten bis zur letzten Seite. Und weil es ja mein erster Marzi war, hab ich noch ganz viele andere vor mir, die ich lesen darf. ;)
Nebenbei bemerkt habe ich mit Heaven auch zum ersten mal Urban Fantasy gelesen. Die Premieren häufen sich hier bei mir. ^^

Nachtrag: Doch nicht der erste Urban für mich, aber immerhin erst der zweite (vom jetzigen Wissensstand aus gesehen). Man lernt ja nie aus. ;)

19. Juli 2009

Blogparade: Stelle EIN Buch vor!

Melanie hat eine neue Blogparade gestartet und diesmal bin ich auch mit dabei. Ich bin gerade selbst sehr gespannt, wie sich mein Beitrag jetzt gestalten wird, denn die Aufgabe ist ja eher eine von der schwierigeren Sorte:

Und deshalb nun die neue Aufgabe : Stelle EIN Buch vor !

Ich habe mich nach reiflicher Überlegung (also einer halben Stunde von Bücherregal zu Bücherregal gehen) für Die Waldgräfin von Dagmar Trodler entschieden. Ein Buch, das ich bisher drei Mal gelesen habe, zuerst vor fast auf den Tag genau zwei Jahren. Entsprechend zerlesen sieht mein Exemplar aus, ich kann aber mit einigem Stolz behauptet, dass der Rücken trotzdem noch nicht gebrochen ist! Die Seiten allerdings haben inzwischen schon einen gewissen Gelbstich angenommen und sind teilweise etwas aufgebogen. Das viele Verleihen und selber lesen hat eben doch Spuren hinterlassen.

Kurz zum Inhalt:
Die Waldgräfin spielt Mitte des 11. Jahrhunderts in der Eifel. Alienor, die Tochter des verwitweten Freigrafen zu Sassenberg hadert mit ihrem Schicksal als Burgherrin. Doch das eintönige Dasein hat ein jähes Ende, als die Jäger ihres Vaters einen seltsamen Wilderer gefangen nehmen - zerlumpt, von edler Statur und der deutschen Sprache offenbar nicht mächtig. Sein Schweigen selbst auf der Streckbank acht den Freigrafen rasend. Doch dann findet Alienor beim weihnachtlichen Almosengang im Kerker heraus, dass der Gefangene Normannisch, die Sprache ihrer verstorbenen Mutter spricht. Der Freigraf hofft nun, seine Tochter könne auch die Herkunft des Fremden aufdecken und macht ihn ihr - gebrandmarkt und in Halseisen gelegt - als Reitknecht zum Geschenk.
Doch erst viele Wochen später, als Alienor ihn zu schätzen gelernt hat und er im Sterben liegt, konfrontiert er die Grafentochter mit seiner wahren Abstammung und seinem heidnischen Glauben. Hin- und hergerissen zwischen Selbstvorwürfen und wachsender Zuneigung nimmt Alienor den Kampf auf gegen Wundbrand, heidnische Götter und möderische Intrigen. Bis ihr nur noch eine Wahl bleibt, nämlich sich selbst und ihren ehemaligen Reitknecht aus der Abhängigkeit zu befreien.


Stellt sich also die Frage, warum ich mich entschieden habe, euch dieses Buch vorzustellen, denn inhaltlich unterscheidet es sich nicht großartig von anderen Mittelalter-Romanen.
Dafür aber in der Sprache und der Art der Beschreibungen des mittelalterlichen Lebens. In Die Waldgräfin wird nichts - aber auch rein gar nichts - beschönigt! Eine mittelaterliche Burg war dreckig, kalt und überfüllt, das Leben dort dementsprechend hart. Religiöse Fanatiker gab es genauso wie unappetitliche Fressorgien. Frauen wurden unterdrückt, Heiden solange gefoltert, bis sie sich bereit erklärten, ihren Göttern abzuschwören. All das schildert Dagmar Trodler auf sehr eindrucksvolle, realistische Weise in ihrem Roman.

Man hat als Leser sehr bald den Verdacht, dass der fremde Gefangene, Alienors Sklave, aus dem Norden Europas stammt, vor allem deshalb weil er oft in seiner Muttersprache spricht - diese altnordischen Wörter sind übrigens in einem Glossar am Ende des Buches aufgelistet, ebenso wie die lateinischen Redewendungen und Sätze, die immer wieder vorkommen.

Der dritte Grund, warum Die Waldgräfin zu der vordersten Riege meiner Lieblingsbücher zählt, ist der, dass auch eine ganze Reihe nordische Legenden vorkommen und erklärt werden - die keltische Kultur und die der Wikinger haben einfach etwas unglaublich Faszinierendes an sich.

Die wunderschöne Liebesgeschichte ist dann natürlich noch die krönende Sahnehauben obendrauf!

Die Waldgräfin habe ich sicher noch nicht zum letzten Mal gelesen und gerade jetzt weiß ich wieder genau, warum. Was eine Blogparade so alles bewirken kann ... Eine schöne Erfindung, muss ich schon sagen. ;)

Alles neu!

Wie man sieht probiere ich grade ein bisschen mit den Design-Vorlagen herum. Es muss mal etwas Neues her!

Prinzipiell bleibt alles gleich, vom Aufbau des Blogs und der Verlinkung her.
Ich kann allerdings nicht garantieren, dass es jetzt bei diesen Farben bleibt. Muss da erst noch schauen, was ich selbst herumpfuschen kann *hihi*

Ich lese Heaven von Christoph Marzi

So, ich hab mich entschieden. Und es hat auch gar nicht lange gedauert. Ich musste nur die erste Seite kurz überfliegen und wusste, dass Heaven von Christoph Marzi als nächstes gelesen wird.
Schuld ist diesmal so ziemlich die halbe Blogwelt dort draußen - die "Übeltäter" wissen schon, wer gemeint ist. ;)

18. Juli 2009

Der "Post-Mensch" kennt mich schon beim Namen ...

... Sollte mir das zu denken geben?
Finde ich überhaupt nicht! Er bringt nämlich immer so tolle Sachen. Gestern zum Beispiel kam er mit einem Päckchen von Jokers, in dem sich gleich drei Bücher von Nina Blazon befanden.



























Heute hab ich meinen SuB dann um noch ein Buch erweitert. (Es ist ja auch unmöglich, dieses Buch nicht zu haben, wenn alle anderen der Reihe nach posten, dass sie es entweder am SuB haben oder sogar schon lesen!) Außerdem musste dringend mal ein Marzi her - ist ja mein erster. ;)

Kai Meyer - Herrin der Lüge


Es ist ein dicker Wälzer, der jetzt neben mir liegt, das dickste Buch, dass ich seit Monaten gelesen habe und es hat sich sowas von gelohnt!

Herrin der Lüge spielt im 13. Jahrhundert und erzählt die Geschichte des historisch belegten 4. Kreuzzuges und des Kreuzzuges der Jungfrauen, der jedoch auf das Konto des Autors geht. Es hat zwar durchaus auch Frauen gegeben, die bei den Kreuzzuges zu den Waffen gegriffen haben, allerdings waren sie immer in der Unterzahl und haben auch nie ein eigenes Heer zur Befreiung Jerusalems aufgestellt.
Gleich im Prolog des Buches geht es um das Ende des 4. Kreuzzuges, nämlich die völlige Zerstörung Konstantinopels, um die sich bis heute viele Verschwörungstheorien ranken. Eine solche Theorie macht sich Kai Meyer in Herrin der Lüge zu nutze und wirft zudem noch einen ganzen Haufen gelungener, Meyer-typischer Figuren mit in den Topf.

Saga und Faun, Zwillinge, reisen seit ihrer frühesten Kindheit mit ihren Eltern und Schwestern quer durch das Reich und treten auf Burgen und in Städten als Gaukler auf. Doch als sie sich gerade auf dem Stammsitz der Gräfin Violante von Lerch befinden, wird Faun verhaftet. Saga versucht ihren Bruder zu befreien, gerät dadurch aber selbst in die Gefangenschaft der Gräfin. Bald schon wird klar, dass es eigentlich Saga ist, die Violante sich zu nutze machen will. Oder mehr noch etwas, das in Sagas Innerem schlummert: der Lügengeist.
Sechs Jahre nach der Zerstörung Konstantinopels plant Violante, ihren verschollenen Mann Gahmuret mit Hilfe der Kreuzritter-Orden im Heiligen Land zu finden. Helfen sollen ihr dabei über 5000 Jungfrauen, denen Saga, die beste Lügnerin der Welt, unter Androhung von Fauns Tod das Blaue vom Himmel verspricht. Violante macht Saga zur "Magdalena". Sie zwingt das Mädchen vorzugeben, sie würde in ihren Visionen die Stimme der Maria Magdalena hören, die ihr den Willen Gottes mitteile. Saga fügt sich, weil sie um das Leben ihres Bruders fürchtet, doch während des langen Weges, der sie nach Mailand, Venedig und über die gefährlichen Gewässer des Mittelmeers führt, findet Saga immer mehr Gefallen in der Rolle der Magdalena.
Faun kann sich derweil aus dem Kerker der Gräfin von Lerch befreien und macht sich auf, dem Kreuzzug der Jungfrauen zu folgen. Unterwegs begegnet ihm Tiessa, ein Mädchen, das offensichtlich vor etwas flieht. Die beiden tun sich zusammen, allerdings ahnt Faun lange nicht, wie groß und gefährlich die Verpflichtung wirklich ist, der sie zu entkommen versucht.
Es dauert nicht lange, bis Saga erkennt, dass die Katastrophe unabwendbar ist. Nachdem sie schon mit größter Not einem Attentat entkommen ist, kündigt sich auf einen namenlosen griechischen Insel ein Zusammenprall mit Piraten und Sklavenhändlern an, die von den 5000 Jungfrauen gehört und ganz andere Pläne als Gräfin Violante haben. Und plötzlich muss Saga erkennen, dass sie bei weitem nicht die einzige ist, die sich auf das Lügen versteht. Denn in ihrem Umfeld gibt es offensichtlich viel mehr Lüge als Wahrheit.
Lüge ist oftmals schmerzloser als Wahrheit. Das erfährt besonders Faun am eigenen Leib als er von Tiessas unausweichlichem Schicksal erfährt ... denn sie trägt die Zukunft eines ganzen Reiches auf den Schultern.

Kai Meyer hat mich wiedermal umgehauen. Nachdem ich das Buch ungefähr bei der Hälfte beiseite legen musste, weil ich in den Urlaub gefahren bin, habe ich es in den vergangenen 3 Tagen am Seeufer, im Auto, abends und morgens im Bett, sogar am Küchentisch wahrlich in mich aufgesogen.

Ich kann nur ein weiteres Mal betonen, was viele von euch (besonders die, die meine Beiträge zu den Sturmkönigen gelesen haben) schon wissen:
Kai Meyer schafft in jedem seiner Bücher eine andere Realität. Beim Lesen verwischen Wahrheit und Lüge, und selbst wenn die Lesephase vorbei ist und die Aufarbeitungsphase begonnen hat, kann ich mich nicht damit abfinden, dass all das "nur" eine Geschichte gewesen sein soll. Mir kommt es vor, als wäre es viel mehr. Und ich muss ehrlich gestehen, ich weigere mich bewusst, bestimmte Bücher als "Lügen" abzustempeln, weil sie für mich längst Wahrheiten geworden sind.

8. Juli 2009

Christoph Marzi - Heaven bei Amazon auf Lager!

Ich hätte mal schnell was zu verkünden und so geht es mit Abstand am schnellsten:

Ich erinnere mich auf einigen Blogs gelesen zu haben, dass ihr ganz hart auf Heaven - Stadt der Feen von Christoph Marzi wartet. Gerade eben hab ich meine Amazon-Wunschliste durchgesehen (das muss immer mal wieder sein, damit ich wenigstens einen gewissen Überblick habe) und dabei festgestellt, dass das Buch schon zu haben ist. Amazon hat es auf Lager! Zumindest wird mir das so angezeigt.

Direkter Link zu Amazon

Ich hoffe das ganze ist jetzt keine Ente ... dann tuts mir wirklich schrecklich Leid!

Die Bienenhüterin

Grob überschlagen hab ich jetzt drei Wochen gebraucht, um wieder ein Buch zu Ende zu lesen. Ich hoffe stark, dass solch eine Durststrecke ein Einzelfall - oder zumindest ein Vorkommen mit Seltenheitscharakter - bleiben wird.

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Die Bienenhüterin von Sue Monk Kidd spielt im Jahr 1964 in den Südstaaten der USA. Am 2. Juli unterschreibt Präsident Lyndon B. Johnson den Civil Rights Act, ein Gesetz, das erst durch seinen Vorgänger John F. Kennedy möglich wurde und die Rassentrennung in öffentlichen Einrichtungen aufhob. Außerdem erhielt die schwarze Bevölkerung der USA das Wahlrecht.

Eben dieses Ereignis verändert das Leben der 14-jährigen Lily Owens für immer. Zusammen mit ihrem schwarzen Kindermädchen Rosaleen macht sie sich auf den Weg in die Stadt, sodass Rosaleen sich ins Wählerverzeichnis eintragen kann. Auf dem Weg dort hin ereignet sich jedoch ein Zwischenfall, der die beiden direkt ins Gefängnis bringt.
Lilys Vater, den sie einfach "T.Ray" und nicht "Daddy" nennt, weil er einfach kein "Daddy" ist (er lässt sie unter anderem zur Strafe stundenlang auf Gries knien), holt Lily wieder aus dem Gefängnis, Rosaleens Schicksal ist ihm aber einerlei. Als er zudem noch behauptet, Lilys Mutter hätte sie damals, als sie vor T.Ray floh, im Strich gelassen, beschließt Lily, dass sie nicht mehr länger unter der Schreckensherrschaft ihres Vaters leben kann. Außerdem quält sie seit Jahren der Gedanke, sie könnte am Tod ihrer Mutter schuld sein.
Kurzerhand packt Lily ihre Sachen, darunter auch das Bild einer schwarzen Madonna, auf dessen Rückseite die Worte "Tiburon, S.C." geschrieben stehen. Nachdem Sie es geschafft hat, Rosaleen aus ihrer Gefangenschaft zu schmuggeln, machen sich die beiden zusammen über die staubigen Südstaaten-Straßen auf den Weg nach Tiburon. Dort werden sie von den drei "Schwestern des Sommers" Augusta, June und May aufgenommen, die eine Imkerei betreiben.
Lily und Rosaleen finden in der schwülen Hitze des Sommers ein neues Zuhause. Aber die Schwestern bringen Lily nicht nur bei, wie man Honig macht, sondern auch, dass Liebe immer und überall um sie herum zu finden ist. Zudem kommt sie auch der Geschichte ihrer Mutter auf die Spur.
Aber das Glück währt nicht lange, da steht plötzlich T.Ray vor der Tür und verlangt von Lily, zu ihm zurück zu kommen.

Die Bienenhüterin ist in einer solch atmosphärisch dichten, detailreichen Sprache geschrieben, dass ich beim Lesen die Hitze der Südstaaten spüren und den Honig schmecken konnte. Teilweise musste ich direkt einen Löffel Honig essen, weil ich solch eine Lust drauf bekam.

Lilys Geschichte wird aus der Ich-Perspektive geschildert, dadurch fühlt man sich ihr sehr nahe und hat überhaupt den Eindruck, das Ganze könnte genau so passiert sein.
Besonders zu Anfang des Buches, als Lily noch bei ihrem Vater lebt, bekommt man sehr stark den Rassenhass zu spüren, und auch im weiteren Verlauf wird immer wieder erwähnt, dass sich gerade in den Südstaaten die Weißen geweigert haben, die Bürgerrechte der Schwarzen anzuerkennen. Bei den Schwestern Augusta, June und May jedoch, finden Lily und Rosaleen wahrhaftig eine kleine Oase des Friedens und der Liebe. Plötzlich ist es Lily, die sich nicht mehr zugehörig fühlt, ist sie doch die einzige Weiße in dieser Gemeinschaft, und sie versteht, was es wirklich heißt, anders zu sein. Auch als Leser merkt man dann, wie sich die Beziehungen langsam aufzuwärmen beginnen und die Barrikaden gelöst werden. Auf der Bienenfarm zählt es nicht, welche Hautfarbe man hat.

Ich sagte:"Wenn ich ein farbiges Mädchen wäre ..."
Zach legte mir die Finger auf die Lippen, und ich konnte seine salzige Haut schmecken. "Es hat keinen Zweck, darüber nachzudenken, wi wir unsere Hautfarbe ändern können", sagte er. "Wir müssen darüber nachdenken, wie wir die Welt ändern können."

Die Bienenhüterin ist auf jeden Fall ein Buch für den Sommer - am besten direkt in der Sonne lesen - da hatte Nina absolut Recht! An dieser Stelle auch noch mal ein herzliches Dankeschön, dass du das Buch in einem deiner Posts erwähnt hast. ;)